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In der Bibel, dem Koran und der Tora wird beschrieben, wie Moses von Gott einen starken Ostwind geschickt bekommt, der das Meer teilt und dem jüdischen Volk die Flucht aus Ägypten ermöglicht. So eine Teilung des Meeres könnte tatsächlich möglich sein.
Kategorie: Meteorologie Erstellt am 22.09.2010.
Zu diesem Ergebnis sind Carl Drews und Weiquing Han vom Department of Atmospheric and Oceanic Studies der Universität von Colorado gekommen.
Die Studie:
"Dynamics of Wind Setdown at Suez and the Eastern Nile Delta" ist im Open-Access-Journal "PLoS" erschienen.
Sie haben im Rahmen einer größeren Studie über Wasserbewegungen durch Wind versucht herausfinden, ob es im Gebiet um das Rote Meer Stellen gibt, an denen es sich, wie im Buch Exodus beschrieben, teilen ließe.
Veränderte Landschaft
Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Die Landschaft hat sich im Laufe von mehr als 2.000 Jahren stark verändert. Die Wissenschaftler mussten deshalb das alte Gebiet mittels geologischer und geschichtlicher Studien am Computer rekonstruieren.
Besonderes Augenmerk schenkten sie einem alten Arm des Nildeltas, dem sogenannten pelusischen Arm, der früher in eine Lagune, den ehemaligen See von Tanis, gemündet hatte.
Die Forscher halten dieses Gebiet aufgrund der historischen und geologischen Daten für einen sehr wahrscheinlichen Schauplatz der antiken Meeresteilung. Sie analysierten es deshalb anhand von Satellitenaufnahmen und simulierten in Computermodellen, wie die Teilung zustande gekommen sein könnte.
Land zwischen Nilarm und Lagune
Dabei entdeckten sie, dass an der Stelle, an der der Fluss wahrscheinlich in den See gemündet ist, ein Ostwind mit etwa 100 km/h die Teilung herbeigeführt haben könnte. Das Wasser würde auf der einen Seite in die Lagune, auf der anderen zurück in den Fluss gedrängt.
Dem Modell zufolge wurde dazwischen eine bis zu vier Kilometer lange und fünf Kilometer breite Landbrücke entstehen, die bis zu vier Stunden offen bliebe.
Ging Moses nicht durchs rote Meer?
So weit, so gut, bleibt nur eine Problem: Moses soll ja das Rote Meer geteilt haben, und das liegt ein ganzes Stück im Südosten, weit vom Nildelta entfernt.
Es könnte sich hier um einen Interpretationsfehler in der Übersetzung handeln. In unterschiedlichen Übersetzungen des Textes wurde das hebräische "yam suf" entweder als Rotes Meer oder als Schilfmeer interpretiert.
Und diese zweite Umschreibung würde auf das Meer am Ende des Nils, das von Papyrusschilf durchwuchert ist, durchaus zutreffen.
Peter Stenitzer, science.ORF.at
Quelle: http://science.orf.at/stories/1662937" onclick="window.open(this.href);return false;
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