Bebenmelde-Thread

[Wetterhexe]

@Thomas: Danke für den Bericht. Traurig, wenn so viele Menschen zu Schaden kommen!
Das Beben in Pakistan wurde in deutlich größerer Tiefe ausgelöst wie die Beben, die bei uns kürzlich stattfanden. Vergleich:

Pakistan Tiefe = 23 km

Österreich Tiefe = 2 - 14 km

(entnommen Angaben der ZAMG:

http://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/ ... und-listen" onclick="window.open(this.href);return false; )

Das sind jetzt für Österreich aber nur ein paar Septemberwerte mit geringen Magnituden. Weiß jemand oder findet auf die Schnelle, in welcher Tiefe die heftigeren Erdbeben in Österreich in der Vergangenheit ausgelöst wurden? Der Vergleich zum aktuellen Beben in Pakistan würde mich interessieren.

Es spielen ja bei Beben viele Faktoren eine Rolle, Magnitude, Bauweise usw. Wie ist denn speziell der Zusammenhang zwischen der Auslösetiefe und dem Ausmaß der Schäden an der Oberfläche?

[omiruth]

Ich hab in Erinnerung, dass die Schäden bei geringer Tiefe stärker sind.

Und das mal jetzt gefunden:
http://www.wissenswertes.at/index.php?i ... ypozentrum" onclick="window.open(this.href);return false;

Die dritte Größe ist nicht ganz so klar. Hier bei handelt es sich um die Herdtiefe, also wie tief im Boden das Hypozentrum liegt. Je tiefer das Hypozentrum zu finden ist - zum Beispiel 30 Kilometer - umso ungefährlicher ist das Erdbeben. Je näher es an der Erdoberfläche liegt, umso größer ist die Gefahr, dass eine Katastrophe entsteht, wobei die Erdbebenstärke natürlich auch ein Kriterium ist. Der Grund ist einfach der, dass die Wellen, die vom Hypozentrum ausgehen, bei erdoberflächennahen Erdbeben will stärker ausgeprägt sind als bei Erdbeben, die tief in der Erdkruste entstanden sind.

Hier z.B.:
http://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/ ... auswertung" onclick="window.open(this.href);return false;

Sehr tiefe Erdbeben (bis 700 km im zirkumpazifischen Raum) erzeugen praktisch keine Oberflächenwellen mehr.

[ThomasPf]

Ja, seichte Beben gefährlicher als Tiefe, da das Hypozentrum näher an der Erdoberfläche liegt. Man muss allerdings bedenken, dass das Erdbeben in Pakistan Magnitude 7,7, das in Österreich zuletzt 4,3, macht einen Unterschied von 3,4 in der Magnitudenskala. Die Skala ist aber nicht linear, sondern exponentiell: Eine Veränderung von 1 auf der Skala bedeutet ~32-fachung der freigesetzten Energie; demnach wurde beim Beben in Pakistan mehr als das 10.000-fache der Energie des Bebens von Ebreichsdorf freigesetzt. Da spielt der Unterschied der Herdtiefe von 10 km kaum eine Rolle. Wesentlicher ist wohl der Unterschied, ob die Herdtiefe in 5 oder 500 km liegt.

Zu den heftigen Beben der Vergangenheit in Österreich:
http://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/ ... esterreich
http://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/ ... esterreich

...waren alle Beben mit eher geringer Tiefe.

[Wetterhexe]

Ich danke euch beiden für die Infos!
Man könnte also sagen, dass die Magnitude den größten Einfluss auf die Zerstörungskraft hat, gefolgt von der Entstehungstiefe, und schließlich spielt auch noch die Bauweise der Häuser eine Rolle (ab einer gewissen Magnitudenstärke ist das jedoch auch egal, da fällt wahrscheinlich alles zusammen, Bauweise hin oder her).

[ThomasPf]

Ich danke euch beiden für die Infos!
Man könnte also sagen, dass die Magnitude den größten Einfluss auf die Zerstörungskraft hat, gefolgt von der Entstehungstiefe, und schließlich spielt auch noch die Bauweise der Häuser eine Rolle (ab einer gewissen Magnitudenstärke ist das jedoch auch egal, da fällt wahrscheinlich alles zusammen, Bauweise hin oder her).

Naja ganz unbedeutend ist die Herdtiefe nicht, bei einer großen Herdtiefe hätte das Erdbeben mit Magnitude 7,7 nur geringe Schäden angerichtet
Ich wollte mit meinem Posting nur zum Ausdruck bringen, dass für den Unterschied der Schäden zwischen den Beben in Ebreichsdorf und Pakistan im Vergleich nicht die unterschiedliche Herdtiefe von 9 km ausschlaggebend war.

Ein Bsp. eines Bebens mit hoher Magnitude aus dem Monatsbericht der ZAMG März 2013:

26. März 2013 02:14 6,2
San Jose Pinula, Guatemala
14,599°N 90,428°W
Herdtiefe 200 km, keine Schäden

Bei einem anderem Beben in Friaul im Jahr 1976 mit ähnlicher Magnitude (6,5) und einer Herdtiefe von 6 km gab es 989 Tote.
Die Bauweise hat auch eine Auswirkung auf etwaige Schäden, es gibt in Österreich Ö-Normen für Erdbebensicheres Bauen in gefährdeten Gebieten.

Für die Bewertung der Schäden eines Bebens gibt es eine eigene Intensitätsskala (Mercalli-Sieberg-Skala)

Da ich kein Seismologe bin ; für weitere Information:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben
http://www.zamg.ac.at/cms/de/geophysik/erdbeben

[Wetterhexe]

Danke, Thomas, für die Links!
Mercalli-Scala ist mir von früher her noch ein Begriff, hatte aber vergessen, dass die sich auf die Intensität der Schäden bezieht.
Das Friaul-Beben war es wohl, das ich erinnere, das auch in Wien noch heftig spürbar war und Schäden angerichtet hat. Damals hatten wir wirklich Angst, das Haus stürzt ein. Aber so alte "Zinskasernen" halten ganz schön was aus...

[Lords04_XXI]

So Erdbeben sind mir noch nicht unter gekommen najo im 21en Bezirk spürt man das vl am wenigsten
In Ebreichsdorf ist eh noch immer ka Ruhe wen ma sich die Karte anschaut das es imma no herum schiabt..

Najo das mit Pakistan is scho heftig leida mit Tote.. bei einer Magnitute von 7,7 und geringer Herdtiefe leida a zu befürchten bei dieser Stärke wurde es bis nach Dehli ordentlich wahrgenommen..

Also bei einer M vo 6,5 bis 7,0 mit geringer Herdtiefe von 10 - 12km wäre bei Ebreichsdorf und Wien a einiges hin zum Glück is so ein extremes Schadensbeben noch ausgeblieben aba man kann es ja nie wirklich wissen und is no 1000mal schwieriger als beim Wetter es zu vorhersagen.. hoff des in Ebreichsdorf war kein so art Vorbeben für a schweres

Dieses Jahr gabs scho 3 Erdbeben mit leichten Schäden..das in Kärnten M 4,4 ,das in Innsbruck M 3,7 und vor einer Woche Ebreichsdorf M 4,3 heuer hat die ZAMG mir kommt es so vor heuer viele Erdbeben aufgezeichnet die meisten Beben warn generell in letzter Zeit in Mitteleuropa zu finden und genau in dem Teil von Europa stehn a so viele AKWs herum

[Wetterhexe]

Die Sorgen, die Du da ansprichst, Manuel, sind mir nicht fremd. Freilich kommen einem als Laien schon mal Gedanken, ob das eben erlebte, schwache Beben nicht Vorbeben für ein noch größeres sein könnte. Im aktuellen Fall von Ebreichsdorf haben die Erdbebendienste rasch Entwarnung gegeben. Mit schwächeren Nachbeben sei in den kommenden Tagen zu rechnen, aber das Schlimmste sei vorbei. Ob sich ein nachfolgendes, noch heftigeres Beben aber mit 100%iger Sicherheit ausschließen lässt - weiß net... Vielleicht können da die Fachleute aus verschiedenen Faktoren Schlüsse ziehen, die sie zu einer ganz sicheren Aussage führen.

Wie erdbebensicher die Österreich umgebenden Atomreaktoren sind, weiß ich nicht und wird wohl erst der - hoffentlich nie eintretende! - Ernstfall zeigen. Aber nicht nur Erdbeben machen mir im Zusammenhang mit den Atomkraftwerken Sorgen, sondern auch veraltete Technik und nicht zuletzt der Faktor Mensch - Fehler jederzeit möglich. Ich oute mich in diesem Zusammenhang mal als leidenschaftliche Gegnerin der Kernkraft.

Dass Du in Wien noch kein heftigeres Erdbeben verspürt hast, mag an Deinem jugendlichen Alter liegen? Ich hab jetzt net extra nachgeschaut, ob in Deinem Profil ein Alter angegeben ist. Das Erdbeben, das mir noch in sehr negativer Erinnerung ist, war in den Siebzigerjahren (tippe entweder auf das Friaul- oder das Seebensteinbeben). Da gab's in Wien viele Schäden, starke Risse in Mauern usw.

[omiruth]

Hmm... Naja, ich hoffe auch, dass das Schlimmste vorbei ist bei uns. War ja gottseidank nicht so arg.
Aber wer weiß wirklich, ob das das Hauptbeben war oder nicht Vorbeben?
Sowas weiß man immer erst nachher.
Habe damals im Jahr 2000 mit der ZAMG telefoniert, als ich nach dem Frühmorgen-Beben und dem Vormittags-Beben kurz vor 13 Uhr heimkam, um zu fragen, ob mit weiteren Nachbeben zu rechnen ist, oder ob das nur Vorbeben waren.
Die Dame am Telefon sagte, es wäre mit weiteren Beben nicht zu rechen.
Im selben Moment wars soweit. Wieder ein Beben, das meine Radiatoren hinter mir urlaut prellen ließ. Ich hielt den Telefonhörer hin und meinte dann: Ok, da hören Sie, soeben ists wieder soweit!

Nun, sie können nicht wirklich sagen, ob es Vorbeben waren oder ob Nachbeben kommen, sonst wären sie Hellseher. Sind allgemeine Erfahrungswerte, die aber natürlich nicht in jedem Fall zutreffen, klar.

Aber seitdem schreiben sie wenigstens hin, dass es in nächster Zeit zu Nachbeben kommen kann, was damals noch nicht war.

Wetterhexe - ganz sichere Aussagen wird's da wohl kaum geben können...

[Wetterhexe]

Würde mich wirklich interessieren, woran die Erdbebenexperten festmachen, ob es sich bei einem aktuellen Beben um das Hauptbeben oder vielleicht nur um das "Vorbeben" zu einem noch heftigeren handelt! Wäre interessant, dazu einen Erdbebenexperten zu befragen (was ich jetzt auch gleich mal per Mail versuchen werde ).

Ich denke auch, dass Du Recht hast, Omi Ruth - Erdbeben sind noch schwieriger zu prognostizieren als die Wetterentwicklung...

[Wetterhexe]

Es ist bereits eine Antwort vom Seismologischen Dienst der ZAMG zu unserer Frage eingetroffen, die ich hier veröffentlichen darf:

Sehr geehrte Frau P.!
> Da haben Sie vollkommen recht, mit absoluter Sicherheit kann man dies
> nicht beurteilen. Man kann nur auf vergangene Erdbeben derselben
> Bebenregion und ähnlicher Stärke zurückgreifen und sich das Auftreten
> von Vor-und Nachbeben ansehen und Vergleiche anstellen. Seit dem Beben von Ebreichsdorf am 20.
> September 2013 nimmt die Nachbebentätigkeit ab (es gab zur Zeit 6
> Nachbeben), auch ein Indiz, dass es sich am Freitag um das Hauptbeben
> handelte.
> Mit freundlichen Grüßen
> Christiane Freudenthaler
> Seismologin, Österreichischer Erdbebendienst/ZAMG
>

Weiters hat mich positiv überrascht, zu erfahren, dass beim Erdbebendienst der ZAMG die Frauen bereits in der Mehrzahl sind. Sogar die Leitung hat eine Frau inne. Ich begrüße das! Es gibt doch keinen einzigen vernünftigen Grund, warum Frauen nicht im Bereich der Meteorologie oder Geodynamik hobbymäßig oder beruflich tätig sein sollen.

[ThomasPf]

Erdbeben Magnitude 6,8 in Pakistan

Epizentrum: https://maps.google.com/maps?q=27.2628+ ... ,2&f=d&t=h

Event Time
2013-09-28 07:34:07 UTC
2013-09-28 12:34:07 UTC+05:00 at epicenter
2013-09-28 09:34:07 UTC+02:00 system time

Location 27.263°N 65.587°E depth=14.8km (9.2mi)

Nearby Cities
96km (60mi) NNE of Awaran, Pakistan
135km (84mi) NNW of Bela, Pakistan
147km (91mi) S of Kharan, Pakistan
151km (94mi) SSW of Surab, Pakistan
811km (504mi) ENE of Muscat, Oman

Quelle: USGS

Mittlerweile liegt die Zahl der Todesopfer nach dem Erdbeben vom Dienstag in Pakistan bei über 500, Quelle: Kleine Zeitung

[Lords04_XXI]

In Ebreichsdorf gehts auch scho wieda los mit Serien-Beben mit einer Magnitute von 1,4 bis 2,1 insgesamt 5 Erdbeben in 10 bis 13km Tiefe ob das nicht eine neue Erdbebenwelle ist ? vl kommts nochmals zu einer Spannung

[omiruth]

Soeben war wieder eins, der ganze Boden hat geprellt.

[sabinew4tel]

soeben neues beben gespürt in mödling

[darthvader]

Soeben wieder ein deutlich spürbares Erdbeben in Pöttsching

[Macs]

Yup, Rumpler um 19:17 in Mödling

[ziegelwanger]

Auch bei mir in der Wachau war etwas zu spüren....Burn meint auch etwas in Wien gespürt zu haben..?!?!?!?

[omiruth]

Und die Zamg-Seite geht net...

[strolch]

Bestätige das Beben um 19:17
Auch hier in Guntramsdorf merklich spürbar

[Krass]

Und die Zamg-Seite geht net...

ist mir auch aufgefallen. vermutlich zu hohe Zugriffszahlen grad..

[MathiasF]

war auch hier vor ein paar Minuten deutlich spür und hörbar

[BURN]

jop, bei mir in der Wienerberg City hab ich es auch gespürt...
Waren aber nur ganz leichte Schwingungen...

[omiruth]

Vermute, es war wieder nahe bei mir...

Habs noch kurz im Live-Seismogramm gesehen, dann war die Zamg-Seite weg.

[markus43]

Auch in Eisenstadt deutlich spürbar....geschätzt 3,2