...das mit dem Tipping Point finde ich spannend.
Wenn ich laut denken darf, ist das schon im Gange und kann - unter den derzeitigen Voraussetzungen - nicht mehr aufgehalten werden.
Irgendwie seh ich uns in einer Spirale, aus der wir nicht mehr rauskommen.
Als ich gestern aus Litauen heimgekommen bin, habe ich mich selbst wieder an der Nase nehmen müssen.
Der Flug (ZURÜCK!) ging von Vilnius nach Frankfurt, dann von FFM nach München - und dann von MUN nach Graz.
Eigentlich krank, musste ich mir gestehen. Nur gab es keine andere Verbindung nach Hause.
Die Flüge waren trotz Business-Class wirklich billig. Hätte auch das Doppelte gezahlt. Geiz ist halt geil.
Was mich da noch viel mehr nachdenklich gestimmt hat, ist, als ich wieder mal gedankenversunken aus dem Fenster geschaut habe.
Selbst in Deutschland, das an sich weiter voraus ist, als wir es sind, fristet ein Großteil der Dächer ohne Photovoltaik sein Dasein.
Was alleine DA an Potential drinnen ist, tut richtig weh.
Allerdings muss man an dieser Stelle wieder mal sagen, WENN (!) man das Potential nutzen würde - WIE speichert man die Überschüsse und WIE schicke ich diese Überschüsse bei Bedarf wieder ins Netz.
Das geht dann - wieder mal - vernünfitigerweise mit PUMPSPEICHER-Kraftwerken... und da rücken ALLE NGO's geschlossen auf die Barrikaden.
Dazu kommen Umweltverträglichkeitsprüfung, Parteienstellungen, Verfahren, usw. - die solche Maßnahmen auf JahrZEHNTE verzögern.
Gutes Beispiel ist da das geplante Koralm-Pumpspeicherkraftwerk.
Die Betreiber versuchen, es allen Recht zu machen und setzen klar auf die "Speicherung von Erneuerbarer Energie". Recht transparent und offen für alle - ohne Polemik:
https://www.pumpspeicherkraftwerk-koralm.com/dasprojekt
Die Gegner verkaufen es gut als "Atomstrom-Waschmaschine", alles wird "zubetoniert", "bringt nichts" und meinen, mit "anderen Energiespeichern" kann man das ja viel einfacher und besser machen. Angeführt werden:
elektrische Energiespeicher, Wärmespeicher, chemische Energiespeichersysteme, andere mechanische Speicherformen wie Druckluft, Feder- oder Schwungmassensysteme.
Heilige Schei**, wie kann man sonst zu Spitzenzeiten 600MW "speichern" und dann - bei Bedarf - 2 Stunden später 1.000 MW abrufen, weil halt grad Bedarf ist.
Herr, lass Hirn regnen...
Könnte interessant werden, die angeführte "Alternative" es halt als Wasserstoff mittels Elektrolyse zu speichern - oder "Methanisierung" zu machen.
Woooo speichern wir dann den Wasserstoff/Methan und WIE schaut der Wirklungsgrad da aus? .....unbeantwortet...
Kann man hier nachlesen:
http://www.koralmschutz-jetzt.at/fakten ... r-koralpe/
Wenn ich mir mal überlege:
- ich mache im Sommer mit meiner PV-Anlage Einspeiseleistung von 5,5 kWh (Eigenbedarf schon abgezogen)
- wenn das hoffentlich mal viele mehr machen, dann geht das gleich dahin
- 250 Haushalte würde dann 1,375 MW einspeisen... 1.000 Haushalte 5,5 MEGAWATT. Muss man sich mal vorstellen.
- bei 100.000 Einfamilienhäusern wirds dann spannend...500 MW musst dann mal irgendwo speichern können.
Es ist ja vollkommen KLAR, dass es immer ein Eingriff in die Natur ist, verbunden mit Geländeveränderung, Bautätigkeit usw.
Im Prinzip sollte mal JEDER daran denken, was OHNE unseren Wasserkraftwerken los wäre???
Ohne unsere Speicherkraftwerke, die das Schmelzwasser zusammenfangen und dann verstromen?
Ich stelle mir gerade vor, wenn unser "Verbund" ein neues Speicherkraftwerk bauen würde.
Oder versucht, zu bauen... besser gesagt, den Versuch eines möglichen Baus... okay - den Versuch einer PLANUNG eines möglichen Speicherkraftwerkes zu tätigen.
Es gibt nicht: Umwelt ODER Wirtschaft, sondern UND.
GENAU so ist es.
Super für die Umwelt - aber unbezahlbar? GEHT NICHT.
Man muss IMMER Kompromisse machen, im ganzen Leben.
Ob wir die Welt retten, indem wir 10km mitn E-Radl fahren, lasse ich mal so im Raum stehen.
Das ist nicht der Heilsbringer, wenn wir für den 10kg-E-Bike-Akku zur Herstellung 250kg CO2 oder mehr emittieren.
...ich finds auch lustig, wie wir mit anderen Dingen umgehen.
Unsere Gemeinde z.B. hat 20 oder mehr Jahre versucht, Rückhaltebecken zu bauen.
Ging nie, weil sich immer wer quergestellt hat. "Brauchen wir net".
Dann simma mal kapital abgesoffen. Zumindest auch die, die sich da gewehrt haben.
Heute hamma schon 2. Naja... wahrscheinlich muss es nur ordentlich genug WEH TUN.
Eigentlich gehts ma schon fast so wie viele Kollegen:
"...is eh wurscht - fahr ma halt Voigas in den Abgrund"...
Solange das neue IPhone kommt, billig-Fetzen aus Indien und Computer aus China, Taiwan usw. - habe ich eigentlich keine Hoffnung.
Denke, es wird niemand für einen "EU-Computer" 1.500 zahlen, weil er CO2-neutral hergestellt wurde - contra 750 Euro-Teil, basierend auf Kohlestrom und Abwasser-Einleitung ins Meer und anderer Schweinereien, gell?