Wetterdiskussion Dezember 2019

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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Robert83
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Montag 23. Dezember 2019, 12:15

+++Das Weihnachtswetter 2019 und ein paar Gedanken zur aktuellen und kommenden Zeit+++
Eingebettet in eine West- bis Nordwestströmung ziehen die kommenden Tage zahlreiche Fronten übers Land. Die Nebelgefahr ist dadurch ziemlich gebannt, dafür sorgt Westwind zusammen mit zeitweiligen Regenfällen für tendenzielles Zusammenrotten in der warmen Stube.
Insgesamt sieht die Druckverteilung nicht gänzlich unwinterlich aus, das Problem in diesem Dezember ist der enorme Wärmeüberschuss, der quasi überall vorhanden ist, Schnee liegt quasi nur weit oben über Nordskandinavien und im Norden Russlands, der Rest des Kontinents ist bis auf Gebirgszüge gänzlich schneefrei. Bei selber Wetterlage würde man beim bloßen Betrachten der Geopotentialkarten (das ist jetzt was für Kenner) auf ein 3-5 Grad niedrigeres Temperaturniveau tippen, zumindest bis 500m würde es somit zeitweilig winterlich sein – aus der Erfahrung heraus, wenn man die Vergangenheit als Vergleich hernimmt. De facto liegt die Schneefallgrenze aktuell bei 1000-1200m, sinkt kommende Nacht etwas ab, steigt aber morgen Abend mit einer Kaltfront nochmals an, bevor sie wieder sinkt.
Was ist also zu erwarten: heute recht westwindiges Wetter mit zahlreichen Regenschauern, im Flachland kanns am Nachmittag etwas auflockern, im Gebirge hingegen regnet und schneit es weiter, winterlich aber erst ab 1100-1300m Seehöhe. Dazu um 6 Grad heute.
Morgen, zu Heiligabend, vor allem in der Früh und am Vormittag ein paar Regenschauer, dazu weiter windig, am Nachmittag Auflockerungen und zeitweilig auch einige Sonnenstrahlen, dazu nachlassender Wind. Zum frühen Abend aber bereits wieder bewölkt aus Westen und einsetzender Regen, es kann vorübergehend vor allem im Sauwald oder im Mühlviertel bis 600m herunterschneien, später sorgt der Westwind für deutlich mildere Temperaturen und in der Christnacht für Werte zwischen 5 und 8 Grad, ehe es wieder langsam etwas abkühlt. Die höchsten Böen sollten im Bereich um Mitternacht in etwa 50-80km/h betragen.
Auch der Christtag bleibt im Zeichen des Atlantiks mit Regen und Wind, die Schneefallgrenze sinkt langsam wieder unter 1000m.
Freundlicher und deutlich weniger Wind folgen am Stefanietag, am Nachmittag sind wieder Auflockerungen möglich, dazu tagsüber 2-6 Grad, am Abend kanns vielfach gegen 0 gehen mit vorübergehender Gefahr von Nebel in den Niederungen, ehe die nächste Front zur Nacht auf Freitag aufzieht.
Kühler und bis fast ganz runter winterlicher tendenziell zum Samstag hin, hier könnte es in der Tat dann mal bis 400-500m mit Winter klappen, ganz unten wird’s aber wahrscheinlich etwas zu mild sein, aber schon die Tage darauf wird’s wohl wieder deutlich milder – vor allem in der Höhe, eventuell mit Hochdruck – das brächte kurz vor Silvester mal annehmbares Skiwetter. Herunten je nach Lage zum Hoch milder Westwind mit Sonne, oder auch wechselhaft, jedenfalls wieder Tauwetter bis weiter rauf.
Weiterzublicken lohnt sich dann kaum, aber dennoch: das West/Nordwestwetter mit milderen und etwas kälteren Phasen dürfte auch über Neujahr weitergehen. Höhere Lagen ab 600-700m bekommen somit durchaus tageweise Winterwetter, herunten wird’s knapp bzw. eher nasskalt, die knackige Winterluft bleibt einstweilen noch weit im Norden, dennoch präsentieren die Wettermodelle immer wieder Lösungen, die auch Winterfreunde im Flachland zumindest zeitweilig glücklich machen könnten. Ein schrittweises Einwintern des Kontinents wäre aber von Norden her mal vorteilhaft, vorher gibt’s wenig Chancen.
Und eins noch: die schneelose Zeit in den Alpen geht zu Ende. Vor allem im Mittel- und Hochgebirge kommen in nächster Zeit größere Schneemengen hinzu, in den Tälern selbst wird es zwar immer wieder schneien, in Lagen unter 1000m aber auch zeitweilig hineinregnen.
www.wetter-hausruckviertel.at
1. Meteogramm: Grieskirchen, www.kachelmannwetter.com
2. Schneebedeckungskarte Europa, GFS, 23.12.2019
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