
Schon der Blick aufs Radar ließ eine Gewitterlinie aus OÖ kommend Richtung Wien ziehend erwarten (wobei natürlich fraglich war, ob sie durchhalten würde!), als sich am Nachmittag in einer Konvergenzzone direkt über Wien mehrere Zellen bildeten. Ich beschloss auf die Jubiläumswarte zu fahren, um nicht wieder woanders die mögliche Squalline zu verpassen, und der Wiener Verkehr ist ..... - davon auch später noch.
Auf der Jubiläumswarte kamen mir gleich Daniel, Dominik und Corinna von oben entgegen, es gab ganz oben wieder mal das übliche Elmsfeuer (die Wetterstation auf der Warte hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens immerhin schon 2 Blitzschäden aufzuweisen). Ich blieb noch kurz auf halber Höhe, aber auch nicht lange - denn das waren die Bedingungen bei meinem Eintreffen:

Schuld war diese Zelle, die nördlichste von insgesamt 3 über Wien zu dieser Zeit (Blick Richtung Kahlenberg, NO):

Zoom auf das beeindruckende Niederschlagsfeld der mittleren Zelle über Wien:

Wir blieben oben, da ja noch immer aus Westen Gewitter erwarten zu waren. Langsam schälte sich auch am Südende des näherkommenden Niederschlagsfelds eine Böenfront heraus, wir beschlossen, trotz einer sich etwas abschwächenden Linie auf der Warte zu bleiben. Leider gabs wieder Elmsfeuer, also wieder halb runter von der Warte - nicht ungefährlich ... Es gab dann auch schon Entladungen nordöstlich von uns, wir waren also in der möglichen Blitzschlagszone ...
Die Böenfront schälte sich immer mehr heraus, am Nordende war kurzzeitig auch eine Meso zu erahnen:

Mausizahndi


Ein Pano:

Und näher kam sie ... wunderschön!

Hier nochmals in grösserem Format:

Detail - schaut giftig aus:

Nach dem Durchzug hörten wir von unseren "Hotlineleuten" (danke an Mogli und Mathias!!), dass sich im Mittelburgenland eine imposante neue Linie gebildet hatte, die über Eisenstadt NNO Richtung Wien bzw. leicht östlich davon ziehen würde. Wir beschlossen, auch diese Line zu chasen ....
... Und leider zeigte sich dann wieder gut, warum man in Wien selbst bzw. im direkten Umland ABSOLUT NICHT chasen kann .... In Wien ist es wirklich besser, man verfolgt Gewitter von einem Aussichtspunkt (oder von zuhause, wenn man das Glück hat, eine gute Aussicht zu haben) und lässt sich überrollen, denn chasen ist absolut aussichtslos. Wir brauchten vom 16. Bezirk in den Süden von Wiens ca. 1 Stunde (!!), und das sogar ohne die Stadt zu durchqueren, sondern nur halb am Rand zu durchfahren. Leider kommen in Wien chasenswerte Unwetter auch immer zur Hauptverkehrszeit von Nachmittag bis Abend, wenn in der Stadt fast gar nichts weitergeht verkehrsmässig - ein paar Baustellen taten ein Übriges.
Wir erwischten bei Schwechat zwar gerade noch die Böenfront, waren aber schon mitten im vorlaufenden Niederschlagsfeld. Die Zelle hatte sich auch abgeschwächt, und es war an Strukturen nicht mehr viel zu sehen. Hier trotzdem ein Dokufoto:

Zum Abschluss noch mal was schönes - ein letztes Pano der Böenfront von zuvor aus Westen:

... und nochmal in groß - es ist nämlich ziemlich selten, dass man in Wien zu dieser Tageszeit (bzw. überhaupt bei Tageslicht!) solche Böenfronten zu sehen bekommt - meistens kommen sie erst am mittleren bis späten Abend, so sie es überhaupt bis Wien schaffen - und dann sind sie meistens nicht mehr so leicht fotografisch festzuhalten:

Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder mit dem Wetter versöhnt - die letzten 2 Wochen waren wettermässig nicht sehr leicht für mich ...
