Am 03.06.2025 herrschte im Südosten eine äußerst intensive Unwetterlage, weshalb wir (Chasingteam SE) uns entschlossen, auf eine Chasing-Tour zu gehen. Die Ausgangslage war vielversprechend; die entsprechenden Forecasts sind im Schauer- und Gewitterthread (viewtopic.php?p=447905#p447905) zu finden.
Wir trafen bereits recht früh, gegen 12:30 Uhr, in Feldkirchen bei Graz ein. Währenddessen kam es zu Starkregen und sogar zu einem Naheinschlag. Anschließend brachen wir zügig nach Süden auf, doch die Superzelle war bereits in Richtung Osten durchgezogen. Radar:

Quelle: Arso (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Die an der Inflow-Boundary entstandenen tCu (Towering Cumulus) und Cb (Cumulonimbus) waren sehr beeindruckend. 12:40 Uhr auf der A9, Blickrichtung SSE:


Wir fuhren weiter nach Süden und anschließend über die Bundesstraße nach Osten in Richtung Bad Radkersburg. Aufgrund der hohen Höhenströmung hatte die Zelle ein beträchtliches Tempo, sodass wir zu diesem Zeitpunkt nur die seitliche Rückseite (gegen 13:20 Uhr) beobachten konnten.

Sowohl am Radar als auch optisch sahen wir eine Neubildung im Südwesten:

Quelle: Arso (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Gegen 13:30 Uhr stoppten wir kurz vor Bad Radkersburg, um die Multizelle im Südwesten zu dokumentieren:


Es war jedoch klar, dass diese Zellen nur Strohfeuer waren – es hatten sich zwei dominante Superzellen gebildet, die nebeneinander in Richtung Südosten zogen. Wir versuchten daher das Unmögliche: Die südlichere Zelle in Ungarn einzuholen. Dafür fuhren wir über Bad Radkersburg nach Murska Sobota und anschließend via Lenti in Richtung Bak in Ungarn.
Gegen 14:20 Uhr in Grenzgebiet Slowenien – Ungarn. Die Zelle, nach wie vor nordöstlich von uns, zeigte auch auf der seitlichen Rückseite eindrucksvolle Strukturen:

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir in Ungarn tatsächlich noch die Vorderseite. Eine eindrucksvolle Superzelle:

Am Radar ist deutlich zu erkennen, wie beide Superzellen nach Südosten ausscheren, währenddessen die Multizelle dahinter mit der Strömung nach Nordosten zieht.

Quelle: Arso (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Die Zelle war nahe, zu nahe…

Wir flüchteten auf einer sehr kleinen Straße nach Süden und waren schon wieder auf der Rückseite:


Direkt über uns ein starkes Rotationszentrum:

Wir versuchten verzweifelt, eine Straße nach Osten oder Südosten zu finden – doch das war unmöglich. Der Beweis, dass wir alles unternommen haben, folgt bildlich. Glücklicherweise konnten wir uns aus dieser ungünstigen Situation wieder befreien:

Die beiden Superzellen zogen weiter in Richtung Südosten:

Quelle: Arso (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Die nachlaufenden, kurzlebigen Multizellen boten noch einige schöne Impressionen, waren aber harmlos. Daher traten wir anschließend den Heimweg an.
Ein letztes Radarbild zeigt eindrucksvoll den Verlauf der beiden Superzellen, die in Richtung Südosten ausscherten, und dokumentiert ihren Weg in den letzten 6 Stunden:

Quelle: Idokep (https://www.idokep.hu/radar)
Papa Harald (hhkes) und Thomas(Pf) werden noch ein paar Bilder ergänzen.
Never Stop Chasing