Montag 12. Juni 2017, 07:48
Unser Forecasttool zickt gerade etwas daher manuell (vielleicht bin ich auch nur zu blöd es zu bedienen)
Ein Tief über Skandinavien steuert von NW her eine Kaltfront an die Alpen. In den Stunden davor wird die vor Ort liegende schwülheiße Sommerluft im Tagesgang kräftig erwärmt - doch der Hochsommertag wird verbreitet ein jähes Ende finden. An der Kaltfront flammen Gewitter auf. Aufgrund der Tiefdrucktätigkeit gibt es kräftigen Höhenwind aus West, in 5000m Höhe, über den Berggipfeln zum Teil in Orkanstärke. An der Alpennordseite weht auch am Boden (mäßiger) Westwind, teils SW-Wind, im O und SO weht vor der aus N hereindrückenden Front (schwacher) S-O Wind. Daraus ergibt sich kräftige Windscherung, im N mehr die Geschwindigkeit betreffend, im S stärker als Richtungsscherung bei niedrigeren Geschwindigkeiten ausgeprägt. <br> <br>
Aufgrund der Windscherung und der hohen Labilität ist mit organisierten Gewittern zu rechnen, die Bildung von Böenlinien und rotierenden Gewittern ist sehr wahrscheinlich, diese werden verbreitet auftreten. Im N wird der starke Höhenwind bei rasch ziehenden Gewittern im Fallwindbereich zum Boden heruntergedrückt, ein Garant für Sturm- oder Orkanböen. Aufgrund der Organisation der Gewitter ist auch intensiver Hagelschlag stellenweise ein Thema. Im S ziehen die Zellen langsamer, lokale Sturzfluten können auftreten und auch hier ist großer und intensiver Hagelschlag bei einzelnen Unwettern möglich. Im äußersten SO dürften die Gewitter erst spät am Abend losgehen, dadurch die verfügbare Labilität im Tagesgang der Temperatur verringert werden, die verringert dort das Unwetterrisiko etwas.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020