Weitere Aktuelle Artikel dazu :WikiLeaks: Kompromittierende US-Akten veröffentlicht
Die Internetplattform WikiLeaks hat laut Medienberichten 250.000 geheime Dokumente der US-Diplomatie veröffentlicht. Unter anderen die „New York Times“, der „Guardian“ und das Magazin „Der Spiegel“ publizierten heute auf ihrer Website lange Artikel mit Angaben zum Inhalt der von WikiLeaks enthüllten US-Depeschen.
Das deutsche Nachrichtenmagazin berichtete etwa, dass amerikanische Diplomaten im Auftrag von Außenministerin Hillary Clinton die Diplomaten anderer Länder bei den Vereinten Nationen ausspähen, dass die USA in Vorbereitung des Kriegsfalles eine geheime „Araber-Allianz“ gegen den Iran geschmiedet haben und dass die USA über „islamistische Tendenzen“ in der Regierung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan besorgt seien.
Merkel „selten kreativ“
Der „New York Times“ zufolge bieten diese Dokumente „ein nie zuvor gesehenes Panorama von Hinterzimmer-Verhandlungen, wie sie die Botschaften in aller Welt betreiben“. Der „Spiegel“ veröffentlichte Berichte über die enthüllten Dokumente, in denen zahlreiche Beispiele genannt wurden, die auch deutsche Politiker betreffen.
Besonders schlecht kommt bei den US-Depeschen der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) weg. Er gilt als außenpolitisch unerfahren. Washington stört vor allem seine Forderung nach einem Abzug aller US-Atombomben aus Deutschland.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU)selbst wird von Washington eher nüchtern beurteilt. In einem Memo an Obama vor seinem Treffen mit Merkel im April 2009 in Baden-Baden beschreibt der damalige Geschäftsträger der US-Botschaft, John Koenig, die Kanzlerin als „methodisch, rational und pragmatisch“. Unter Druck agiere sie „beharrlich, aber sie meidet das Risiko und ist selten kreativ.“
Diplomatische Spannungen
Die Veröffentlichung war von den Regierungen weltweit mit Nervosität erwartet worden, weil sie unter anderem persönliche Einschätzungen von US-Diplomaten zu Politikern ihres Gastlands, vertrauliche Absprachen und geheime Informationen enthalten sollten.
Vor der Veröffentlichung von Hundertausenden Dokumenten des US-Außenministeriums wurde die Enthüllungswebsite WikiLeaks nach eigenen Angaben Ziel einer Cyberattacke. Die Website sehe sich einem Denial-of-Service-Angriff ausgesetzt, erklärte WikiLeaks über den Kurzmitteilungsdienst Twitter. Bei solchen Angriffen werden Websites gleichzeitig mit Unmengen von Anfragen bombardiert, um sie durch Überlastung zum Zusammenbruch zu bringen.
(der standart.at)
[url=ttp://www.nytimes.com/2010/11/29/world%20...%20ted=1&_r=2](NY Times Artikel mit zahlreichen (bis jetzt neuen) Gesprächen.)[/url]
Video dazu (Geheimdepeschen enthüllen Weltsicht der USA !!!)