
Wir starteten in Wien und flogen zunächst nach Stockholm, von wo aus uns unsere Reise in knapp 18 Stunden mit dem Zug ca 1400 km bis Gällivare führte. Dabei überquerten wir den nördlichen Polarkreis worauf man mit einem gut sichtbaren Schild hingewiesen wurde. Nach weiteren 3,5 Stunden im Bus von Gällivare nach Ritsem erreichten wir schließlich den Ausgangspunkt unserer Wanderung, Ritsem. Von Kvikkjokk aus wiederholten wir diesen Ablauf in der umgekehrten Richtung um wieder nach Wien zu kommen.
Das Wetter passte die meiste Zeit extrem gut zu dieser einzigartigen Landschaft und beides lässt sich mit einem Wort wohl am besten beschreiben - RAU. Weiters ist zu erwähnen, dass es im gesamten Nationalpark weder Hütten noch angelegte, markierte Wege gibt. Ein einziges Nottelefon steht einsam und alleine in der Mitte des Parks. Ansonsten waren wir sehr lange Zeit "zu zweit alleine". Außerdem gibt es keine Hütten oder Brücken über die Flüsse und Bäche dieser Region, und an Wasser mangelt es in den Sommermonaten dort auf keinen Fall. Auch im Winter nicht, aber im September oder Oktober wechselt der Aggregatzustand von flüssig zu fest und die Farbe des Wasser von sanften Blautönen hin zu schneeweiß.
Die ersten drei Tage wurden wir von stürmischen Böen, Regen und Temperaturen um 5° C begleitet. Auf den Bergen fiel Neuschnee. Ein ca. 50 Meter breiter Fluss wurde dadurch unpassierbar, weil sich die Wassertiefe etwa auf Brusthöhe verdoppelte (bei einer Wassertemperatur ebenfalls um die 5° C). Nachdem sich das Wetter besserte war in einer Nacht das Zelt gefroren. Auf mehrere traumhaft schöne Tage mit steigenden Temperaturen folgten an den letzten beiden Tagen astreine Wärmegewitter, was bei zwei Tagesetappen zwischen 1000 und 1500 m und einigen Blitzeinschlägen in der Umgebung durchaus unangenehm war.
Aber nicht nur das Wetter zeigte sein gesamtes Spektrum, auch die Natur verlangte uns einiges ab. Von stundenlangen Märschen durch sumpfigen, oberflächlich aufgetauten Permafrostboden über dichtes Weidegestrüpp bis hin zu dschungelähnlichen Etappen mit enormen Mückenansammlungen war alles dabei. Nicht vergessen sollte ich aber auch auf mehrere wolkenlose Tage an denen wir uns fast ausschließlich auf samtig weichen Grasflächen bewegten und in kalte Gletscherseen baden gingen.
Und trotz einiger Anstrengungen war es jede Minute wert. Eine Erfahrung die jeder Mensch der sich dazu in der Lage fühlt einmal machen sollte. Wirklich eine traumhaft schönes Fleckchen Erde, welches an eine Zeit erinnert, in der die Welt noch in Ordnung war.
Genug der Worte, hier nun die nurmehr spärlich kommentierten Bilder. Falls ich in nächster Zeit dazu komme, werde ich vielleicht noch ein paar Worte mehr zu den einzelnen Tagesetappen schreiben.

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