Wetterdiskussion Winter 2014/15

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
richie

Dienstag 28. Oktober 2014, 18:21

Naja überdurchschnittlich....könnte doch auch heißen +0,1K Abweichung, oder nicht?
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Jonny 5
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Dienstag 28. Oktober 2014, 19:31

Wenn man von einer hohen Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Werte spricht, glaube ich nicht, das die Modellrechnungen von einem Mittelwert von lediglich +0,1 Grad ausgegangen sind.

Da würde man eher von einem Ergebnis im Normalbereich sprechen.

Anscheinend gibt es schon auch einige Indikatoren für eine höhere positive Abweichung.

Das würde auch in etwa mit aktuellen amerikanischen Prognosen korrelieren.

http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/C ... e2Mon.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Rein aus dem Bauchgefühl heraus glaube ich nicht an einen Nullwinter wie im Vorjahr. Klein-Sibirien hat sich mir allerdings auch noch nicht offenbart.
Liebe Grüße
Jonny 5 ;) Wien XV (220m)
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chris-kapfenberg
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Dienstag 4. November 2014, 09:35

Hallo!

Ich beobachte heuer extrem viele Nebeltage. Selbst für das Mürztal, wo wir immer anfällig sind, ging das bis auf heute durchgehend ein paar Wochen. Gibt es Indizien, ob häufige Nebellagen etwas mit dem kommenden Winterwetter zu tun haben? Gibt es da Statistiken? Wäre vielleicht recht interessant!

L.G., chris-kapfenberg
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Dolomit

Dienstag 4. November 2014, 14:13

Hallo, ich weiß nicht, ob Sie daran interessiert sein können, aber ich fand das sehr umfangreiche Seite mit dem Wetter in den Dolomiten
http://www.dolomitimeteo.it/de/suedtirol/rasen-antholz/
Vielleicht gibt es auch Vorhersagen für die Grenzgebiete. *ggg* *snow2*
Alpemare
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Dienstag 4. November 2014, 19:15

@chris-kapfenberg: In Graz sind die Nebeltage heuer nicht soo wahnsinnig extrem. Die letzten Wochen gab es meist schon vor 12:00 ein Aufbrechen des Nebels, die letzten Tage sogar meist noch früher. Klar gab's Tage mit ganztägig Nebel, aber sie waren nicht besonders auffällig viel. Heute gab's bedingt durch den - in Graz sehr moderatoren - Südwind/föhn Sonne von in der Früh weg und herrlich angenehme Temperaturen von um die 17° C - so gefällt der Herbst sogar mir *bravo*

Der Stand der Vegetation und diese Wärme und Sonne errinnern mich an den Herbst in Mittelitalien, sodass ich heuer erstmals noch keine Fluchtgedanken hatte und z.B mit Ryanair um 40 Euro auf Malta oder nach Süditalien geflüchtet bin vor der Kälte Mitteleuropas.

Ein paar Sträucher/Bäume hier um das Haus sind noch richtig saftig grün, dazu die angenehmen Temperaturen von über 15° C und viel Sonne, lässt sich ganz schön leben dieses Jahr, sogar in Österreich. Winter? Wenn diese Jahreszeit komplett ausfällt, mir soll's recht sein, ich gehe allerdings davon aus, dass die Kälte und der Schnee uns leider noch heimsuchen werden, aber bis weit in den November hinein sieht es ganz danach, dass das Schöne Herbstwetter erhalten bleibt - was die Wartezeit auf den Frühling/Sommer wieder deutlich verkürzt! *sonne*
----
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elawien

Mittwoch 5. November 2014, 07:42

In Wien hat es mit Nebeltagen dieses Jahr vor allem auffällig früh begonnen (bereits im September), jedoch gab es bisher noch keine zähen Inversionslagen, die über mehrere Wochen dauerten, sondern tageweise glücklicherweise immer Sonnenschein, so auch jetzt im November. :) Allerdings darf man bei der Bewertung der Sonnenscheinbilanz nicht vergessen, dass wir hier im November nur mehr einen Durchschnitt von ca. 65 - 70 h Sonnenschein haben, d.h. da wir in Wien heute den dritten Tag mit Sonne im November zählen, sind wir bereits bei einem Drittel des Solls angelangt.
Der Oktober war nur abschnittssweise golden und hatte auch trübe Phasen, aber fürs östliche Flachland kenne ich es bisher nur bei ausgeprägten Westlagen anders und die hatten wir schon länger nicht mehr. ;)
Mir fällt unabhängig von der Frage nach der Inversion auf, dass sich auch dieses Jahr wieder Nachtfrost lange Zeit lässt, die Vegetation ist jedoch auf einem eindeutig spätherbstlichen Niveau in Wien angekommen, immer mehr Bäume werden kahl und so war es auch letztes Jahr, daran ändern mlde Temperaturen nichts, nur einzelne Büsche/Sträucher bilden in solchen Fällen oft bis in den Dezember die Ausnahme und die neue Vegetationsperiode beginnt früher, aber mediterran werden wir nie, dazu fehlt uns eine entscheidende Komponente (das Mittelmeer *ggg* ).
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Herfried
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Mittwoch 5. November 2014, 11:14

Status Quo im Süden der Steiermark: Frostfrei, Vegetation Vollherbstlich (grün und gelb bis rot halten die Waage, kaum kahle Bäume) , was nach dem Frühstart erster Blattfärbung im August sehr überraschend ist.

Das warme und nebelarm, sonnige Wettrr hat diese Herbstspiele komplett gebremst. Immerhin wurden vom extremen Sonnenscheindefizit Mitte Sept weg nun fast 100h gut gemacht, nur mehr rund 50 fehlen.

Und das gab den Bäumen nochmal Grünschub.


Nun zum Ausblick... Tja... Sah es Mitte Oktober so schön nach sich entwickelnder Sibirienblockade plus Kaltluft aus, die sehr wahrscheinlich irgendwann aus NO herangekommen wäre...
...während die Arktis sehr warm blieb, sich beruhigenden Atlantik versprach...

...wurden die Karten nun neu gemischt. Die Tiefdrucktätigkeit war stark genug glabal ein schönes Westwindband zu produzieren. Sibiriens Kälte wurde abgedrängt.
...Kurbelt nun Tiefs vor China am Pazifik an...

Zugleich kühlte die Zetralarktis ab, bildete ein Kältehoch, untanzt von Tiefs die sich an warmen Ozeanen als Gegenpol zur mäßigen Kälte laben.
Mit anderen Worten: Wie haben nun gesunden Polarwirbel plus Westwindband der gemäßigten Breiten.
Das erinnert ans Vorjahr.

Die neu ausgespielten Karten zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für wenig Winter.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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chris188
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Mittwoch 5. November 2014, 13:17

f-z hat geschrieben:
Herfried hat geschrieben: Mit anderen Worten: Wie haben nun gesunden Polarwirbel plus Westwindband der gemäßigten Breiten.
Das erinnert ans Vorjahr.

Die neu ausgespielten Karten zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für wenig Winter.
Ich sehe keinen gesunden Polarwirbel *nein*

Auch in der Stratosphäre ist er nicht so schön zentriert wie im Vorjahr ausgebildet. Im GKB simuliert GFS sogar ein leichtes Warming über dem asiatischen Kontinet.

Dass die sibirische Kälte nach Osten abgedrängt wurde und Russland überdurchschnittliche Novembertemperaturen zumindest bis zur zweiten Dekade bekommt, ist aus statistischer Sicht ja durchaus positiv für einen kalten ME-Winter ;)

Der überall propagierte bevorstehende Mildwinter wird noch für einige Überraschungen sorgen.
Wie heißt es so schön: angekündigte "Katastrophen" finden nicht statt !
Ein Mildwinter ist zwar keine "Katastrophe" - außer man betrachtet die heimischen Skigebiete unter 1000 Meter.
Aber zumindest ist schon beachtlich, dass Modellberechnungen im Moment alle Wintermonate mit einer deutlich positiven Abweichung belegt haben.
Und die ZAMG sieht den Jänner auch markant mit einer zu hohen Abweichung.
DWD betrachtet aktuell immer noch nur den Herbst - ebenfalls mit hoher Abweichung nach oben aber das ist angesichts der Karten eh keine Kunst mehr.

Entweder also eine einschneidende Korrektur und die ZAMG hat sich das sicher auch nicht leicht gemacht oder aber wir erleben die Fortsetzung der eingefahrenen Wetterlage.
Wobei auch eine hohe Temp Abweichung beim Monatsdurchschnitt sicherlich einige kalte Tage zulässt und vielleicht auch jede Menge Schnee - zumindest weiter oben.
lg, chris
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Marko

Mittwoch 5. November 2014, 13:39

f-z hat geschrieben:
Herfried hat geschrieben: Mit anderen Worten: Wie haben nun gesunden Polarwirbel plus Westwindband der gemäßigten Breiten.
Das erinnert ans Vorjahr.

Die neu ausgespielten Karten zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für wenig Winter.
Ich sehe keinen gesunden Polarwirbel *nein*

Auch in der Stratosphäre ist er nicht so schön zentriert wie im Vorjahr ausgebildet. Im GKB simuliert GFS sogar ein leichtes Warming über dem asiatischen Kontinet.

Dass die sibirische Kälte nach Osten abgedrängt wurde und Russland überdurchschnittliche Novembertemperaturen zumindest bis zur zweiten Dekade bekommt, ist aus statistischer Sicht ja durchaus positiv für einen kalten ME-Winter ;)

Der überall propagierte bevorstehende Mildwinter wird noch für einige Überraschungen sorgen.
Wie heißt es so schön: angekündigte "Katastrophen" finden nicht statt !
Dein Wort in Frau Wolles Ohr....Ich glaub zwar auch nicht das JEDER Winter so wird wie der letzte..Die Zeichen bis jetzt deuten aber doch darauf hin Die Adventzeit (die beginnt in 3 Wochen)unter 500 Meter Grün wird.Aber vielleicht wendet sich ja noch das Blatt,das gute ist...es ist noch früh..Wir können noch Hoffnung haben. *rofl*
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Andi aus dem Gailtal
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Mittwoch 5. November 2014, 15:57

Hallo!

Hier für unsere Gegend hab ich folgendes beobachtet:
Auf einen niederschlagsreichen Herbst (Okt./Nov.) folgt oft auch ein rel. feuchter Winter (Dez./Jän./Feb.).

Ich hab das auch schon mit den Daten der Hydrographie verifiziert - (daten seit 1970) - ca. 70% Wahrscheinlichkeit.
(Ob das jetzt schon statistisch signifikant ist für so einen kurzen Zeitraum? Keine Ahnung!!)

Und ein niederschlagsreicher Winter ist auch oft schneereich - dafür liegt die wahrscheinlichkeit aber nicht so hoch, aber dennoch bei knapp 65%.

Jetzt muss nur noch jemand ausrechnen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass auf einen niederschlagsreichen Herbst ein schneereicher Winter folgt :-).
sG

Andi

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Robert83
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Mittwoch 5. November 2014, 23:12

f-z hat geschrieben:
Herfried hat geschrieben: Mit anderen Worten: Wie haben nun gesunden Polarwirbel plus Westwindband der gemäßigten Breiten.
Das erinnert ans Vorjahr.

Die neu ausgespielten Karten zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für wenig Winter.
Ich sehe keinen gesunden Polarwirbel *nein*

Auch in der Stratosphäre ist er nicht so schön zentriert wie im Vorjahr ausgebildet. Im GKB simuliert GFS sogar ein leichtes Warming über dem asiatischen Kontinet.

Dass die sibirische Kälte nach Osten abgedrängt wurde und Russland überdurchschnittliche Novembertemperaturen zumindest bis zur zweiten Dekade bekommt, ist aus statistischer Sicht ja durchaus positiv für einen kalten ME-Winter ;)

Der überall propagierte bevorstehende Mildwinter wird noch für einige Überraschungen sorgen.
Wie heißt es so schön: angekündigte "Katastrophen" finden nicht statt !
Der Meinung bin ich auch, der Polarwirbel ist alles andere als gesund. Und recht früh für ein Winterhalbjahr deutet sich ein "warming" an - obs nur ein minor wird oder gar ein major, ist aber noch nicht abzusehen. Ich vermute, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis das Pendel umschlägt, aber dass die jetzig abnormal warme Novemberwitterung noch sehr lange Bestand hat, bezweifle ich wie Franz. Da lasse ich auch die ZAMG Prognose gerne außen vor und schaue selbst Karten. Übrigens liegen die momentanen(!) Novemberabweichungen bei 4,5 bis 8Grad über Normal.
Ein Schneefallereignis und danach von mir aus ein warmes Hoch - die jetzige Konstellation muss bei passender Vorgeschichte in 1-2 Monaten nicht unwinterlich sein(solange es aus Süden nicht die Warmluft um den Alpenostrand herumführt) - die Gefahr ist dann aufgrund des bis dahin ausgekühlten Kontinents eher geringer als noch aktuell.
Dann machen wir uns den Winter trotz fehlender Höhenkälte im Winter selbst - alles schon gehabt. Es führen viele Wege zum Ziel - nur muß halt eine Variante klappen.
Im letzten Winter klappte es zumindest in Teilen Oberösterreichs 1x im Jänner, ehe die Südwestpumpe voll ansprang und neben Tauwetter im Südosten und am Balkan Eismassen brachte.

Zum Lesen der Diagramme bzw. dem, was dahinter steckt: die ZAMG hat ein Balkendiagramm mit Wahrscheinlichkeiten veröffentlicht - nicht mehr und nicht weniger, somit die Summe aller Langfristmodellrechnungen bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Ich sehe mir diese aufbereiteten Diagramme gerne an, aber es bleibt nichts anderes als eine grafisch aufbereitete Wahrscheinlichkeitsrechnung. Interessant, aber nur bedingt aussagekräftig.

Viele warme Monate als Vorgeschichte deuten insgesamt auf einen zu milden Winter hin, wobei das "Hindeuten" keinen Zwang induziert.
So gab schon so manches Kaltwinterjahr mit seiner Vorgeschichte seine Visitenkarte ab - "Sigward" aus der Wetterzentrale schreibt:
"1985 und 1921 etwa war es der sehr kalte November, 1962 etablierte sich bereits im Sommer eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche südliche Westlage, den Strengwintern 1940 und 1941 ging ein ungewöhnlich kalter August voraus. Manche Strengwinter wie 1928/29 kamen aber auch überraschend und der Strengwinter 1941/42 war für den damaligen Klimaexperten F.Baur eine sehr unangenehme Erfahrung, damals besonders peinlich..."
Es wird z.B in der WZ lebhaft diskutiert, ob die Baur'schen Regeln an sich heutzutage noch Bestand haben oder nicht. Antwort: man weiß es trotz vieler Bemühungen nicht, denn die Regeln sind oft schwammig definiert, die Anwendung somit breit auslegbar.
Man arbeitet auch gerne mit statistischen Methoden, um aufgrund von Zeit- und Messreihen zu statistisch relevanten Aussagen zu kommen, was widerum viel Gesprächsstoff bietet.
Jede "Winterfraktion" argumentiert auf ihre Art und Weise und wie man es auch dreht und wendet: ein Ergebnis mit eindeutigen Anhaltspunkten kommt kaum Zustande.
Zu den derweiligen Fakten:
Bisher deutet wenig draufhin, dass der immerwährende Trog vor Westeuropa einen baldigen Abgang macht. Sowohl EZ, als auch GFS sehen in der späten Mittelfrist die eine oder andere Zonalisierungstendenz mit anschließendem Aufsteilen eines Hochdruckkeils und Verbindung mit einem Teil des Grönlandhochs. Bislang hat es aber keine Lösung in die Karten unter 200 Stunden geschafft.
Letztes Jahr lag im Dezember eine ernsthafte Lösung schon in der Wochenfrist - und wurde noch an Tag 4 oder 5 völlig herausgerechnet.
Die Frage ist, ob sich das Muster die nächsten Wochen und darüber hinaus weiter wiederholt oder ob es durchbrochen wird. Ein erster etwaiger Wintereinbruch wird uns, wie sooft, vieles zeigen.
Ein west-, mittel- oder osteuropäischer Trogvorstoß klappt, wenn einmal passiert, auch öfters - und das entscheidet gerne den weiteren Witterungsverlauf.
Mein Argument bleibt derweilen folgendes: die aktuelle Großwetterlage ähnelt der des Vorjahres sehr, allerdings sind wir um 6-7 Wochen früher dran, die Weichen sind noch nicht gestellt.
Ich vermute daher stark, dass man zum Monatswechsel spätestens erkennen wird, ob wir aus dem vorderseitenlastigen "perpetuum mobile" rausfinden oder nicht.
Auch wenn uns das Thema Erhaltungsneigung schon oft gezeigt hat, wie langwierig ein Witterungsabschnitt werden kann, würde es mich wundern, wenn das Muster nicht noch im November gebrochen wird. Die Neigung zur meridonal geprägten Großwetterlage bleibt nach wie vor.
Ein mildes Westrußland, sowie die Neigung von tiefem Druck im Mittelmeerraum, vermehrten Südstau- und Föhnereignissen deuten eher auf einen kälteren ME-Winter hin, tiefer Druck vor Grönland und Neufundland auf einen milderen Winter - es finden sich auch weit darüber hinaus genug Argumente dafür oder dagegen.
Über Nordamerika findet übrigens in nächster Zeit der eine oder andere Kaltlufteinbruch statt: die -35 bis -40 in 500hPa und -10 bis -15 in 850hPa fluten weite Teile - derweilen ist aber noch nicht absehbar ob die Kaltluft auch den Atlantik flutet und der Trog aktiv in die Frontalzone eingebunden wird.
randy_random

Donnerstag 6. November 2014, 09:32

Danke für eure fundierten Analysen!

Hier ein Bericht über das "Schneeloch Oberösterreich"

http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t4,1534323

Speziell das Diagramm mit der Schneefallgrenze ist doch eher Wunschdenken als Realität *roll*

edit: Auch accuweather ist durchaus optimistisch bezüglich Winter/Schnee im Alpenraum, ob dieser jetzt nur auf den Bergen oder auch im Flachland fällt steht auf einem anderen Blatt.
http://www.accuweather.com/en/weather-n ... d/36777733
Zuletzt geändert von randy_random am Donnerstag 6. November 2014, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
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chris188
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Donnerstag 6. November 2014, 09:42

randy_random hat geschrieben:Danke für eure fundierten Analysen!

Hier ein Bericht über das "Schneeloch Oberösterreich"

http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t4,1534323

Speziell das Diagramm mit der Schneefallgrenze ist doch eher Wunschdenken als Realität *roll*
Hab ich auch gelesen.
Im Grunde genommen wünscht man sich da was - oder besser die Wintersportorte wünschen sich das.
Gerade das Diagramm mit der Schneefallgrenze - da musste ich mehr als Lachen....

Aber gut - die Hoffnung darf man nicht aufgeben. :)
lg, chris
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Robert83
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Donnerstag 6. November 2014, 09:58

randy_random hat geschrieben:Danke für eure fundierten Analysen!

Hier ein Bericht über das "Schneeloch Oberösterreich"

http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t4,1534323

Speziell das Diagramm mit der Schneefallgrenze ist doch eher Wunschdenken als Realität *roll*

edit: Auch accuweather ist durchaus optimistisch bezüglich Winter/Schnee im Alpenraum, ob dieser jetzt nur auf den Bergen oder auch im Flachland fällt steht auf einem anderen Blatt.
http://www.accuweather.com/en/weather-n ... d/36777733
Der Artikel aus den OÖ-Nachrichten tut weh - das Thema ist viel komplexer, ein jedes Jahr ein Unikat für sich, um das Ganze so zu pauschalisieren. Mitte der 80er wurde die Gefahr einer neuen Eiszeit ausgerufen, in Zeiten der Klimaerwärmung soll Europa zumindest bis 2020 zum Eisschrank werden - eingetroffen ist weder das eine noch das andere (obwohl schon in der Mitte der 10er Dekade).
Der Herr vom OÖ Tourismus erklärt im Großen und Ganzen die Vorzüge Oberösterreichs, da es im Einflussbereich von atlantischem und pannonischem Klima liegt, nicht mehr und nicht weniger - eine Schlußfolgerung abzuleiten, ist einfach abenteuerlich.
Was daraus entnommen also stimmt: im Schnitt nimmt nach Osten die Schneefallgrenze ab.
Aber eine gemittelte Schneefallgrenze bringt aufgrund der unterschiedlichen Niederschlagsverteilung wenig - so wäre das Weinviertel mit entsprechenden Erhebungen das Skiparadies.
Das Einzige, das wir Wetterinteressierten die letzten Jahre vermehrt beobachten und auch messen können, ist der Hang zu meridionalen Wetterlagen - und da können Winterfreud und -leid nordhemisphärisch recht eng beieinander liegen.
Es bleibt also zu hoffen, dass die ganze heiße Luft aus diesem Artikel, nicht auch noch unseren Winter in Mitleidenschaft zieht ... *pfeif*
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rudolf
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Donnerstag 6. November 2014, 20:20

das sind nichts als wunschgedanken der o.ö. touristiker mit dem Hintergedanken die umstrittenen seilbahnprojekte im Warscheneckgebirge zu argumentieren.

lg rudi
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chris-kapfenberg
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Samstag 8. November 2014, 08:25

Wird auch Zeit...

Allein schon wegen des erwartenden Temp.Überschusses (sollte bis ca. nächstes WE diese Wetterlage so bleiben) MUSS es sich diesmal irgendwie ausgleichen, sonst hätten wir ja im November einen abnormalen Wärmeüberschuss :!:

L.G., chris-kapfenberg
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Herfried
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Samstag 8. November 2014, 09:45

Also der November bleibt gewiss durchgehend extrem warm, der Split ändert vorerst wenig, da Sibirien Richtung Pazifik ausbricht Kanada Richtung Atlantik.

eine retrograde Entwicklung kann dann und wann stattfinden (Kälte wandert dann gen West), aber das wäre frühestens (Mitte) Dezemberschnee, wenn nicht erst Jänner.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Robert83
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Samstag 8. November 2014, 09:50

Herfried hat geschrieben:Also der November bleibt gewiss durchgehend extrem warm, der Split ändert vorerst wenig, da Sibirien Richtung Pazifik ausbricht Kanada Richtung Atlantik.

eine retrograde Entwicklung kann dann und wann stattfinden (Kälte wandert dann gen West), aber das wäre frühestens (Mitte) Dezemberschnee, wenn nicht erst Jänner.
So negativ würde ich die Sache nicht sehen, wenn man zusätzlich zu den normalen GFS Läufen auch noch die europäischen Parallelläufe sieht, die es nun in der WZ seit letzter Woche gibt.
Insgesamt baut sich die Großwetterlage langsam um, die Kältezentren liegen nicht ungünstig. Ich würde ein erstes winterfreundliches Szenario bis 500-600m dann doch für die letzte Novemberdekade vermuten. Derweilen aber zugegeben alles noch Spekulation.
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nuntius
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Samstag 8. November 2014, 18:44

Robert83 hat geschrieben:
Herfried hat geschrieben:Also der November bleibt gewiss durchgehend extrem warm, der Split ändert vorerst wenig, da Sibirien Richtung Pazifik ausbricht Kanada Richtung Atlantik.
eine retrograde Entwicklung kann dann und wann stattfinden (Kälte wandert dann gen West), aber das wäre frühestens (Mitte) Dezemberschnee, wenn nicht erst Jänner.
So negativ würde ich die Sache nicht sehen, wenn man zusätzlich zu den normalen GFS Läufen auch noch die europäischen Parallelläufe sieht, die es nun in der WZ seit letzter Woche gibt.
Insgesamt baut sich die Großwetterlage langsam um, die Kältezentren liegen nicht ungünstig. Ich würde ein erstes winterfreundliches Szenario bis 500-600m dann doch für die letzte Novemberdekade vermuten. Derweilen aber zugegeben alles noch Spekulation.
OT: Dieser Spekulation haben sich auch die meisten beim Schneefrosch entschieden. Wird eine spannende Sache, wenns so kommt. ;) /OT
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Samstag 8. November 2014, 19:58

Hallo!

Hallo, angesichts dieser Ens und der weiter folgenden Karten, fehlt mir leider der Glaube an eine Umstellung in absehbarer Zeit, es gewinnt immer wieder das alte Muster. Eigentlich wie voriges Jahr.

Ens Gitterpunkt Weststeiermark noch vom 06er. verfällt nicht.

Bild

Ist natürlich weit im Ukgb, aber wo soll man sonst nach einer Abkühlung suchen, vorher ist ja sowieso nichts zu sehen, aber leider auch diese Karten bringen den Schigebieten keine Hoffnung. Gfs 012er.

Bild

Der Gfs-Pararelllauf, die Kaltluft käme etwas weiter nach Süden voran, aber wird sogleich wieder vom starken Atlantik nach Norden verdrängt.

Mein Fazit, ich muß leider Herfried Recht geben, vielleicht klappt es ja dann mal im Dezember. Dieser angedeutete Polarwirbelsplitt und das Nordmeerhoch werden wohl vorerst keinen Einfluss auf unser Wetter nehmen.

Bild

Hier noch das EPS von EZ, spricht wohl auch eine eindeutige Sprache.

Bild
lg Helmut Kalsdorf b. Graz
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Robert83
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Samstag 8. November 2014, 20:17

@Helmut:
der 12er ist ein Lauf von vielen, die letzten Läufe waren diesbezüglich freundlicher für alle jene, die auf den Winter warten.
Insgesamt zeigt aber auch GFS im Parallellauf in der erweitereten Mittelfist, dass sich einiges tut - sowohl ein zonalisierender Atlantik(kein SW!), als auch deutlich tieferes Geopot über Skandinavien und Nordwestrussland.
EZ zeigt überhaupt die winterfreundlichsten Ansätze, das EPS selbst würde ich für das Aufspüren von "Feinheiten" bei Lagen um Tag 10 als ungeeignet ansehen.
Irgendwann wirds schon klappen, ob es nun 2 oder 6 Wochen dauert. Interessant ist die Entwicklung und die ist nordhemisphärisch durchaus spannend.

edit: dieser erste, vielleicht ernsthafte Kaltlufteinbruch dürfte aber auch nach EZ 12z von heute in die Hose gehen.
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chris188
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Montag 10. November 2014, 07:25

Ungeachtet dessen, was sich kurzfristig abspielt, erkennt man bei den CFS's eine interessante Entwicklung.
Seit Tagen werden die positiven Abweichungen von DEZ bis FEB kontinuierlich runter gerechnet.
Dagegen machen sich im nordeuropäischen Raum negative Abweichungen bemerkbar.

Der Atlantik bleibt kurzfristig jedenfalls eher ruhig:
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... .sprd2.gif" onclick="window.open(this.href);return false;

Mal schauen, wie sich der Trend weiter fortsetzt...
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chris188
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Montag 10. November 2014, 08:18

f-z hat geschrieben:Ja, das ist mir auch aufgefallen :)
Der Temperaturüberschuss für ME wurde auch etwas reduziert.

Nach eingehender Recherche bleibe ich dabei: schneereich, zu milder Frühwinter, kalter Hochwinter.

Die Zusammenfassung meiner bisherigen Beiträge in diesem Thread findest du auf meiner HP:

http://www.wettereck-triestingtal.at/20 ... -20142015/
Danke Franz.
Jetzt schauen wir mal, wie die Berechnungen weitergehen.
Die Spannung steigt jedenfalls.
lg, chris
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Montag 10. November 2014, 08:39

f-z hat geschrieben:Ja, das ist mir auch aufgefallen :)
Der Temperaturüberschuss für ME wurde auch etwas reduziert.

Nach eingehender Recherche bleibe ich dabei: schneereich, zu milder Frühwinter, kalter Hochwinter.

Die Zusammenfassung meiner bisherigen Beiträge in diesem Thread findest du auf meiner HP:

http://www.wettereck-triestingtal.at/20 ... -20142015/
Danke für die Zusammenfassung!
Nachdem ich ja für "meine" prognose sprechen "muss" ;)
Ein Polarwirbelsplit erscheint mir jetzt irgendwie sehr früh zu sein (kann mich da aber auch täuschen).
Die Hochdruckbrücke von Alaska Richtung Skandinavien scheint sich wohl einmal kurz aufzubauen, aber sie scheint mir zu fragil um langfristig bestehen zu können.
Der Skaniblock wird im Glaskugelbereich schon wieder abgebaut und über dem westlichen Atlantik entseht ein Tief nach dem anderen.
Vorerst wird sich also an der ZUfuhr milder Luft wohl wenig ändern, aber noch ist ja kein Hochwinter"....


mfg Gerhard
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Mulvane
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Wohnort: Feldkirchen/Ktn. (580m)

Montag 10. November 2014, 18:51

Während in Mitteleuropa,was den Winter betrifft eher fades Wetter vorherrscht,werden in dieser Woche,weite Teile der USA von einenm massiven Kaltlufteinbruch überrollt.

Hier ein paar Beispiel-Diagramme:

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Schöne Grüße aus dem Süden.
Hele *wink* Feldkirchen/Ktn. ca.580m
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