Quelle: http://www.blitzwetter.de/anleitung/advanced4.htm
Das ist schon bald eine klassische Infoseite

Einzelzellen-Gewitter
Gewitter, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen, haben eine Lebensspanne von 20-30 Minuten. Sie sind zumeist nicht stark genug, um schwere Gewitter zu erzeugen. Eine echte Einzelzelle kommt nur selten vor. Auch wenn Gewitter in geringer vertikaler Windscherung getrennt erscheinen, so kann doch die Böenfront des einen Gewitters die Bildung eines anderen Gewitters in der Entferung anregen.
Obwohl die meisten Einzelzellengewitter nicht stark sind, so gibt es doch einige Einzelzellen, die, wenn auch in gemäßigter Form, die Kriterien für ein schweres Gewitter erfüllen. Diese Gewitter, genannt schwere Impulsgewitter, bilden sich vorwiegend in labilerer Umgebung als die Einzelzellen, die nicht zu einem schweren Gewitter führen.
Impulsgewitter scheinen mehr oder weniger zufällig extreme Wettererscheinungen wie Downbursts, Hagel, starke Regenfälle und schwache Tornados hervorzurufen. Das erscheint uns vielleicht nur deswegen zufällig, weil wir sie nicht so recht verstehen. Es soll in Erinnerung gerufen werden, daß jedes Gewitter theoretisch fähig ist, einen Tornado zu produzieren.
Die Vorhersagemöglichkeiten sind sehr gering, da die Macher der Wettervorhersagen nie mit Sicherheit sagen können, ob ein Gewitter zu einem schweren Gewitter wird und in welchem Bereich des Gewitters die extremen Ereignisse auftreten. Jedoch kann die Microburst Gefahr für die Luftfahrt nicht überbetont werden.
Dies ist ein Einzelzellengewitter in Richtung Osten aus einer Entfernung von 24 km. Das Gewitter bewegt sich nach Osten (in das Bild hinein). Ein Teil des Ambosses ist hinter dem Gewitter zurückgeblieben, aber der größte Teil des Ambosses ist ausgeblasen und eilt dem Gewitter voraus, was aus dieser Perspektive nicht gut sichtbar ist. (Mai Gewitter in Texas Pahnandel nahe Amarillo.)
Photo NSSL
Reine Einzelzellengewitter sind recht selten, da selbst die schwächsten Gewitter für gewöhnlich als Mehrfachzellen auftreten. Einige würden Einzelzellengewitter auch als Luftmassengewitter bezeichnen. Dieses Gewitter im späten Mai in Oklahoma, fotografiert aus 32 km Entfernung in Richtung Nordost, trat in einer schwachen bis mäßigen vertikalen Windscherung auf. Es hat kein schweres Gewitter gegeben.
Foto: Moller
Hier ist ein weiteres Einzelzellengewitter, das eine Höhe von nahezu 12.000 Metern erreichte, aber an diesem Tag gab es keine merkliche vertikale Windscherung. Vergleiche die Höhe der Wolkenbasis mit der auf dem vorherigen Foto. Dieses Gewitter hatte eine wesentlich höhere Basis, die auf etwa 1/5 der Gesamthöhe es Gewitters, 2400 m über dem Boden, lag. Die Temperatur betrug an diesem Augusttag etwa 38°C und der Taupunkt lag bei 16°C. Das Gewitter mit tiefer Basis auf dem Bild davor trat bei 34°C Lufttemperatur und einem Taupunkt von 23°C auf. Gewitter, die bei einem hohen Unterschied zwischen Temperatur und Taupunkt auftreten, haben ein relativ großes Potential für Microbursts. Das bedeutet aber nicht, daß Mircrobursts nicht bei anderen Taupunkt-/Temperaturspannen auftreten. Diese Kombination von Bedingungen in der bodennahen Luft und von Cbs mit hoher Basis sollte jedenfalls ein Warnzeichen für Piloten und Luftfahrt-Meteorologen sein. Mehrere kurzlebige Gewitter, die an diesem Tag in der Gegend von Fort Worth auftraten, erzeugten Microbursts.
Foto: Moller