Ich erlaub mir mal wieder, über den ausbleibenden Niederschlag zu sudern
Hier gabs den letzten Niederschlag > 10 mm am 02.03. Seitdem, und das sind so gut wie 2 Monate, gab es in Summe etwa 5 mm Niederschlag. Im April sind es bisher bei mir in Summe 2,3 mm (!). Nachdem heute und in der Nacht nichts dazu kommen wird, wäre dies dann auch der Gesamtniederschlag für den April. 5 mm für 2 Monate - mit die wichtigsten der Vegetationsphase - das ist schon heftig. Hinzu kommt die extrem trockene Luft - heute morgen gabs den ersten Tau seit langem.
Nun gabs auf meinen letzten Beitrag Antworten wie "keine Wüste", "Niederschlag wird schon irgendwann kommen" etc.
Nun ja, nein - in einer Wüste leben wir nicht, aber in einem humiden Klima leben wir hier seit einigen Jahren bestimmt nicht mehr - das kann sich nicht ausgehen bei diesen Niederschlagssummen und heißen Sommern und milden Wintern.
Irgendwann wird es sicher wieder regnen - bestimmt - in nächster Zeit schauts aber nicht danach aus - die Modelle sehen für den NO wenig bis keinen Niederschlag. Und alles was die Modelle über 120Std. hinaus rechnen, ist ohnehin sinnlos weil es bez. NS so nie kommt. D.h. wir sind dann schon bald bei 9-10 Wochen praktisch ohne Niederschlag. Wie soll da etwas keimen? Wie sollen sich hier Früchte auf den Bäumen ausbilden? Der Regen, der irgendwann kommen wird, wird dann zu spät sein.
Darüber hinaus gabs die Meldung, dass es doch auch in anderen, heißeren Regionen mit wenig Niederschlag Ackerbau etc. gibt. Ja natürlich - gibt es - ABER dort gibt es entweder eine Regenzeit die dann (wenn vielleicht nicht überall direkt oben, dann zumindest über Flusssysteme) das nötige Wasser bringt oder es gibt Bewässerungskanäle, die das Wasser von weit her zu den Feldern bringen. Sonst gäbe es dort keinerlei Chance für die Vegetation. Sinnlos also, hier derartige Vergleiche heranziehen zu wollen.
Bei uns werden auf den Feldern fast täglich neue Brunnen geschlagen für die Bewässerung, weil den Bauern nichts anderes übrig bleibt. Nur ist das lediglich eine Lösung für den Moment - wenn jeder hier seine Felder übers Grundwasser bewässert, wird es weiter sinken. Wir nähern uns den 20 Metern … .
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- Anbau anpassen - ich bin selbst kein Landwirt, habe lediglich meine Pferde und bin auf Heu und Wiesen angewiesen, d.h. hier fehlt mir das Wissen - aber die Landwirte können nur das anbauen, was auch am Markt gefragt ist, wofür es regionale Abnehmer (Lagerhäuser …) gibt. Natürlich gehört hier vieles überdacht und geändert - aber dafür muss es auch die Infrastruktur und den Markt geben - sonst bringt die Investition in KnowHow und neue Maschinen nichts.
Bei uns wurde vor 2 Jahren sehr viel in der Au abgeholzt und zig 1000e Jungbäume gepflanzt - was glaubt ihr wie viele von denen aktuell noch Leben - nach der Dürre letztes Jahr März-April, dem Hitzesumme 2019 und Dürre im Frühjahr 2020 … viele werden es nicht sein.
Ich könnt noch stunden lang schreiben über folgen des sich verändernden Klima hier in den letzten Jahren, welches immer mit den Themen Hitze und Trockenheit zu tun hat, nachdem ich dies hier in der Gegend in den letzten Jahren intensiv beobachte - aber für heute ists genug.
Ich glaube halt, viele, die in Gegenden leben, die zwar auch immer mal mit Trockenheit zu tun haben, die aber dann doch auch zwischendurch brauchbaren Niederschlag haben, können sich nicht vorstellen, wie sich die Trockenheit hier in meiner Gegend für alle spürbar auswirkt - und das innerhalb weniger Jahre.