Wetterwiese 2020

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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marcus_wien
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Montag 1. Juni 2020, 05:53

Der mai war nun in wien in keinster weise zu trocken mit um 70 mm ns war er in der norm

Die monate vorher waren jedoch zu trocken und zu warm im durchschnitt
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
wienerin
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Dienstag 2. Juni 2020, 09:35

Der Mai war mit 83mm bei Wien-Hohe Warte sogar leicht überdurchschnittlich nass, nur wiegt das eben die Trockenheit der vorangegangenen Monate nicht auf, das hat übrigens auch der Mai 2019 mit 147mm nicht geschafft, weil danac der Rekordjuni mit Hitze und überdurchschnittlich viel Sonnenschein kam, bei Sonnenhöchststand mit den bekannten Folgen für die Natur, danach war das Gras verbrannt und warfen die ersten Bäume bereits Blätter ab. *flop*
https://wetter-wien.wien/news/wetter-st ... sterreich/
Insofern finde ich die derzeitigen Aussichten sehr erfreulich, der Juni bietet in der ersten Woche abwechslungsreiche Witterung und sogar nette Gewitteroptionen, morgen schaut besonders spannend aus. *bravo*

https://kachelmannwetter.com/at/modellk ... 1000z.html
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Alpemare
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Freitag 5. Juni 2020, 10:15

Letztes Jahr um diese Zeit begann der extrem heiße Juni mit kaum Regen und praktisch nur stabilem Hochdruckwetter.
Heuer ist's seit dem 20. Mai quasi praktisch ständig richtig arg unbeständig mit Regenschauern über den Tag verteilt und einigen teils sehr zu kalten Tagen. Die stabilen Tage sind leider in den letzten Wochen echt mager, was Outdoor-Aktivitäten echt schwer planbar macht, gestern etwa wars ja auch deutlich unstabiler als erwartet im Osten. Und mit Ausnahme von paar Tagen scheint das auch so weiterzugehen...

Die ZAMG geht in ihrer Saisonprognose mit über 70% von zu warmen Temperaturen aus: "Im Gegensatz zum Mai dürfte der Juni wieder mehr von föhnigen Südwestwetterlagen und Hochdruckgebieten dominiert sein." - immerhin aktualisiert am 29.05, was ja noch nicht solange her ist. Auch wenn's nur eine Saisonprognose ist, aber diese Hochdruckgebiete da sind ja derzeit wirklich weit und breit nicht in Sicht - sondern unbeständiges Wetter bis Mitte Juni... :(
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rudolf
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Freitag 5. Juni 2020, 10:28

Alpemare hat geschrieben:
Freitag 5. Juni 2020, 10:15
Letztes Jahr um diese Zeit begann der extrem heiße Juni mit kaum Regen und praktisch nur stabilem Hochdruckwetter.
Heuer ist's seit dem 20. Mai quasi praktisch ständig richtig arg unbeständig mit Regenschauern über den Tag verteilt und einigen teils sehr zu kalten Tagen. Die stabilen Tage sind leider in den letzten Wochen echt mager, was Outdoor-Aktivitäten echt schwer planbar macht, gestern etwa wars ja auch deutlich unstabiler als erwartet im Osten. Und mit Ausnahme von paar Tagen scheint das auch so weiterzugehen...

Die ZAMG geht in ihrer Saisonprognose mit über 70% von zu warmen Temperaturen aus: "Im Gegensatz zum Mai dürfte der Juni wieder mehr von föhnigen Südwestwetterlagen und Hochdruckgebieten dominiert sein." - immerhin aktualisiert am 29.05, was ja noch nicht solange her ist. Auch wenn's nur eine Saisonprognose ist, aber diese Hochdruckgebiete da sind ja derzeit wirklich weit und breit nicht in Sicht - sondern unbeständiges Wetter bis Mitte Juni... :(
Beständiges Juniwetter war in den letzten Jahren eine Ausnahmeerscheinung. Ich kann mich erinnern, dass bis zur Sonnenwende meist unbeständiges und kühles Wetter war inkl. Schafskälte.
Ja die Outdoor bedingen sind in nächste Zeit nicht gut. Ich bin nächste Woche im Lungau Radfahren, da wird die Regenjacke nicht ausbleiben.
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Markus
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Freitag 5. Juni 2020, 13:40

Alpemare hat geschrieben:
Freitag 5. Juni 2020, 10:15
Letztes Jahr um diese Zeit begann der extrem heiße Juni mit kaum Regen und praktisch nur stabilem Hochdruckwetter.
Heuer ist's seit dem 20. Mai quasi praktisch ständig richtig arg unbeständig mit Regenschauern über den Tag verteilt und einigen teils sehr zu kalten Tagen. Die stabilen Tage sind leider in den letzten Wochen echt mager, was Outdoor-Aktivitäten echt schwer planbar macht, gestern etwa wars ja auch deutlich unstabiler als erwartet im Osten. Und mit Ausnahme von paar Tagen scheint das auch so weiterzugehen...

Die ZAMG geht in ihrer Saisonprognose mit über 70% von zu warmen Temperaturen aus: "Im Gegensatz zum Mai dürfte der Juni wieder mehr von föhnigen Südwestwetterlagen und Hochdruckgebieten dominiert sein." - immerhin aktualisiert am 29.05, was ja noch nicht solange her ist. Auch wenn's nur eine Saisonprognose ist, aber diese Hochdruckgebiete da sind ja derzeit wirklich weit und breit nicht in Sicht - sondern unbeständiges Wetter bis Mitte Juni... :(
Ich bin froh, dass es im Osten mal 2 regnerische Wochen gegeben hat, die 3 Monate Trockenheit mit Dauerhochdruck waren lange genug. Ein heißer Juni wie im letzten Jahr wäre für die Natur fatal.
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wienerin
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Samstag 6. Juni 2020, 07:02

Volle Zustimmung, Markus. Noch immer haben wir ein Defizit von 60mm zur durchschnittlichen Regenmenge des bisherigen Jahres. Ein unbeständiger Juni ist eine Verschnaufpause für die heimische Fauna und Flora, ich sehe auch keinen Widerspruch zu einem überdurchschnittlich temperierten Juni, im Osten derzeit ausgeglichene Temperaturen und von Montag und dem kommenden Feiertag abgesehen, geht es warm weiter, ab Mitte Juni vielleicht auch schon hochsommerlich, garniert mit Taupunkten um 20°C.
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hochalm
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Samstag 6. Juni 2020, 14:21

Aus heutiger Sicht verschont uns der Juni bis auf weiteres mit Hitze-Extremwerten,
aber der schon "normal" gewordene durchschnittliche Wärme-Überschuss von 3°+ scheint sich schon wieder aufzubauen
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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Freitag 19. Juni 2020, 21:12

Hallo,

an alle die Schönwetter u. Hitze lieben, bitte jetzt nicht böse sein..... ;)

...aber ich bin so was von froh, dass uns dieses Jahr bis jetzt eine Hitzewelle jenseits der 30er erspart geblieben ist (so wie häufig in den letzten Jahren im Juni vorkommend).
Draußen ist es angenehm, manchmal gibt`s Badewetter, aber keine unerträglich Hitze (v.a. in der Stadt, wie z.B., Graz, wo ich dzt. arbeite).

Und auch bis zur Glaskugel keine Gluthitze in Sicht:

Bild

Aber Juli, August kommen ja noch...

L.G., chris-kapfenberg
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hochalm
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Samstag 20. Juni 2020, 12:51

Was nichts dran ändert, dass wir auf einen wieder zu warmen Monat zusteuern, den 13. in ununterbrochener Folge.. das ist für sich gesehen auch wieder ein Rekord.
Denn die Mittelwerte der einzelnen Monate isoliert sagen eigentlich nichts aus über unseren Zustand - die Abfolgen jedoch sehr viel

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 0-06&ref=1
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wienerin
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Sonntag 21. Juni 2020, 07:41

Der Mai war nach dem Klimamittel von 1981-2010 nicht zu warm, sondern unterdurchschnittlich temperiert.
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nadjap
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Sonntag 21. Juni 2020, 08:37

wienerin hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 07:41
Der Mai war nach dem Klimamittel von 1981-2010 nicht zu warm, sondern unterdurchschnittlich temperiert.
Auf der Hohen Warte 1,1°C zu kühl.
wienerin
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Sonntag 21. Juni 2020, 09:00

nadjap hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 08:37
wienerin hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 07:41
Der Mai war nach dem Klimamittel von 1981-2010 nicht zu warm, sondern unterdurchschnittlich temperiert.
Auf der Hohen Warte 1,1°C zu kühl.
Ja, das meinen ich mit unterdurchschnittlich temperiert, aber auch österreichweit im Flächenmittel unter dem Durchschnitt
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 0-05&ref=3


Der Juni bisher österreichweit ebenfalls unauffällig, was sich aber natürlich bis zum Ende des Monats noch ändern kann:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 0-06&ref=3

Und um der Diskussion zur Referenzperiode vorzubeugen: ich persönlich bin eine Verfechterin dafür, nach dem Klimamittel 1981-2010 zu bilanzieren, weil es nun mal das aktuellere ist und auch dem subjektiven Empfinden der meisten entspricht, da orientiert man sich nun mal eher an den letzten zwanzig Jahren und zusätzlich gibt es immer schon klimatische Änderungen und all diese Parameter fließen in einem aktuellen Klimamittel ein und es ist völlig normal, dass es von einem vorherigen abweicht.

Um den Klimawandel als Tatsache anzuerkennen, brauche ich jedenfalls weder ein ältere Referenzperiode für ein Klimamittel, noch beeinflusst mich in der Meinung das lokale und momentane Wettergeschehen, ich finde diesbezüglich ohnehin das globale Geschehen viel relevanter und auch aussagekräftiger.

Bei uns in Österreich muss man jedoch feststellen, dass wir den derzeitigen Temperaturüberschuß über das Jahr gerechnet bisher hauptsächlich dem Winter zuzuschreiben haben, siehe saisonale Abweichungen:

Winter: +3,1°C österreichweit über dem Flächenmittel
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 20-0&ref=3

Frühling: +0,8°C österreichweit über dem Flächenmittel
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 20-1&ref=3
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nadjap
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Sonntag 21. Juni 2020, 10:57

Natürlich ist es seit Jahren viel zu warm, ich sehe es aber auch so wie du, dass der heurige bisherige Überschuss weitgehend aus den Wintermonaten stammt. Wie es dann im Sommer wird, steht dann auf einem anderen Blatt.
Alpemare
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Sonntag 21. Juni 2020, 11:49

Unabhängig davon ob (geringfügig) zu warm oder normal, der Juni ist bislang vor allem von dieser ständigen Unbeständigkeit gekennzeichnet und zwar meist schon von der Früh weg. Bei nachmittäglichen Schauern/Gewittern kann man ja noch dementsprechend Outdoor-Aktivitäten einplanen, aber so wird es schon recht schwierig irgendwas zu planen/unternehmen.

Interessant finde ich auch diese ständige Tiefdruck-Aktivität von Osten her, wie ja auch derzeit. Und auch nächste Woche, wo es ja zunächst nach echt schönem und stabilem Wetter aussah, scheint es jetzt ja erst recht wieder mit dieser Unbeständigkeit weiterzugehen. Ich hoffe, dass sich hier bald mal was tut und die Wetterlage sich etwas in Richtung stabilerem Wetter bewegt.

Immerhin: In Westeuropa soll's ja richtig Sommer werden kommende Woche bis recht weit hinauf, in Skandinavien ist es eh schon wochenlang schön. Und auch rund um die Adria (Beispiel Split und Ancona) und generell im Mittelmeerraum scheint es sich jetzt ja, wie typisch für die Jahreszeit, zu stabilisieren. Bin also gespannt, ob sich da noch was umstellt, sodass gegen Juli endlich mal auch stabileres Wetter in Österreich EInzug hält, das nicht nur 1-2 Tage anhält.

Genau das macht Urlaub in Österreich für mich so unattraktiv, wenn man da in den Bergen unterwegs ist und es ständig regnet/unbeständig ist, kein Vergleich zum Mittelmeerraum, wo man normalerweise ab ca. Mitte Juni mit beständigen Hochdruckgebieten rechnen kann.
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Bachfan
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Sonntag 21. Juni 2020, 12:41

Würde sagen, der Mai und der Juni lassen sich temperaturmäßig ziemlich gut dem früheren Normal zuordnen (etwas kühle und etwas warme Phasen abwechselnd und viele annähernd durchschnittliche Tage).
Die Wahrnehmung der meisten Menschen orientiert sich allerdings an dem, was aktuell normal ist (z. B. die letzten 10 Jahre), und in diesem Fall nimmt man den Mai und Juni natürlich als kühl war. Mittlerweile ist der Unterschied zwischen dem, was früher normal war und dem, was aktuell normal ist, halt schon recht bedeutend.

Ja, die letzten Wochen waren unbeständig, aber dafür waren März und April extrem beständig. Auffallend ist die hohe Erhaltungsneigung. In letzter Zeit setzen sich eher die Modellläufe durch, die eine Verlängerung der Lage prognostizieren, auch wenn sie zunächst eher Ausreißer sind.
Liebe Grüße :)

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wienerin
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Sonntag 21. Juni 2020, 13:01

Was in diesem Juni bisher ungewöhnlich ist, dass er wirklich ein besonders trübes Exemplar ist. Ich habe heute bei der ZAMG mich mal aus Interesse durchgeclickt und man findet genug nassere und natürlich auch kühlere Exemplare in der Vergangenheit, aber selbst 2013 - wo es ja das Junihochwasser gab - hatte um 250h Sonnenschein und wir haben derzeit um 115h. Auch wenn natürlich da noch was hinzukommen wird und nicht das Endergebnis ist, so erscheint mir dieser Parameter besonders auffällig.
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hochalm
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Montag 22. Juni 2020, 05:58

wienerin hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 07:41
Der Mai war nach dem Klimamittel von 1981-2010 nicht zu warm, sondern unterdurchschnittlich temperiert.
Indem man die Referenzperiode bei stetiger Erwärmung immer höher legt, verwässert man die Aussage von Mittelwerten bis zur Unkenntlichkeit und macht Vergleiche damit sinnfrei. Die Periode 1960-1990 ist noch einigermaßen von globaler Erwärmung verschont und eignet sich daher als Vergleichszeitraum gut. Ab 1990 (ca 350ppm CO2) ist die Temperatur sprunghaft angestiegen, die Periode 1980-2010 ist damit selbst schon von erheblicher Erwärmung betroffen. Was folgt dann ab 2020 - ein Vergleich mit 1990-2020? Im übrigen hat der Vergleich von Monatswerten insgesamt wenig Aussagekraft - entscheidend sind die Jahresmittel, und dort haben wir bereits 2.5°+ erreicht. Daran ändern auch ein paar moderat temperierte Monate nichts

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wienerin
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Montag 22. Juni 2020, 08:59

hochalm hat geschrieben:
Montag 22. Juni 2020, 05:58
wienerin hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 07:41
Der Mai war nach dem Klimamittel von 1981-2010 nicht zu warm, sondern unterdurchschnittlich temperiert.
Indem man die Referenzperiode bei stetiger Erwärmung immer höher legt, verwässert man die Aussage von Mittelwerten bis zur Unkenntlichkeit und macht Vergleiche damit sinnfrei. Die Periode 1960-1990 ist noch einigermaßen von globaler Erwärmung verschont und eignet sich daher als Vergleichszeitraum gut. Ab 1990 (ca 350ppm CO2) ist die Temperatur sprunghaft angestiegen, die Periode 1980-2010 ist damit selbst schon von erheblicher Erwärmung betroffen. Was folgt dann ab 2020 - ein Vergleich mit 1990-2020? Im übrigen hat der Vergleich von Monatswerten insgesamt wenig Aussagekraft - entscheidend sind die Jahresmittel, und dort haben wir bereits 2.5°+ erreicht. Daran ändern auch ein paar moderat temperierte Monate nichts

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Klar wird man in einigen Jahren dann das neue Klimamittel heranziehen, ich habe aber eigentlich eh schon alles geschrieben - für mich wird dadurch weder etwas verwässert, noch durch Abschnitte wie derzeit der Klimawandel in Frage gestellt.
Statistisch interessant sind ohnehin nur weitaus längere Perioden und dazu gibt es ja genug Rechnungen zur Entwicklung der Jahresmitteltemperaturen seit Beginn der Messgeschichte und die sind meines Erachtens beeindruckend genug.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/new ... fullscreen

Zusätzlich ist natürlich der Blick auf das globale Geschehen wichtig, der in Wahrheit ja ohnehin viel bedeutsamer ist zur Beurteilung des Klimawandels, wie die Frage ob es vor Ort gerade einen Monat im Durchschnitt oder deutlich darüber gibt oder einen zu kalten.
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chris-kapfenberg
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Montag 22. Juni 2020, 10:21

Alpemare hat geschrieben:
Sonntag 21. Juni 2020, 11:49

Genau das macht Urlaub in Österreich für mich so unattraktiv, wenn man da in den Bergen unterwegs ist und es ständig regnet/unbeständig ist, kein Vergleich zum Mittelmeerraum, wo man normalerweise ab ca. Mitte Juni mit beständigen Hochdruckgebieten rechnen kann.
..bitte nicht böse sein, lieber Alpemare, aber in Zeiten des Klimawandels sind diese Wetterlage ein Segen für Mensch und Natur. Eine "stabile" Wetterlage wie du sie dir wünscht würde unerträgliche Hitze und Trockenheit bedeuten. Wäre eine Katastrophe für die Landwirtschaft nach diesem staubtrockenen Frühjahr.

Und einzelne Tage für Bergtouren gibt es immer wieder (war heuer schon ca. 15 x im Gebirge), also bitte nicht alles schlechtreden. Österreich punktet außerdem noch mit vielen anderen Ausflugszielen...

L.G., chris-kapfenberg
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noesro
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Dienstag 23. Juni 2020, 11:33

Kann ZAMG den Sommer schon vorhersagen? *roll*

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... t4,3268183

Da ich kein Wetterexperte bin, aber trotzdem für Wetter interessiert bin, möchte ich euch fragen, ob man ein Sommer vorheraussagen kann, ob es trocken wird oder wie im Artikel von Nachrichten beschrieben:

"Eine Wiederholung des trocken-heißen Sommers 2019 sei daher aus heutiger Sicht auszuschließen: "Es schaut nicht so aus, dass es ein Hitzesommer wird." Stattdessen dürften wir uns wohl auf einen "normalen, typisch-österreichischen Sommer" mit regelmäßigen Tiefdruckphasen einstellen."

Wenn das so ist, würde ich mich sehr auf diesen Sommer freuen....

Bin auch auf den nächsten SA bzgl. Siebenschläfertag gespannt *ja*
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Dienstag 23. Juni 2020, 16:36

Samstag wird ok sein für das Wetter. Sonne und Gewitter bei keiner Hitze, so schätze ich die weitere Witterung ein.
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Mittwoch 24. Juni 2020, 10:53

1961 to 1990

This 30-year period is the most recent standard reference period as defined by the World Meteorological Organisation (WMO). The WMO describes "standard reference periods" for use by the international community in order to maintain consistency in the calculation of climate statistics across the world. This allows climate statistics from different countries to be compared and analysed. The standard reference period is commonly used in our climate maps, climate statistics and is the base period for most climate change studies. The next standard reference period will be 1991 to 2020.
http://www.bom.gov.au/climate/how/newpr ... iods.shtml

warum die zamg überhaupt den zeitraum 1981-2010 als referenz betrachtet, erschließt sich mir nicht ganz - und ich bin diesbezüglich voll und ganz bei hochalm: natürlich verwässert diese betrachtungsweise, wenn zb in allen medien davon die rede ist, dass der mai zu kühl war, wird üblicherweise nicht der vergleichszeitraum angegeben - und selbst wenn, was hängen bleibt ist, dass der mai zu kühl war. auch wenn das - siehe oben - nur die halbe wahrheit ist. "neue normalität" :)
- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

>>http://www.wetter-waldviertel.at
>>https://www.facebook.com/WetterWaldviertel
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hochalm
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Donnerstag 25. Juni 2020, 01:36

ManuelW4 hat geschrieben:
Mittwoch 24. Juni 2020, 10:53
warum die zamg überhaupt den zeitraum 1981-2010 als referenz betrachtet, erschließt sich mir nicht ganz - und ich bin diesbezüglich voll und ganz bei hochalm: natürlich verwässert diese betrachtungsweise, wenn zb in allen medien davon die rede ist, dass der mai zu kühl war, wird üblicherweise nicht der vergleichszeitraum angegeben - und selbst wenn, was hängen bleibt ist, dass der mai zu kühl war. auch wenn das - siehe oben - nur die halbe wahrheit ist. "neue normalität" :)
Ich denke das ständige Höherdrehen der Referenzwerte hilft halt den Kopf in den Sand zu stecken um sich der Realität nicht stellen zu müssen - Stichwort "alternative Fakten". Ein kleiner Teil einer gewaltigen Desinformations-Maschinerie.
Ich hab die ZAMG angeschrieben und sie ersucht das zu ändern und grundsätzlich 1961-1990 als Default-Referenz zu verwenden, mal schauen ob da was zurückkommt.
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Herfried
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Donnerstag 25. Juni 2020, 16:03

Es gibt mehr als einen Referenzwert, der begründet ist.

Willst du den Klimawandel darstellen?

Du brauchst einen, möglichst wenig von der sindustrialisierung beeinflussten Wert, aber auch einen Wert, der unabhängig von der kleinen Eiszeit ist. 1871-1900 z.B.

Da ist 1951 - 80 auch noch ok, wenn auch bereis höher. Schon 61-90 beginnt Ddann stark zu steigen. Und der aktuelle Wet 1981 - 2010 sowieso, bald abgelöst von 1991 - 2020, wieder wärmer.

Willst du aber zeigen ob ein Monat eher von kühlen oder warmen Wetterlagen dominiert war, dann brauchst du einen möglichst aktuellen Referenzwert, um den systematischen Einfluss des Klimawandels zu minimieren.

Nun... im Vergleich zu Klima mit wenig Mensch... ein zu kaltes Monat gibts kaum mehr.
Hier sind die Histalp Daten Gold wert.
Und eine zu kalte Jahreszeit, Referenz 1900? Undenkbar. Lottosechser.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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hochalm
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Donnerstag 25. Juni 2020, 19:57

Natürlich kann man nach noch älteren Referenzen suchen, die man in gleicher Datenqualität finden wird - oder auch nicht. Möglicherweise lassen sich daraus auch zusätzliche Erkenntnisse ableiten. Mir sind nur die Daten der ZAMG bekannt, und da fangen die Jahreswerte erst 1960 an.

Man braucht jedenfalls kein Meteoroge zu sein um zu sehen dass die Temps in AT ca 1990 einen scharfen Knick nach oben machen, und sich daher die 30 Jahre davor für eine Referenz ungleich besser eignen als die Periode 1980-2010, in die schon 20 heftig erwärmte Jahre fallen.
Herfried hat geschrieben:
Donnerstag 25. Juni 2020, 16:03
Es gibt mehr als einen Referenzwert, der begründet ist.

Willst du den Klimawandel darstellen?

Du brauchst einen, möglichst wenig von der sindustrialisierung beeinflussten Wert, aber auch einen Wert, der unabhängig von der kleinen Eiszeit ist. 1871-1900 z.B.

Da ist 1951 - 80 auch noch ok, wenn auch bereis höher. Schon 61-90 beginnt Ddann stark zu steigen. Und der aktuelle Wet 1981 - 2010 sowieso, bald abgelöst von 1991 - 2020, wieder wärmer.

Willst du aber zeigen ob ein Monat eher von kühlen oder warmen Wetterlagen dominiert war, dann brauchst du einen möglichst aktuellen Referenzwert, um den systematischen Einfluss des Klimawandels zu minimieren.

Nun... im Vergleich zu Klima mit wenig Mensch... ein zu kaltes Monat gibts kaum mehr.
Hier sind die Histalp Daten Gold wert.
Und eine zu kalte Jahreszeit, Referenz 1900? Undenkbar. Lottosechser.
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