Diese Konstellation hat mehrere Auswirkungen auf das (Berg-) Wetter: Durch die massive Warmluftzufuhr in der Höhe herrscht kompakte Schleierbewölkung. Diese kann - insbesondere wenn sie ins mittlere Niveau hinunterzureichen beginnt - bodennahen Nebel oder Hochnebel auflösen. Sie verhindert aber zugleich auch die tageszeitliche Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung, welche üblicherweise den Föhngradienten verstärkt bzw. für das Durchgreifen des Föhns im Tal sorgt. So erreichten die Spitzenböen am Klosterwappen am Nachmittag lediglich 120 km/h, was angesichts des hohen Mittelwinds relativ wenig ist. Auch auf anderen Bergstationen wurden kaum mehr als 80 km/h gemessen. Die dichte Bewölkung dämpft also die Durchmischung und kappt die Spitzenböen. Es geht aber noch mehr: Weil wärmere Luft auf die bodennahe Kaltluft aufgleitet, kann beim Durchzug eines Hebungsgebiets (wie es am späten Nachmittag von Südwesten her passierte) die Schichtbewölkung bis auf Stratusniveau absinken. Wir erreichten den Bahnhof Payerbach im einsetzenden leichten Regen, kurz darauf hüllte es die höchsten Gipfel von Rax und Schneeberg bereits ein, und das trotz zuvor auflebendem Südföhn. Auch hier fand zuvor eine massive Anfeuchtung der unteren Luftschichten statt: Um 6.00 MEZ wurde auf der Rax eine relative Luftfeuchte von 28 % gemessen, um 9.00 MEZ waren es bereits 60 %, danach wurden auch im Tal trotz Föhn über 55 % gemessen.
Zusammengefasst: Bei dieser Föhnlage ist es weniger windig, weniger sonnig und manchmal kommt nass von oben trotz warmem Wind. Föhn und Niederschlag gleichzeitig nennt man auch Dimmerföhn.
Gipfelfotos vom Krummbachstein: Wanderbericht hier: http://www.inntranetz.at/galerie/touren ... steig.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Im Süden sind trotz der ausgedehnten Schichtwolken Rennfeld (links) und Koralpe (82 km) gut zu erkennen.
Unterhalb der pilzförmigen Föhnwolken kann man am Horizont noch schwach die Seetaler Alpen in 122 km Entfernung erahnen.
Altocumulus lenticularis
Nebelblick mit Gutensteiner Alpen.
Föhnwolken auch im Süden über Stuhleck und Pretulalpe hinweg.
Herbstgenuss in der Eng:
Und am Ausgang der Eng Richtung Preiner Gscheid:
Gruß,Felix