Schnee-Radar soll vor Lawinenabgang warnen
Ein Team des Studiengangs "Elektronik & Technologiemanagment" der FH Joanneum in Kapfenberg forscht an einer automatischen Lawinenvorhersage mithilfe eines Radars. Das Radar analysiert die Schneedecke.
Schneedeckenaufbau entscheidend
Um einen Lawinenwarnbericht erstellen zu können, benötigt man Informationen zum Schneedeckenaufbau. Dafür müssen Löcher in den Schnee gegraben und Schneeprofile aufgenommen werden. Bei diesem Vorgang sind die Beobachter aber oft einem erhöhten Lawinenrisiko ausgesetzt. Die Rolle des Beobachters könnte in Zukunft das Schnee-Radar übernehmen.
Zusammenarbeit dreier Expertenteams
Das Projekt läuft seit letztem Winter. Die FH Joanneum arbeitet dabei zusammen mit dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos und der Universität Heidelberg.
Radar auf 2.000 Metern Höhe installiert
Das Schnee-Radar wurde von Experten des Studiengangs in Zusammenarbeit mit Studierenden als Prototyp entwickelt, so Robert Okorn vom Studiengang: "Wir haben zusammen mit unseren Masterstudenten ein FMCW-Radar entwickelt, das seit November in Davos auf etwa 2.000 Meter Höhe installiert ist."
Gefahrlose Ermittlung der Schneedaten
Das Radar befindet sich am Weissfluhjoch oberhalb von Davos. Es wurde vor der Saison installiert und ermöglicht so eine gefahrlose Ermittlung des Schneedeckenaufbaus: "Man muss sich das so vorstellen, dass wir versuchen mittels Radar, das im Boden eines Lawinenhangs vergraben ist, die Schneeschichtung zu messen und natürlich auch die zeitliche Veränderung dieser Schneeschichten."
Gerät ist im Hang vergraben
Mittels Radar werden neben der Dichte auch der Schneefall und die Schneehöhe gemessen. Daraus könnten Experten in Zukunft Rückschlüsse auf mögliche Lawinenabgänge ziehen. Mensch und Technik sind dabei keiner Gefahr ausgesetzt.
"Das Gerät ist ja deshalb im Hang vergraben, damit es durch die Lawine selbst nicht zerstört wird. Es würde also eine Vorhersage ermöglichen und das könnte Skiressorts wie Straßenverwaltungen betreffen, damit sie wissen, wann wird es gefährlich im Gelände. Man denke nur an das Ereignis von Galtür", so Okorn.
Weiterer Testlauf geplant
Aktuell werden die Daten des heurigen Winters ausgewertet. Für die neue Saison ist ein weiterer Testlauf geplant. Der Prototyp könnte in naher Zukunft nützliche Dienste erweisen, denn auch das erfolgreiche Lawinenverschüttetensuchgerät Pieps DSP basiert auf Entwicklungen der FH Joanneum Kapfenberg.
10.04.2011 - Forschungsprojekt FH Joanneum: Schnee-Radar soll vor Lawinenabgang warnen
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