Es vergeht zurzeit kein Tag ohne schwere UnwetterschädenIm Zentrum der Unwetter stand einmal mehr der Bezirk Murtal, insbesondere das Aichfeld zwischen Knittelfeld und Fohnsdorf, wo Hagel und Starkregen wüteten.
Auch für Montag waren heftige Gewitter in der Steiermark prognostiziert worden – und die Meteorologen behielten recht. Von Westen nach Osten zog eine Unwetterfront über das Land und richtete wieder einmal enorme Schäden an.
Im Zentrum der Unwetter stand einmal mehr der Bezirk Murtal, insbesondere das Aichfeld zwischen Knittelfeld und Fohnsdorf, wo Hagel und Starkregen wüteten. In Fohnsdorf durchlöcherten die Hagelschloßen das Dach eines Baustoffhandels, Regen drang ein und verwandelten die Lagerhallen in einen See. In St. Peter ob Judenburg rutschte ein Hang auf eine Gemeindestraße. Eine junge Frau, die mit dem Auto vorbeifuhr, entkam den Schlammmassen nur knapp. Strommasten wurden mitgerissen, der halbe Ort hatte stundenlang keinen Strom. Ein heftiges Unwetter mit Starkregen und Hagelschauern ist am Nachmittag über dem Raum Knittelfeld niedergegangen: Sieben Wehren mit rund 100 Feuerwehrmännern standen bis in die Nachtstunden im Unwettereinsatz. Durch die massiven Regenfälle wurden Dutzende Keller bis zu einem halben Meter überflutet. Zu einem nicht alltäglichen Einsatz musste die Feuerwehr im Stadtgebiet von Knittelfeld ausrücken. Durch die Regenmassen wurde eine Eisenbahnunterführung knapp einen Meter überflutet, wobei ein Pkw in den Wassermassen eingeschlossen wurde.
Der Lenker konnte unversehrt aus dem Fahrzeug gelangen, das Auto wurde von den Florianis mittels Seilwinde geborgen. Laut Feuerwehr gab es bei dem Unwetter zum Glück keine Verletzten. Im Einsatz standen die Wehren aus Knittelfeld, Apfelberg, St. Marein, Großlobming, die ÖBB-Betriebsfeuerwehr Knittelfeld, Spielberg sowie Feistritz.
Raum Gleisdorf
Einen weiteren Hotspot der Unwetter bildete der Raum Gleisdorf, wo der sintflutartige Regen nicht nur die Autobahn binnen Minuten zentimetertief unter Wasser setzte. In Wünschendorf wurde ein Stallgebäude komplett abgedeckt, "der Sturm schlug auch eine richtige Schneise in den Wald", so Johann Eggenreich von der Feuerwehr. In Pöllau bei Markt Hartmannsdorf stürzte ein Baum auf ein Auto, dessen Lenker vor dem Hagel Schutz gesucht hatte. Der Familienvater und seine beiden Kinder im Auto hatten Riesenglück und kamen mit dem Schrecken davon. In Stattegg wurden zwei Häuser abgedeckt, in Eggersdorf warf der Sturm Bäume auf die Straße. In Fürstenfeld zog der Hagel ebenfalls eine Spur der Verwüstung.
Dichte Hagelkörner
Nicht die Größe der Hagelschloßen, sondern die enorme Dichte und Heftigkeit des Niederschlags dürften in weiten Teilen der West- und Oststeiermark wieder für Millionenschäden in der Landwirtschaft verantwortlich sein. In Fürstenfeld, das sich erst vor zwei Wochen für den Europäischen Blumenschmuckwettbewerb herausgeputzt hatte, wütete das Hagelunwetter über dem Stadtzentrum, wie Bürgermeister Werner Gutzwar berichtete. In Nestelbach mussten zahlreiche Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden.
Orkanartige Böen fegten nördlich und westlich von Graz über das Land. In Stattegg wurden mindestens zwei Häuser abgedeckt, in Eggersdorf warf der Sturm Bäume auf die Straße. In den späten Abendstunden wütete das Gewitter auch in Graz.