Guten Morgen, EU und USA - jetzt wirds aber Zeit...

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Matthias
Beiträge: 6570
Registriert: Sonntag 19. April 2009, 19:43

Samstag 29. Januar 2011, 12:38

Hallo!

Wir sind abhängig vom Öl und Gas anderer Staaten - und schicken unser sauer verdientes Geld zu den Scheichs und Russland.
Neben dieser Abhängigkeit haben wir es geschafft, durch unser Kurzsichtiges "immer billiger"-Denken uns auch noch von wichtigen Industriemetallen abhängig zu machen.

Bei bestimmten Metallen (Selten Erden) beträgt die Abhängigkeit z.B. 97% - Hersteller: CHINA (who else?!)

CHINA - auch nicht blöd - hat erkannt, damit die gesamte Wertschöpfungskette in der Hand zu haben.
Nun wird der Export um bis zu 60% zurückgefahren - und zusätzlich viele elektronische Bauteile selbst im Land gefertigt - und SAUTEUER weiterverkauft.

Ein Beispiel, was mit dem PREIS z.B. mit einem wichtigen Element der "Seltenen Erden" passiert;

GALLIUM:
--> wichtigstes (90%) Metall bei der Herstellung von LED's

Bild

...so geht es nun mit allen "wichtigen" und kritischen Metallen weiter.
Sicher ist, dass man bei allen "wichtigen" High-Tech - Geräten Preissteigerungen zu erwarten hat;
--> oder im schlimmsten Falle sogar AUSFÄLLE der Produktion.

REAKTION?

Quelle: http://www.teleboerse.de/empfehlungen/s ... 74576.html" onclick="window.open(this.href);return false;
und: http://www.wienerzeitung.at/default.asp ... cob=527940" onclick="window.open(this.href);return false;
Engpässe befürchtet
Europa plant Rohstofflager


Nachdem die Wirtschaft wieder aus den Tiefen der Finanzmarktkrise heraustreten konnte und gegenwärtig einen konjunkturellen Aufschwung erlebt, muss die Industrie mit einem Mangel an Rohstoffen rechnen.
Die Europäische Kommission nimmt sich in ihrem Entwurf zur Rohstoffstrategie dieser Problematik an.
Es heißt, dass die Kommission im Zusammenspiel mit den Mitgliedstaaten und den Industrievertretern die Realisierbarkeit eines Rohstofflagers prüfen möchte.

Das Periodensystem der Elemente

Die Rohstoffpreise sind ein äußerst wichtiger Faktor für die Wirtschaft.
Gerade Rohstoffe die zur Weiterverarbeitung genutzt werden, darunter Stahl und Rohöl sind für den Wachstum einer Volkswirtschaft unerlässlich.
Dementsprechend kritisch wird das restriktive Haushalten mit beispielsweise Eisenerz oder seltenen Erden der exportierenden Länder gesehen.

Gerade China und Indien stehen hierbei im Fokus.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Gremium 14 Rohstoffe aufgelistet, die als unabdingbar für die Industrie erachtet wurden und bei denen es in den nächsten zehn Jahren zu Engpässen kommen könnte.
Auf dieser Liste stehen unter anderem Kobalt, Grafit, Magnesium, Wolfram und zudem auch Gallium – dieser Stoff wird für die Herstellung von LED-Leuchten genutzt.

Schätzungen zufolge wird durch den unaufhaltsamen technischen Fortschritt die Nachfrage nach Gallium im Jahr 2030 etwa 20-mal so hoch sein wie heute.
Die EU-Kommission möchte aufgrund dessen Vorratslager für begehrte bzw. begrenzte Rohstoffe aufbauen.
Die Kommission prüft nun gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten und der Industrie inwieweit dieses Vorhaben umgesetzt werden könnte.
Zudem plant die Staatengemeinschaft das internationale Recht walten zu lassen um sich gegen die Lieferbarrieren von marktbeherrschenden Ländern zu wehren.
China hatte beispielsweise zuletzt die Ausfuhr von seltenen Erden eingeschränkt.

Bislang besteht in der EU nur eine bindende Regelung zum Aufbau eines Öllagers, da die Region in diesem Bereich stark von Importen abhängig ist.
Im Falle eines über mehrere Wochen andauernden Lieferengpasses könnte der Wirtschaft auf diesem Weg eine ausreichende Rohölmenge zur Verfügung stehen.
Brüsseler Strategiepapier für Rohstoffe: 30 Mio. Jobs hängen in Europa von diesem Bereich ab
EU startet spät ins Rohstoffrennen
Aufzählung Naturschutz hätte für Brüssel im Ernstfall den Nachrang. *schock*

Brüssel. Das weltweite Rennen um Rohstoffe ist längst in vollem Gange – die EU möchte endlich mitmischen.
Nicht Öl, Gas oder Kohle stehen im Vordergrund, welche für die Energiegewinnung noch lange unverzichtbar sein werden.
Denn auch ohne bestimmte nicht-energetische Rohstoffe könnten mehrere Industriesparten ihre Arbeit sofort einstellen.

Sie tragen teils fremd klingende Namen wie Tantal, Kobalt oder seltene Erden; teils sind es bekanntere Stoffe wie Kupfer oder Graphit.
Sie werden in High-Tech-Branchen zur Herstellung von Computern, Akkumulatoren, Solaranlagen, Windkraftwerken und Handys benötigt.
Mehr als 30 Millionen Arbeitsplätze hängen laut Kommission direkt davon ab.

"Zugang zu und Leistbarkeit von mineralischen Rohstoffen sind entscheidend für das reibungslose Funktionieren der EU-Wirtschaft", heißt es in der EU-Rohstoffstrategie.
Ein Strategiepapier für deren Umsetzung will Industriekommissar Antonio Tajani im Dezember vorstellen. Ein interner Entwurf liegt der "Wiener Zeitung" aber bereits vor.
Darin schlägt die Kommission recht harsche Töne gegenüber Herkunftsländern der wichtigen Rohstoffe an.
Denn erstes Ziel sei es, am Weltmarkt zu unverzerrten Bedingungen an die begehrten Mineralien und Metalle zu gelangen.

Kooperation nur, wenn Rohstoffzugang offen

So kommen etwa 97 Prozent der weltweiten Förderung von seltenen Erden aus China.
Und die Chinesen haben nicht nur hohe Exportzölle verhängt, sondern zuletzt angekündigt, ihre Ausfuhr um bis zu 40 Prozent drosseln zu wollen.
Hier winkt die Kommission unmissverständlich mit der WTO-Keule.
Mit Genugtuung wird darauf verwiesen, dass die USA und Mexiko die Volksrepublik bereits im Vorjahr vor die Welthandelsorganisation (WTO) zitierten, weil China illegale Quoten, Exportzölle und Mindestexportpreise für Magnesium, Bauxit, Silikonmetalle und andere wichtige Rohstoffe verhängt hatte.

Nicht nur gegenüber strategischen Partnern soll der gleichberechtigte Zugang zu den Metallen und Mineralien ein fixer Bestandteil bei der Verhandlung von Kooperationsabkommen werden.
Dazu zählen neben China auch die USA, Russland, Brasilien, Kanada, Indien und Japan. Auch anderen Drittstaaten – etwa in Afrika – könnten solche Abkommen bei Restriktionen beim Rohstoffzugang verwehrt werden, meinen Tajanis Beamte.
Im Klartext heißt das, Hilfe beim Infrastrukturausbau oder Handelserleichterungen gibt es nur für andauernde Rohstofflieferungen.

Und auch der Naturschutz rückt im Ernstfall offenbar an die zweite Stelle, wenn die EU-Industrie seltene Metalle und Mineralien braucht:
Ausdrücklich heißt es in dem Papier, dass es keinen automatischen Ausschluss von Bergbautätigkeiten abseits von Öl-, Gas- und Kohleförderung "in oder nahe Natura-2000-Gebieten" gebe, also den EU-rechtlich vorgeschriebenen Naturschutzgebieten.
In gewissen Fällen wird sogar eine Art beschleunigtes Bewilligungsverfahren für den Abbau der wichtigen Rohstoffe in den ökologisch heiklen Regionen vorgeschlagen.

USA und Russland auch auf kritischer Liste

Einen besonderen Fokus richtet die Kommission bei ihren Bemühungen auf die Liste sogenannter kritischer Rohstoffe. Bei diesen gibt es "innerhalb der nächsten zehn Jahre ein besonders hohes Risiko eines Versorgungsengpasses bei gleichzeitig hoher Wichtigkeit in der Wertschöpfungskette", wie es in dem Papier heißt. Aktuell gelten Antimon, Beryllium, Kobalt, Fluorit, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Magnesium, Niobium, Platinummetalle, seltene Erden, Tantal und Wolfram als besonders begehrt.
lg,
Matthias

8072 Fernitz-Mellach, Graz-Umgebung

Wetterstation Fernitz: http://www.awekas.at/de/instrument.php?id=14717
Exilfranke1

Samstag 29. Januar 2011, 20:33

wenn sich nicht mehr jeder mensch alle 6 monate ein neues handy kaufen kann, wird die welt untergehen, das seh ich schon kommen.
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kirchberger
Beiträge: 1474
Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 07:44
Wohnort: Kirchberg an der Pielach (372m)
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Samstag 29. Januar 2011, 21:27

Das ist sicherlich ein Problem, insbesondere die Drosselung der chinesischen Exporte. Es gibt jedoch in China mehr und mehr illegale Minen, in denen die seltenen Erden abgebaut und in den Westen exportiert werden, wider des Befehls von oben. Die lokalen Minenbetreiber (meist in kleinen Dörfern im Hinterland) schließen sich mit der örtlichen Polizei zusammen, nehmen keinerlei Rücksicht auf Naturschutz und die ansässigen Dorfbewohner. Die Führung ist jedoch machtlos.
Scheinbar lässt sich mit dieser Methodik gutes Geschäft machen. Und solange von der chinesischen Führung an der Exportdrosselung festgehalten wird, ändert sich daran nichts.

@ Felix: Für mich würde die Welt nicht untergehen. Ich habe mir vor Weihnachten nach 4 Jahren ein neues Handy gegönnt. ;)
LG, Michael
Standort: Kirchberg an der Pielach (südlicher Bezirk St. Pölten Land), 372m
Fotos: Nikon D7100
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