Wetterdiskussion Winter 2016/2017

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
schmidilein
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Samstag 3. Dezember 2016, 10:25

Für mich ist der winter schon wieder gelaufen, da vermutlich die ganze adventszeit kein schnee in sicht ist....und was dann im jänner komnt is mir wurscht....
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Jonny 5
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Samstag 3. Dezember 2016, 10:59

Wetter ist kein Wunschkonzert und der Dezember ist bestenfalls der Winteranfang. Willkommen im Klimawandel wo kalte, schneereiche Winter die Ausnahme werden.
Liebe Grüße
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chris-kapfenberg
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Samstag 3. Dezember 2016, 13:17

schmidilein hat geschrieben:Für mich ist der winter schon wieder gelaufen, da vermutlich die ganze adventszeit kein schnee in sicht ist....und was dann im jänner komnt is mir wurscht....
...kann dich verstehen, Schnee zur Weihnachtszeit ist einfach was Besonderes. Aber vielleicht werden wir ja in der letzten Weihnachtswoche noch überrascht, die Hoffnung stirbt zuletzt... ;)
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Bachfan
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Samstag 3. Dezember 2016, 23:59

Das mit den weißen Weihnachten, die es früher angeblich immer gegeben haben soll, ist für das Tiefland des Ostens ein Gerücht. Der Höhepunkt des Winters ist im langjährigen Mittel im Jänner (Februar) und nicht im Dezember. Je weiter man seehöhenmäßig hinaufschaut, umso mehr verschiebt sich das Schneehöhenmaximum ins Frühjahr hinein. Aber diese Diskussion über das Wunschwetter passt generell besser in die "Wetterwiese" :)
Liebe Grüße :)

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Montag 5. Dezember 2016, 00:37

Winterbeginn ähnelt sehr dem Winter 2004/2005.

das ist das letzte Mal, wo ich mich an eine dreiwöchige Hochdruckphase mit reichlich Reifansatz inneralpin erinnern kann.

Günstige Voraussetzungen für jeglichen Neuschnee, wenn der Boden tief gefroren ist. Davon konnte die letzten Jahre keine Rede sein.
chris-kapfenberg
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Sonntag 11. Dezember 2016, 09:32

Ich frag mich grad, ob der Dez. 15 oder der jeztige frustrierender ist.

Letztes Jahr gab`s 0 Chancen auf Schnee bis Weihnachten, da es immer zu mild war. Heuer wäre die Kälte so greifbar und auch manchmal da und dann gibt`s weit und breit kein gscheites Tief in der Nähe. Also beantwort ich mir die Frage und sag, der heurige Dez. ist noch enttäuschender, da die Chance auf Schnee durch die Kälte so groß wäre.

Aber vielleicht birgt das ja wenigstens Chancen ab Jänner, dass sich irgendwann der Hochdruck verabschiedet und wir dann im Schnee versinken *snow3*

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Robert83
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Freitag 16. Dezember 2016, 12:37

Mittelfristig mal die spannende Weihnachtswoche, wobei Ez und Gfs in ihren Lösungen dann doch recht unterschiedlich aufgestellt sind.
Und weiter? Wie Franz schon meinte, locken die Modelle mit Zonalisierung. Das würde die Grosswetterlage komplett über den Haufen werfen - ein milder und niederschlagsreicher Jänner wäre da vorprogrammiert. Der Winterfreund kann da nur auf winterliche Rückseiten hoffen.
Oder die Modelle unterschätzen die kontinentale Kaltluft und es wird irgendwo eine schneereiche Grenzwetterlage draus. Mal sehen, was die Modelle in nächster Zeit so alles präsentieren.
chris-kapfenberg
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Sonntag 18. Dezember 2016, 08:05

Hallo!

Wie`s ausschaut wird`s für heuer die letzten Flocken geben:

Bild (Karte verfällt).

GEM auf gleicher Schiene. Eingentlich unglaublich, diese Konstanz über dem Mittel. Kann man nur hoffen, dass heute wenigstens ein paar cm kommen, die sich in der Kälte herunten dann konservieren können...


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Herfried
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Sonntag 18. Dezember 2016, 11:10

Hallo Franz!

Bild

Auch am Pazifik sind wir Meilenweit von Normalität entfernt
Fürchte das ist die neue klimatische Weltordnung.

Was bedeutet das für unseren Winter:

"Erhöhte Chance auf Kaltlufteinbrüche aus Ost, samt Schnee usw". Das heißt weder dass es immer zutrifft, eher mal Monattsweise, und manchmal gar nicht.

2009/10, 10/11, 1/12, 12/13 gab es jeweils derbe Wintereinbrüche nach diesem Scheme, auch 07/08...

Eigentlich sind viele Kältewinter der 00er Jahre von diesem Schema geprägt worden, 00/01, 06/07 hat es jeweils nicht geklappt,
13/14 und 14/15 gabs einfach keine entsprechende Lage - die Arktis war relativ kalt. 15/16 war ein großer Ausfall mit warmer Arktis und warmen Kontinenten.

Es zeigt sich im Rückblick der letzten Jahre, dass warme Arktis aber zu 80% mit einem Winter korreliert, der wenigstens ein knackiges Monat aufzuweisen hat.


Heuer hats bislang einfach das Pech, dass die Lage der Atlantikblockade um wenige 100 km zu östlich ist, dadurch bekommt das östliche Mittelmeer und Arabien extreme siirische Kälte, wir... wenig bis nix, und dazu noch trocken (Hoch).

Der Klimawandel zeigt sich dabei direkt: Ruhiges Hoch, kaum WLA, aber das Abkühlen geht elendig zäh. Direkte Wirkung... EU Kaltluftblock, um den auch Mittelmeertiefs kreisen könnten bildet sich nicht / langsam.


Solange der Atlantik wenig aufmuckt und 1000, km von uns der russische Bär steppt, ist die Winterchance aber gegeben. Noch sollte man ihn nicht abschreiben.

Ein größeres Risiko wäre verstärktes Anwerfen des Atlantiks in Folge einer Abkühlung Grönlands (dzt. ist letztere berechnet). Dann kann rasch EU erwärmen, Sibirien nadch Osten gedrängt werden und dort über Japan ausbrechend den Pazifik anwerfen. Ein wenig zeigen die Mittelfrist Rechnungen das Risiko, danach wäre USA wie EU nachhaltig warm und ggf. wirklich der 4. Mildwinter in Folge fix.

Solange das nicht auftritt kann ein Sibirienbesuch allemal einen ordentlichen Hochwinter + Mittelmeertiefschnee bringen.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Herfried
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Montag 19. Dezember 2016, 09:52

Alea jacta est....

http://www.karstenhaustein.com/reanalys ... equir.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Innerhalb von 3 Tagen sind die Kontinental-kalten Italientiefläufe aus den ENS verschwunden, Einigkeit: Westdurchbruch.

Am Arktisausschnitt derselben Karte zeigt sich das Drama...

http://www.karstenhaustein.com/reanalys ... rctic.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Ein mittig gelegenes wenn auch nicht allzukaltes Hoch. Jenes wird von Tiefdruckgebieten umtanzt und Grönland fährt den Atlantik hoch.
Diesmal startet hier die Entwicklung... Sibirien wird nach Osten gedrängt und wirft dan Pazifik an, Amerikas Kaltluft an dessen Ostküste gedrängt wird den Atlantik weiter befeuern.
Tropo- und Stratosphäre im Einklang.

Typisch Weihnachtstauwetter... nur dass es nicx zum Tauen gibt.
Dauer wohl bis Mitte Jänner, irdendwann wird das System asymetrisch und ein Warmluftschwall spaltet den Troposphärischen Wirbel. Wird dann auch oben was tun.

Wird bis dann global weniger extreme Kaltluft geben, aber Winter kanns noch leicht geben.
Kann natürlich auch durchhalten, CFS..., dann waren die paar.kühleren Tage samt Homöopathieschnee unser Winter heuer.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Helmut Graz
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Samstag 24. Dezember 2016, 11:46

Bei uns hier südlich der Alpen, insbesondere die weststeirischen Berge (Koralpe, Stubalpe, Gleinalpe, Packalpe) sind komplett schneefrei bis 2000m rauf, sollte den wirklich eine Nordlage kommen, würde das so bleiben. In den Ensembles sind auch in den nächsten 14 Tagen kaum Niederschlagssignale vorhanden, dann haben wir fast Mitte Jänner. Vom Flachland rede ich sowieso nicht mehr, aber nicht einmal auf 1400m (Hebalm) ist Langlaufen möglich. Ein echtes Trauerspiel, aber ich werde mich daran gewöhnen müssen.

Bild

Frohe Weihnachten euch allen.
lg Helmut Kalsdorf b. Graz
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Mulvane
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Sonntag 25. Dezember 2016, 00:56

Der letzte Niederschlag(Regen) fiel hier vor 4 Wochen(2mm).
Die letzte größere Niederschlagsmenge(34mm) liegt bereits 5 Wochen zurück.
Nach dem bisher doch sehr feuchten Jahr und vor allem dem extrem nassen Sommer hier,musste ja fast wieder mal ne längere Trockenperiode kommen.
Schöne Grüße aus dem Süden.
Hele *wink* Feldkirchen/Ktn. ca.580m
chris-kapfenberg
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Sonntag 25. Dezember 2016, 08:42

f-z hat geschrieben:EZ0z zeigt wie es gehe könnte. Meridionaler als GFS aufgestellt. TrM :)
Hast du eine Karte dazu? Wäre interessant!

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chris-kapfenberg
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Sonntag 25. Dezember 2016, 09:57

Danke für die Karten.

Ich blicke aber gar nicht so weit nach vorne, denn von Dienstag bis Donnerstag gibt`s nach einer Kaltfront anscheinend auch schon eine nette weiße Haube im östlichen Alpenraum.

Temperatur passt, NS-Mengen auch passabel:

Bild

Könnte doch wieder einmal für eine weiße Landschaft sorgen oberhalb von rd. 500 m?


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schmidilein
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Sonntag 25. Dezember 2016, 09:58

Vergesst das....was in einer woche genau passieren wird steht in den sternen..und ein niederschlagsereignis speziell im süden glaub ich erst wenn es eingetreten ist......die GFS karten die letzten tage zeigten massiven kaltlufttransport an die alpen in der ersten jännerwoche...davon ist heut nicht mehr viel übrig....dafür halt mittelmeertief.......die hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.... ;)
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Robert83
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Sonntag 25. Dezember 2016, 18:50

Die letzten Tage präsentieren die Modelle durch die Bank immer recht einheitlich Blockadesituationen am Atlantik draussen - mal zu weit westlich, mal passend für uns, mal stärker mit Keilstruktur, mal flacher und damit eher zonal, wobei der Hang zur abwechslungsreichen WNW bis Nord-Nordostlage im Anschluß mit Schneeoption bis runter(1-2 Tage oder länger?) bleibt, die komplette Schneearmut in den Nordalpen wird sich nach Neujahr wohl entschärfen, für die Südalpen wäre eine wie bei GFS 12z erzwungene südliche Westlage mit abtropfenden Tiefs ins Mittelmeer sicher eine gute Schneeoption(leider noch Glaskugel)...
Diese Woche setzt sich noch der Hochdruck durch und selbst jetzt sind hinter der Warmfront Luftdrücke bereits um 1027hPa zu messen, das Barometer zeigt Schönwetter, in Wirklichkeit nieselts aber ;) - Ende der Woche könntens im Alpenraum 1040-1045hPa sein.
Der Polarwirbel bleibt insgesamt weiter stark gestört und trotz hoher NAO kann sich die Westlage aktuell nur vorübergehend und auch eher zäh durchsetzen.
Die nächsten Tage sinken die Indizes langsam wieder, dementsprechend meridonal geprägt bleibt der Wettercharakter. Die Polarhochrechnungen mit komplett zerfleddertem Polarwirbel und Aufsplittung in mehrere Fragmente mit hochdruckgemässer Verlagerung im Uhrzeigersinn von Ost nach West sind der "Kartenporno" für jeden Winter- und Schneefreund.
Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass der derzeitige Westeinschub der berüchtige Steigbügelhalter für deutlich mehr Winterabwechslung ab der ersten Januardekade darstellt.
Und mögen woanders noch soviele schlaue Geister den letzendlich durchbrechenden Mildwinter im Januar ausrufen - das Muster passt mir nicht rein, auch wenn es im Gebirge ganz im Gegensatz zu den Niederungen im bisherigen Verlauf deutlich positive Abweichungen gibt.
sirius_!
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Mittwoch 28. Dezember 2016, 12:56

Mahlzeit - Frage an die Profis: kündigt sich da ein Warming an? *hä*
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Robert83
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Mittwoch 28. Dezember 2016, 19:07

Wobei die Situation in der Troposphäre in 850, 500 oder 250hpa gänzlich anders aussieht.
Die Frage ist, ob sich diese Situation aus rund 60km Höhe auch nach unten durchsetzen wird oder kann oder eher von unten nach oben.
Das Druckniveau ist da oben in rund 50km Höhe nur mehr 1% dessen auf Meeresniveau, inwiefern der geringe Energieeintrag nun wirklich zirkulationsmässig etwas bewirkt, lässt sich heute nicht klar beantworten.
Ich beobachte diese stratosphärischen Polarwirbel Geschichten unterdessen schon seit 2012 mit zahlreichen "Minor" und einem mittelmässigen "Major Warming" im Winter 12/13.
Tendenziell halte ich Indizien, wie ordentliche Wintereinbrüche im Frühwinter oder eine winterbegünstigende Wetterlagen für deutlich aussagekräftiger, selbst wetterfremde Korrelationen lassen sich herstellen, die prozentuell auch nicht schlechter abschneiden als die Sezierung des Polarwirbels in großen Höhen - ich hoffe, ich komme jetzt nicht auf den meteorologischen Scheiterhaufen ;).
Die "WACCY" Situation auf der Nordhalbkugel mit erst extrem kaltem Sibirien und nun auch sehr kaltem Nordamerika ist heuer ein großer Pluspunkt, jedoch ist die Achslage der Kaltluft leicht phasenverschoben. Der Nahe Osten, die Türkei und überhaupt große Teile Osteuropas haben gutes Winterwetter: "Knapp daneben, ist auch vorbei..."
Ich bin zuversichtlich, dass sich das Pendel ab nächster Woche deutlich in Richtung Winterwetter ändert, selbst wenn das unmittelbare Flachland nur tageweise Winterwetter bekommt...vorerst zumindest. Aber gerade aufgetretende Grenzwetterlagen oder eine südliche Westlage mit abtropfenden Tiefs kann sehr plötzlich mit Anzapfen von Kälte aus Nordost sorgen. Die ist heuer, ganz im Vergleich zu vielen Jahren zuvor, nämlich vorhanden. Gefühlt hat der Winter heute in großen Teilen Österreichs von Salzburg ostwärts begonnen. Die, die jetzt Schnee haben, dürften ihn mal länger behalten, der nächsten, wenn auch kurzen, Hochdrucklage sei dank.
Die 12er ENS machen heute jedenfalls Lust (auf mehr .... Schnee ;) )...
Bild
sirius_!
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Donnerstag 29. Dezember 2016, 07:50

Guten Morgen, danke für die ausführliche Antwort - schön das ich von euch so viel lernen kann.
Mit meinem laienhaften Blick, dachte ich - der Temperaturanstieg im GKB auf minus 24 Grad - kündigt da was an;)
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Robert83
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Donnerstag 29. Dezember 2016, 10:53

Hallo Franz!
Danke für die ausführliche Antwort.
Mir sind zwar die Mechanismen insgesamt recht gut bewusst, zur Anwendung kommen sie aber in meiner Art
der Langfristprognose nicht, da ich auf andere Dinge achte. Ich habe aber große Achtung vor deiner Arbeit, die im deutschsprachigen Raum kaum zu übertreffen ist.
Was sich für die nächsten 2-3 Wochen mal andeutet: deutlich zyklonaleres Wetter mit zeitweiligem Anzapfen von Polarluft, hintenrein kurz Hochdruck, später der nächste Trog. Und damit wirds ab kommender Woche deutlich spannender, als die letzten 3 Monate zusammen, auch wenns im Flachland erst nach Dreikönig wirklich interessanter wird. Selbst bei tiefen 850ern muss man bedenken, dass die kommende Luftmasse deutlich durchmischter sein wird, die Wiener Innenstadt wohl -10 bis -12 Grad in 850hPa braucht für Frost, bei mir sind es ohne Niederschlag bei Wind rund -9, mit Niederschlag -6 oder -7.
Interessant sind auch die Nordhemisphären Karten: der erste Trog nächste Woche geht wohl knapp östlich vorbei, das wird also nur Winter light.
Die spannenden Karten sind weiter hinter: hier ziehen aber EZ und GFS 0z gemeinsam am Strang, der Polarwirbel tendiert nordhemisphärisch in Richtung Schmetterlingsstruktur. Ein kaltes Nordamerika war übrigens auch bei Strengwintern in der Vergangenheit mehr die Regel, als die Ausnahme, kalte 850er gabs nur zeitweise.
Mehr war es die europaweite Einwinterung, die dann den Atlantik immer wieder auflaufen ließ.
Besonders junge Menschen können sich gar nicht mehr vorstellen, was in den Wintern vor 1990 mehr die Regel, als die Ausnahme war - die Chancen für einen solchen Fingerzeig halte ich angesichts der derzeitigen Modelllage für so hoch, wie seit März 2013 nicht mehr.
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HansSchild
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Freitag 30. Dezember 2016, 13:59

Also ich bin wirklich ein absoluter Laie was den PW betrifft aber ich fand bisher doch die 10hPa Karten ganz nützlich um abzusehen was denn so passieren könnte...
Aktuell ist der PW "pumperl" gsund:

Bild

Doch im weiteren Verlauf, bereits in der nahen MF beginnt sich etwas zu tun. GFS zeigt dies nun auch schon beharrlich seit einigen Läufen immer wieder in ähnlicher Konstellation.
Ab ca. Stunde 78 beginnt sich über des östlichen Teil etwas zu tun, es beginnt wärmer zu werden:
Bild

Das ganze verlagert sich etwas mehr und beginnt den PW langsam etwas "anzukratzen"...
Bild

Leider hat hier Meteociel nicht so gute Karten wie die Wetterzentrale - da verfallen die Karten aber wieder :-(

In der Folge zeigt GFS dann ein völliges auseinandertrudeln des PW mit einem starken Warming auch über Nordamerika in 10hPa... in der Folge würde gemäß GFS der PW ziemlich zerfleddern und zu Mitte Januar wäre ein Split vollzogen. Das ist natürlich noch lange hin, aber die Karten mischen sich gerade heftig neu, die ENS sprechen eine deutliche Sprache!
Ich glaube jetzt ist es so weit - die Weichen auf Winter werden gestellt und der könnte sich sogar richtig sehen lassen!
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Bachfan
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Freitag 30. Dezember 2016, 21:57

Auch bei den Prognosen für AO-Index und Nao-Index hat sich einiges getan. Hat einige Zeit so ausgesehen, dass diese Indices nach einer neutralen/negativen Phase Anfang Jänner recht schnell wieder in den positiven Bereich gehen, mittlerweile wird aber für einen Absturz der Indices eine höhere Wahrscheinlichkeit berechnet. Die extremsten berechneten Werte für Mitte Jänner sind -6 vs. +3 beim AO-Index und -2 vs. +2 beim NAO-Index:
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... x/ao.shtml
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... /nao.shtml

Könnte ein interessanter Kernwinter werden :?:

Bezüglich mittelfristiger Entwicklung:
GFS weiß momentan gar nicht was es damit anfangen soll - um den 11. Jänner herum ein Spread von 30 °C (von -20 bis +10 °C :!:) bei der Ensemble-Prognose für die 850 HPa-Fläche (Gitterpunkt Wien):
http://www.wetterzentrale.de/de/show_di ... .3721&zip=
Liebe Grüße :)

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Freitag 30. Dezember 2016, 23:38

sinnlos :D


und GFS, dass ich mittlerweile recht gut finde, springt im Bereich von +160h schon gewaltig stark herum....

mehr als die Option auf WINTER ist da nicht herauszulesen....einzig die Möglichkeit einer Südwestlage mit +10 in 1500m fehlt derzeit :D

keine Ahnung was das wird....jedenfalls wirds im Süden in Sachen Niederschlag einen Rekord aufstellen....insider wissen ob positiv oder negativ
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Continuum
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Samstag 31. Dezember 2016, 12:30

Laut GFS 06Z ein Warming über Grönland, Östl. Kanada *hä* Der starke Kaltwinter ab dem nächstem Wochenende abgesagt, dafür vorher kurzfristig sehr kalt. Stattdessen dann das altbekannte Schema. Hoch über Mitteleuropa, kein NS, brutale Inversion. Würde auch eher zu manchen langfrist-Prognosen passen. Mal gucken wie sich das entwickelt? Eine Frage: So ein starkes Warming wie angedeutet in 2 Wochen über Grönland... Dachte Warming haben den Ausgang eher über dem asiatischen Festland...
lg, Thomas
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Herfried
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Donnerstag 12. Januar 2017, 20:12

Wesentlich weniger spekulativ als eine 13 Tage 10 hPa Karte ist das aktuelle Geschehen in Polnähe: Der Atlantische Warmluftkeil, angefeuert von mehreren Tiefs entlang der Ostküste Amerikas erreicht den Pol, und dort bildet sich in Folge ein für due Region der zentralen Arktis absurd starkes Sturmtief.

Dieses wird auch im Arktis Forum eifrig diskutiert, Oft haben Sturmtiefs im Winter eher eisfreundlcihe Wirkung, schieben Eis zusammen, offenes Wasser friert rasch zu, dieses mal aber fördert es massive WLA und Export dicken Eises gen Island.
Und es verändert auf der ganzen NH die Druckkonstellation und die Windrichtung.
https://forum.arctic-sea-ice.net/index. ... l#msg99003" onclick="window.open(this.href);return false;


In der gestrigen Karte sieht man es zB
https://forum.arctic-sea-ice.net/index. ... 0218;image" onclick="window.open(this.href);return false;

Kaltluft und Hochdruck verabschieden sich voneinander, der eigentlich übliche Zentralarktische Hochdruck (der Troposphärische Polarwirbel ist ein kaltes Hochdruckgebiet, umgeben von Tiefdruckgebieten, sie sich an der Luftmassengrenze der Kaltluft entlangbewegen) wird praktisch durch ein Tiefdruckgebiet, umgeben von Hochs ersetzt.

Das wiederum bringt Europa dieses mal gut und längerfristig in eine Ostströmung, kann das Mittelmeer befeuern und Sibirien anzapfen.


Die resultierende Temperaturanomalie zeigt, dass wir richtig gut von der polare Kaltluft erwischt werden, mit erheblichem Schneepotential durchs Mittelmeer.

Das ist als Ganzes eine sehr ungwöhnliche, für uns aber Winterfreundliche Wettersituation. Danach? Kaltluft Sibirien die uns nicht erreicht wird bis in den Pazifik abgedrängt, Sibiriens Kälte bricht bis auf den EU Kältepol und Ostsibirien zusammen, Arktische Kälte geht weiterhin über die Framstraße nach Island. Definitiv kommt bei uns da keine KLA mehr nach - bei aktuellen Sonnenstand brauchen wir das mit eigenem Kaltluftkörper nicht. Westwinddurchbruch durch Islandkaltluft und Atlantikstart? Möglich, aber unsicher, mehr als knapp 10 Tage lassen sich die Karten nicht auslesen.

Heuriger Erhaltungsneigung Winterfreundlich?
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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