26.05.17 Schwarzenberg (1334m) über Schatteck (922m)

Forumsregeln
Bitte im Titel Datum (DD.MM.YYYY) angeben.
Antworten
Exilfranke1

Sonntag 28. Mai 2017, 14:14

Wegführung: Glasenbach Kreisverkehr (10.00) - Egelsee (11.15) - Schatteck (922m, 12.10) - Schwarzenberg (1334m, 13.20) - Ausgang Klamm (15.16) - Glasenbach (16.00)
Länge: 25,5 km
Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
Gehzeit: ca. 5,5 Stunden
Viecher: Tannenhäher, Gimpel, Jungschlange, Käfer

Ein weiterer Gipfel auf der To-Do-Liste (ja, die gibt es wirklich) erledigt. Weil ich es mir nicht zu einfach machen wollte, nahm ich einen Vorgipfel im Südosten des Schwarzenbergs mit. Dieser wäre ohne GPS nicht so leicht auffindbar gewesen, obwohl ich Wegbeschreibungen hatte (aber vergaß herunterzuladen/auszudrucken). Der banalste Grund für das Schatteck war das Vorhandensein zweier uralter Gedenkkreuze, die ich ausfindig machen wollte.

"Immer wieder trifft man auf alte Grenzsteine, die durchgehend nummeriert sind und man kommt abermals an einem uralten Kreuz vorbei (die eingemeißelte Inschrift bezieht sich auf einen im Jahr 1686 erschossenen Mann)."

Quelle: Alpintouren

Das zweite Kreuz habe ich leider nicht gefunden, weil ich den Karrenweg, der zu ihm hinaufführt, nicht erwischt habe. Allgemein bezieht sich die Beschreibung auf die Besteigung des Südostkamms (felsdurchsetzt), während ich den etwas gutmütigeren Südhang vorzog, was angesichts der Mittagshitze und des dichten Bewuchses um diese Jahreszeit ned bled war.

Bild 1: Start wie immer Glasenbach Kreisverkehr und dann zum Eingang der Klamm.

Bild

Bild 2: Stellvertretend für die Himmelserscheinung des Tages.

Bild

Nach etwa vierzig Minuten erreichte ich das Klammende und bog nach rechts ab, wo sich ein langer Hatscher zum Egelsee (bewuchsbedingt wenig zu sehen) hinauszieht.

Bild 3: Mit schönen Blicken zur Mühlsteinwand.

Bild

Bild 4: Bergflockenblume (Centaurea montana)

Bild

Bild 5: Wahrscheinlich ein (toter) Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus), einer der größten Laufkäferarten Mitteleuropas.

Bild

Bild 6: Bereits am Beginn des Forstwegs hinauf zum Schatteck

Im Vordergrund der seit wenigen Jahrzehnten ausgetrocknete Egelsee, heute ein 50 Hektar großes Moorgebiet, das weiter auszutrocknen droht.

Bild

Bild 7: Schnappschuss: Tannenhäher! (Nucifraga caryocatactes)

Bild

Bild 8: Das erste Gedenkkreuz, bin zuerst vorbeigegangen, aber drehte noch einmal um, und fand es dort, wo es in der Karte eingezeichnet ist.

Bild

Bild 9: Unweit davon ein schöner Blick auf den Südostkamm des Schwarzenbergs.

Bild

Bild 10: Mühlstein, Eegelsee, Rauchenbühel und ein Stück Gaisberg.

Links der Mühlsteinwand führt der markierte, aber selten frequentierte Leitersteig auf den Gipfel. Im Netz fand ich Beschreibungen, dass er 2014 saniert wurde. Von einer Begehung wurde aber im Zuge einer Bergrettungsübung im April 2016 abgeraten: zu steil, zu viel Laub.

Bild

Bild 11: Bei der ersten Gelegenheit wechsel ich vom Forstweg in den Wald hinein und treffe überraschend auf Markierungen.

Hier ist es aber keine Wegmarkierung, sondern eine Grenzmarkierung, jeweils mit Grenzsteinen am Erdboden. Der Weg bleibt dennoch deutlich und führt mich recht bequem ...

Bild

Bild 12: ...zum absolut unlohnenden Gipfel des Schattecks (922m).

Bild

Über die weitere Wegfindung ist ein Mantel des Schweigens gehüllt. Nein, ein Weg war nicht mehr vorhanden. Stattdessen viel Gemüse und Unterholz, dicht stehende Nadel- und Laubbäume. Ich probierte es zunächst links, geriet dann aber zu weit rechts und stand vor einem steileren Abhang mit Jungwald, wo man den Boden nicht mehr erkennen konnte. Weiter unten ein Hochstand. Nochmal zurück, aber da gings auch nicht weiter. Ich versuchte wieder zurück zum Gipfel zu kommen, aber kannte mich nicht mehr aus. Dann erreichte ich wieder eine kleinere lichte Stelle und sah den Südostkamm des Schwarzenbergs genau vor mir. Nun kannte ich wenigstens die Richtung und wusste daher, dass der Abhang vorhin nach Osten zeigte, weg vom Forstweg, zu dem ich hinunterstechen wollte. Ich nutzte dann eine kleine Rinne, immer noch dicht bewachsen, und erreichte damit einen schmalen Pfad, evtl. eine Wildspur, die mich wieder auf den Weg zurückführte. Nach diesem zerkratzten Erlebnis blieb ich erst mal am Forstweg und verpasste entsprechend den oben erwähnten Karrenweg, der mich auf direkterem Weg zum Gipfel geführt hätte.

Bild 13: Mühlsteinwand nun rechts, darüber ein Teil des Untersbergs.

Links Hoher Göll, mittig Watzmann, rechts Hochkalter.

Bild

Bild 14: Zoom auf den Hochkalter (2607m), im Vordergrund links die Kneifelspitze (1188m)

Bild

Ich ging die Kehren bis zum Ende des Wegs nahe am Kamm aus, dann fehlten etwa knapp 100 Höhenmeter bis zur nächsten Etage, ab der ich bequemer zum Gipfel gelangen konnte:

Bild

Bild 15: Also direttissima, was im Nadelwald immer ein bisschen leichter ist als über geschlägertes Gebiet oder durch dichten Jungwald.

Bild

Bild 16: Dann immer geradeaus.

Bild

Bild 17: Exzellentes Panorama ins Salzburger Becken und zu den Chiemgauer Alpen.

Bild

Bild 18: Wallersee im Norden, rechts der Kolomansberg.

Bild

Über einen schmalen Pfad immer am felsdurchsetzten Osthang entlang gelangt man schließlich zum Gipfel des Schwarzenbergs.

Bild 19: Diesen ziert inzwischen ein einfaches Holzkreuz.

Bild

Bild 20: Schönfeldspitze (2653m), Breithorn (2504m) und zahlreiche Gipfel der Loferer Steinberge, rechts Schneiber (2329m) im Steinernen Meer.

Bild

Bild 21: Wallersee.

Bild

Bild 22: Lidaunberg (1237m) und Filbling (1307m), mittig Schober (1328m) und Frauenkopf (1303m)

Bild

Bild 23: Der schöne, sturmbedingt freie Kamm nach Nordwesten, dahinter Gaisberg.

Bild

Bild 24: Pitrachspitze (982m) und Reischauspitze (839m), am Horizont der Hausruck.

Bild

Beim mächtigen Schlag endet der Weg, ich wähle erneut den weglosen Abstieg, weil ich weiter unten schon den gewünschten Forstweg erkennen kann. Dort führt entlang der in der AMAP-Karte gepunkteten Route ein aufgelassener Karrenweg weiter hinab.

Bild 25: Ich hab nicht mal eine Idee, wonach ich suchen kann, aber es liebt kalkhaltige Böschungen und die Sonne auf ca. 900m Seehöhe.

Bild

Bild 26: Man muss nicht auf den Gaisberg gehen, um den Ankogel (3246m, 80km) zu sehen.

Rechts Hölltorkogel (2905m), flankiert vom Hochkogel (2281m, Tennengebirge) und Steinwändhorn (1863m, Hagengebirge).

Bild

Bild 27: Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata)

Bild

Bild 28: Gefaltete Kalkschichten in der Glasenbachklamm.

Bild
Benutzeravatar
Feli
Beiträge: 22197
Registriert: Freitag 20. März 2009, 08:46
Skype: felisky
Wohnort: Aschach/Steyr
Kontaktdaten:

Sonntag 28. Mai 2017, 17:58

ich mag deine bildberichte weil da immer wieder was überraschendes dabei ist - wie der tannenhäher oder auch die Wiesenrautenart !? (falls es eine ist, aber es kommt dem schon sehr nahe!
hab eine weinraute im garten stehen und die knospen haben mich dran erinnert.
liebe grüsse
(die) Feli
Bild
Aschach/Steyr/OÖ 435m, Wetterstation: Davis Vant-Vue
I took a heavenly ride through our silence, I knew the waiting had begun. And headed straight into the shining sun -D. Gilmore
Schneefrosch 2017/2023
Eisfrosch 2020/21
Benutzeravatar
chris-wels
Beiträge: 7325
Registriert: Montag 20. April 2009, 22:13
Wohnort: Thalheim bei Wels/Salzburg

Sonntag 28. Mai 2017, 20:18

scho wieda ana vo meine Privatgipfel...hostda koa genehmigung bei mir (Bier) ghoit... *grins* *grins*

Jagasteig von der NW seite gibts aufn Schwarzenberg, auch wenn der oft a bisserl mühsam ist
Schatteck kenn ich nicht, am Egelsee/Moor warma im Herbst mit Lili und Bauchzwerg
lg chris
Schneeschauer, Regenschauer, Graupelschauer, Bierschauer
5072 Siezenheim, 431m [X] // 4600 Thalheim bei Wels OÖ, 317m [ ]
Benutzeravatar
wetterfrosch
Beiträge: 1128
Registriert: Montag 26. Dezember 2016, 13:00
Wohnort: Lambach, Oberösterreich
Kontaktdaten:

Sonntag 28. Mai 2017, 20:56

Fesche Wanderung! Die Glasenbachklamm kenne ich persönlich, die geologischen Eindrücke dort sind wirklich einmalig!

Lg, Paul
Antworten