
Das Setup vom Vortag war ja extrem heftig, speziell für den Südwesten Deutschlands wurde eine Unwetterlage berechnet, wie sie nicht jeden Tag vorkommt. So beschloss ich, am Donnerstag Früh rauszufahren. Diesmal leider alleine

Schon bei der Hinfahrt war auf Radio Bayern3 die Rede von heftigen Unwettern und erhöhter Tornadogefährdung - ich beschloss, mich beim Autobahnkreuz ULM zu platzieren, von hier aus konnte man rasch in alle 4 Himmelsrichtungen aufbrechen wenn sich was tut. Und es tat sich was - an den Alpen nördlich von Tirol und Vorarlberg habe sich einige heftige Zellen gebildet, die Richtung Norden wanderten. Hier der dazugehörige Eisschirm vom Kreuz Ulm aus betrachtet:

Noch immer war unklar, welcher Teil der Zelle sich durchsetzen würde - nach einem kurzen Telefonat mitm Hias war klar, dass ganz im Südwesten die Energie schon ausgeräumt worden war - ein Blick auf die Karten bestätigte das. Somit gings wieder retour Richtung München. Während der Fahrt wurde die Zelle immer stärker, jene südlich von Stuttgart krepierte - die Entscheidung zur Rückfahrt war also richtig.
So - bei Augsburg schien die Position dann zu passen - allerdings hatte ich absolut keine Ahnung, wo man sich hier platziert, ein wenig fehlte mir auch die Orientierung - ein Chasing hatte ich in dieser Gegend noch nicht gemacht... - bis kurz darauf ein Wegweiser Richtung Flughafen Augsburg erschien. Flughafen klingt gut, hier muss es flach sein und eine entsprechende Weitsicht vorhanden sein. Und wirklich fand ich dort einen Aussichtsplatz, der chasingtechnisch gesehen besser nicht sein konnte. Dort konnte ich mich platzieren und hatte sogar noch die Zeit, das Auto in Position zu bringen und das Hagelgitte runterzulassen.
Jo - und dann gings auch schon los - erste Strukturen waren durch den Dunst erkennbar:

Zu diesem Zeitpunkt hatte es hier 28 über 22 !!

Je näher das Teil kam umso gewaltiger wurden die Strukturen:




Ein Blick auf das Radar und der Blick auf die Zelle ließen die Vermutung nahe legen, dass es sich hier wohl um eine Superzelle im HP-Status handeln müsste.


Fallwinde setzten ein (die maximal gemessene Windgeschwindigkeit an der DAVIS war 76km/h)


Die Zelle brachte hier Hage1-2cm großen Hagel, einzelne Körner waren auch mit 3cm drin. Etwa 30-40km südlicher bei Landsberg brachte diese Zelle bis zu 7cm großen Hagel (3x dürft ihr raten, wer den dokumentiert hat

Als der Regen nachließ und die abendliche Sonne noch einige hübsch angeleuchtete Mammaten versprach tat sich was am Radar - eine weitere Zelle intensivierte sich hinter der eben durchgezogenen - und schlug die selbe Zugrichtung - auf Augsburg ein.

Erinnerte mich ein wenig an die Superzellenautobahn von 2011 in Slowenien...
Die Strukturen schienen ausgeprägter zu sein als bei der Vorigen:

Wohl eine klassische Superzelle


WAs für eine Wallcloud




Kurz bevor wieder Starkregen und Hagel einsetzte...

...zerfiel die Wallcloud:

Dennoch gabs nochmal bis zu 3cm großen Hagel, sogar etwas intensiver als bei der vorigen Zelle


Den besten Ausblick dürfte wohl der Mann im Tower gehabt haben


1250km sinds geworden
