In den nächsten Tagen stellt sich erstmals seit vielen Monaten wieder
eine High-Index-Lage ein, die gleichwohl einen Schönheitsfehler besitzt:
statt von Neufundland bis zum Ural durchzupusten, biegt die Frontalzone
über der Nordsee in eine scharfe Linkskurve und bügelt dann über Norwegen
drüber.
Diese Großwetterlage ist deshalb so spannend, weil sie viele spannende Entwicklungen impliziert.
Zum Einen natürlich der Initiator dieser Liebesgrüße einer Westdrift, namentlich
die tropischen Wellen über dem Mittelatlantik bzw. später über der Karibik, die
nicht mehr wie in den Vorwochen über die Azoren in die gemäßigten Breiten entern,
sondern um das breite Subtropenhoch herum von der Ostküste der USA und
Neufundland in die Autobahn gelangen. Naturgemäß bereiten tropische Tiefdruckgebiete
den Globalmodellen große Probleme, die jetzt hohe Auflösung hin oder her. Aber
wenn man sieht, wie sehr die Modelle bei der Einverleibung von Hurrikan Igor in
die Frontalzone geschwankt haben, dann kann man sich vorstellen, wie schwierig
die Vorhersage von Randtiefs- oder gar Schnellläufern in den nächsten Tagen/Wochen
sein wird.
Zum Einen also die Sturmgefahr speziell für Westeuropa, die in den nächsten Tagen gemonitort werden sollte.
Weiters bringt dieser wortwörtlich frische Wind auch
verstärkt Warmluft in die mitteleuropäischen Gefilde, sodass sich die für diese
Jahreszeit typischen Föhnlagen verstärkt aufbauen. Je nach Randtiefentwicklung
kann da auch eine kurzzeitig recht kräftige Südföhnlage dabei sein, bedingt durch
die Warmluftadvektion und potentiell kältere Luft im Umland, kann sich im östlichen
(österr.) Flachland und Donauraum allerdings verstärkt Hochnebelschlaz ausbilden,
der mit dem lebhaften Südostwind auch tagsüber erhalten bleibt.
Goldener Oktober also nicht für jeden am kommenden Wochenende.
Schließlich bringen Ex-Tropentiefs auch ordentlich Regen nach Europa.
Dabei kristallisieren sich zwei Schwerpunkte heraus:
einerseits die Britischen Inseln und Nordfrankreich, wo die noch frischen, wenig
okkludierten Randtiefs mit ihrem vollentfalteten Frontensystemen kräftig die Blumen
gießen, andererseits die Skagerrakregion, insbesondere das südnorwegische
Küstengebirge, wo je nach Zugbahn der Randtiefs und Verweildauer der
Frontalzone erhebliche Regenmengen in der Größenordnung von 200-300 l/qm
in wenigen Tagen fallen können.
Beobachten muss man aber auch die Vorhersagen für Mitteleuropa,
wo schleifende Fronten durchaus für Hochwasser an den Flüssen sorgen können,
und speziell in Ostdeutschland, Tschechien, Polen ist die Vorgeschichte dermaßen
nass, dass da leicht eine kritische Hochwassersituation entstehen kann.
Zu guter letzt kann je nach Labilität auch ein erhöhtes Tornadorisiko bei den
Sturmtiefs bestehen, wobei ich angesichts der jetzigen Karten die Gefahr
großer Regenmengen und linearer Winde an erster Stelle erwähnen würde.
Verschiebungen sind nach der jetzigen Modelllage insbesondere,
was das Durchgreifen der Frontalzone in Mitteleuropa betrifft, zu erwarten.
Bei EZMWF bleibt die winkelförmige Westlage länger als bei GFS erhalten,
das wesentlich früher die Randtiefs durchziehen lässt.
Festhalten kann man aber zumindest zwei sehr wahrscheinliche Gefahren: Randtief/Sturmgefahr für Frankreich und Britische Inseln
sowie Starkregenrisiko für Dänemark und Norwegen.
Vom synoptischen Standpunkt aus eine Wahnsinnslage, aus warnrelevanter Sicht eine Wahnsinnswarnlage.
Folgen einer winkelförmigen Westlage
- chris-wels
- Beiträge: 7325
- Registriert: Montag 20. April 2009, 22:13
- Wohnort: Thalheim bei Wels/Salzburg
daher: am wochnend in die Berg flüchten
lg chris
lg chris
Schneeschauer, Regenschauer, Graupelschauer, Bierschauer
5072 Siezenheim, 431m [X] // 4600 Thalheim bei Wels OÖ, 317m [ ]
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- wetterfreak vbg
- Beiträge: 4286
- Registriert: Freitag 20. November 2009, 13:49
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Danke!!
Das wird seit langem mal ne spannende Wetterlage!!!
Hoffentlich kommts so.(aber alles zu uns )
Freu mich schon auf den Föhn.
Das wird seit langem mal ne spannende Wetterlage!!!
Hoffentlich kommts so.(aber alles zu uns )
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Lg. Michael , 21
Dornbirn 413 m.ü.A./Innsbruck 574 m.ü.A.
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hätte ja Lust auf eine Wanderung am Sa oder So... aber alleine kann ich mich net aufraffen...chris-wels hat geschrieben:daher: am wochnend in die Berg flüchten
lg chris
Danke Felix
Igittbedingt durch
die Warmluftadvektion und potentiell kältere Luft im Umland, kann sich im östlichen
(österr.) Flachland und Donauraum allerdings verstärkt Hochnebelschlaz ausbilden,
der mit dem lebhaften Südostwind auch tagsüber erhalten bleibt
- wetterfreak vbg
- Beiträge: 4286
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Ich glaub aus dem wird nichts mehr
Lg. Michael , 21
Dornbirn 413 m.ü.A./Innsbruck 574 m.ü.A.
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