heute war mein erstes erfolgreiches Chasing dank Fahrgelegenheit durch Nadja und tatkräftiger Unterstützung mit Wetterinfos durch Dominik.
Unsere Stationen:
Los ging es für mich am Handelskai bei Ac undulatus/lacunosus in grenzgenialer Ausprägung, die bereits auf genügend Feuchte im mittleren/oberen Wolkenstockwerk hinwiesen...(10.54)Nadjap hat geschrieben: 1. Stockerau West
2. Himberg
3. westlich von Moosbrunn (etwas nördlich von Ebreichsdorf)
4. Oberpullendorf
5. bei Bernstein im Südburgenland
Nach einem ausgiebigen Boxenstopp bei Dominik und ebenso ausgiebigem Checken der Modelle & Nowcasting-Instrumente starteten wir zunächst Richtung Stockerau, um eine evtl. Linie im Mostviertel abzufangen.
Bild 2: Stopp bei Stockerau-West , neben der Straße wuchsen prächtige Hollersträucher,
zu sehen ist die Waldviertlerin mit Nachwuchs, die sich über Stunden hielt. (13.52)
Bild 3: Nahe Himberg auf einer Eisenbahnbrücke, die St. Pöltnerin als Schwammerlgustostückl (15.14)
Bild 4: Über dem Wienerwald bildete sich eine zerfranste Shelf Cloud aus, links hinten erkennt man die Kirche am Steinhof im 14. Bezirk (15.43)
Sie zerfranste immer mehr und löste sich nordostwärts voranschreitend über bzw. nördlich von Wien auf.
Standortwechsel zu westlich von Moosbrunn mit Blickrichtung Wienerwald und Baden (wo rund 38 mm fielen).
Bild 5+6: Hier hatte sich eine Shelf Cloud gebildet (16.08)
Bild 7: Der stärkste Abwindbereich mit grünlicher Fallstreifenfärbung (Hagel?) befand sich im Raum Baden
Bild 8-10 Shelf Cloud Business (16.14)
Bild 11 Nördlich vom Niederschlagsbereich begann sich eine Wolkenabsenkung herauszuschälen
Bild 12 Während die Shelf Cloud mit Sturmböen über uns hinwegfegte
Interessanterweise zogen die tiefen Wolken an der Shelf Cloud viel langsamer bzw. wurden sogar gegenläufig zum Outflow,
die Zelle begann also Warmluft anzusaugen.
Bild 13 Jetzt entwickelte sich über dem Anninger langsam eine Wall Cloud (16.19)
Bild 14 Links der Starkniederschlagsbereich, dann die Wall Cloud, die nach Süden hin mit dem Niederschlagsbereich verschmolz, und rechts die Tail Cloud im Aufwindbereich (evtl. gar beaver tail)
Bild 15 Wall Cloud und Tail Cloud
Bild 16 Die Wall Cloud wurde schmaler und "geschliffener" (O-Ton: Dominik), man konnte die Scherung jetzt gut erahnen
Bild 17 Mit fortschreitendem Outflow schnürte sich die Superzelle von der guten Luft ab, die Tail Cloud löste sich auf (16.32)
Bild 18 Schließlich blieb nur noch ein kleiner Stummel übrig, dessen Fortsatz gerne eine Trichterwolke hätte sein dürfen, aber nicht sein hat wollen
Kurz darauf setzte großtropfiger Regen ein, und wir fuhren nach Süden, über den Sieggraben (Rosalia), von wo man einen grandiosen weiten Blick nach Ungarn und bis zum Günser Gebirge hat. In Ungarn waren TCU wie an einer Perlenkette aufgereiht. Die Temperatur stieg von 22 Grad nach Durchgang der Shelf Cloud auf 27 Grad bei Oberpullendorf (17.30)
Wir suchten einen besseren Standort, um die entstehende Squall line über der Oststeiermark abfangen zu können, und fanden ihn oberhalb von Bernstein am Wenzelanger Sattel, von wo man einen prächtigen Blick auf Bernstein sowie die Tiefebene zwischen Hartberg und Oberwart hat. (18.07)
Leider war es schon ziemlich dunkel und viele meiner Bild sind unscharf,
Bild 19: Bernstein und neuerliche Shelf Cloud mit enormer Turbulenz (drehte sich in alle Richtungen, das Gewölk), die eigentliche Shelf Cloud hatte uns bereits überquert, da die Gewitterlinie outflowdominant wurde und an Tempo zugenommen hatte.
Bald schon erreichten die Fallstreifen das nahe Hügelland und immer mehr Erdblitze waren sichtbar. Dann setzte auch schon Regen ein. Wir fuhren noch bei starkem Regen bis Bernstein und dann über Bad Schönau, Kirchschlagl,... nach Wien zurück. Anfangs gingen zahlreiche Erdblitze nieder, darunter ein ziemlich naher Einschlag (< 1 km) mit unmittelbar folgendem Donner, der trotz Starkregen hörbar war. Auf dem gesamten Stück vom Bernsteiner Hügelland bis Wien regnete es stark.
Zu Ende ging ein schönes Chasing, DANKE NOCHMAL