Samstag 6. Februar 2021, 12:55
+++Wetterkrimi: nur winterlich kalt oder richtig eisig?+++
Ich hab mich die letzten Tage bewusst etwas zurückgehalten und die Wetterkarten in aller Ruhe angeschaut.
Nachdem die letzte winterliche Phase nun eine Woche zurückliegt und die Modelle durch die Bank den Frühlingsdurchbruch mittels aktivem Atlantik und Westdurchbruch favorisiert haben, wackelt diese Lösung seit Dienstag immer mehr.
Im 6 Stunden Takt werden neue Lösungen präsentiert, alte verworfen, dann nach Tagen erneut präsentiert, die Spannung unter den Wetterfreunden ist hoch, die Diskussion darüber läuft auf Hochtouren. Von eiskalt bis hin zu frühlingshaft mild, die Grenze mal bei uns, mal südlich, oft nördlich mit einem eisigen Norddeutschland, dazwischen eine Ladung Schnee.
Hier braucht man Vergleiche zu 1978/79 nicht zu scheuen, zumindest eine Light Version wird sich ausgehen mit Tageshöchstwerten von -10 Grad und 30-40cm Schnee, die es bei 50-80km/h Ostwind meterhoch verweht und einer Eisregenzone, die ebenso für ordentliche Probleme sorgen wird. Und das in einem breiten Streifen von Holland über das nördliche Ruhrgebiet bis um Hannover, Dresden oder Berlin.
Zwischen Nord- und Süddeutschland morgen demnach 15 Grad Temperaturunterschied, der Föhn klappt aber im Tagesverlauf zusammen und auch bei uns wird’s dann zu regnen anfangen, allerdings bei Plusgraden, denn die Kaltluft kommt nur zögerlich herein. Demnach am Abend wohl im nördlichen Waldviertel schon um -3, bei uns noch +3 Grad, am Alpenrand sogar noch bis 7.
In der Nacht auf Montag wohl eine Portion Regen und eine Mischzone mit gefrierendem Regen und dahinter Schnee, die Kaltluft wird bodennah schneller da sein, als weiter oben. Wahrscheinlich wird der Donau- und Zentralraum am Montagmorgen recht winterlich aussehen, das Alpenvorland noch erheblich milder mit Plusgraden, hier geht’s um wenige Kilometer, eine Vorhersage ist dabei schwierig. Aber man kann es sich so vorstellen: wahrscheinlich wird’s schon trocken sein Montagmittag und lebhafter Ostwind wird blasen. Dazu um -4 Grad in Freistadt im Mühlviertel, 1 Grad in Linz, +4 noch um Kirchdorf.
Und dieses Nord-/Südgefälle bleibt auch die Tage drauf erhalten mit einem eher kalten Norden und teils nochmals föhnigen Süden, ehe nach Wochenmitte die Modelle teils das Durchbrechen der sibirischen Kontinentalluft zeigen: das hieße zum kommenden Wochenende strammen Ostwind, teils leichte Schneefälle, tagsüber um die -10 Grad, nachts um -15. Und sollte der Wind mal nachlassen, gäbe es Frost bis unter -20 Grad bei klarem Himmel und über Schnee. Also ein Szanario, wie es zuletzt der Februar 2012 gezeigt hat. Momentan geht’s in diese Richtung in den sogenannten Hauptläufen der Modelle, abgeschwächtere Versionen bishin zu ganz normalem Februarwinterwetter gibt’s auch. Es bleibt jedenfalls spannend.
Karte des europäischen Modells EZ mit beträchtlichem Kaltluftvorstoß Anfang übernächster Woche
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