Gerade die Lage des starken Leetiefs wird immer "besser" gerechnet bei GFS, das begünstigt die Ausbildung von Konvergenzen.
Ansonsten ist die Befragung der Modelle nicht gerade einfach, besonders das SUPER HD Modell vom Kachelmann erscheint mir äußerst plausibel - warum, darauf komm' ich noch zurück.
Sorgen macht bei der Lage jedenfalls nicht gerade der vorhandene CAPE, sondern eben die Scherung: noch nie musste ich schreiben, dass es bei uns 60-70, stlw. 80kn Scherung gibt.
Beim Münchner Hagelgewitter 1984 warens übrigens um 60kn: damals gab es 10cm Hagelgeschosse im Stadtgebiet. Etwas wärmer und feuchter war die Luftmasse damals, dafür gibts heute mehr Scherung. Insgesamt finde ich die Lage nicht unähnlich, denn auch heute deuten manche Modelle neben der Bildung von SZ auch die Bildung eines Mesoskaligen Systems(MCS oder MCC) an.
Nun zu den Modellen selbst:
EZ
Konvektionssignale heute Nachmittag, das könnte die Zeit sein, wo es im Waldviertel und in Südböhmen zu Entwicklungen kommt, auch sollte man bereits ein Hauptaugenmerk auf den Allgäu und Norditalien werfen.
Besonders ganz im Westen ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass mit Föhnzusammenbruch nur skaliger Regen zu erwarten ist.
Nach 15z um wird östlich von München weniger Niederschlag gerechnet, um 21z dann viel NS im Westen und Südwesten. Minimale Konvektionsanteile weiter im Osten.
"Rightmover" erkennt das Modell natürlich nicht...
15z

21z
Die Lage des Leetiefs über Südtschechien: mit seiner Vertiefung wird im Tagesverlauf der Föhn ordentlich zulegen und für weitere Abtrocknung sorgen. Zündung daher wahrscheinlich mal einerseits abseits im Nordosten und weit im Südwesten, wenn sich was tut. Direkt im Einflussbereich sollte man weniger los sein.
Angedeutete Konvergenz bei einem Globalmodell ist schon mal eine Nummer...
Spannend finde ich auch das SUPER HD Modell vom Kachelmann, das für den Südosten der Abräumer wäre: bereits um 17z Zündung in Unterkärtnen, Verlagerung um 18z ins Grazer Bergland,
um 20z Signale inneralpin im Pinzgau, zahlreiche über Bayern, die intensivsten wohl bei Landshut und Deggendorf, Signale auch um Augsburg und ganz im Osten Höhe Eisenstadt/Sopron.
Mit dem Hebungsfeld, kommend von Friaul her und zusammen mit der Konvergenz würds dann nachts östlich der Linie Villach-Bad Mitterndorf-Kirchdorf-Gmünd-Litschau rund gehen.
Vor allem dieses Hebungsfeld findet in vielen Modellen wenig Beachtung, hier schon und daher meiner Meinung nach das am logischten nachvollziehbare Modell, man wird ja morgen dann abrechnen.
18z

20z

0z

2z
WRF NMM 2km von Meteciel mit verstärkten Signalen über Bayern und Alleinsteherzelle über Böhmen. Österreich wäre auch im Verlauf kaum betroffen, hier ginge die Konvegenz samt Hebungsfeld trocken durch, was ich angesichts der Vorgeschichte eher nicht glaube...auch hier wird man sehen.
UBIMET Race mit Signalen im südlichen Waldviertel, die dann nach Norden abziehen, kaum Spannendes im Rest von Österreich, Regen im Südwesten, sonst nix. Von dem Modell halte ich aber insgesamt nicht besonders viel - eine Erwähnung ists aber Wert.
Das polnische UM mit Konvektion im Westen, auch Nordwesten - auch hier fehlt ned viel, dass es Gebiete weiter östlich erwischen würde, auch ganz im Süden wäre was angedeutet, im Südosten aber nix.
Auch das Deutsche ICON zeigt Signale und eine Konvergenz: ganz brisant vor allem deswegen, da sowohl im Nordwesten, später bis Wien rein und andererseits im gesamten Süden, also auch der Südosten...
Niederschlag, 3h

Wind, 10m
