Manchmal ist es schon komisch, wenn man durch eine Großstadt läuft, und das hektische Treiben um einen herum beobachtet. Touristen lassen sich mit der Kutsche an den historischen Plätzen vorbeifahren, und statt die Stadt auf sich wirken zu lassen, fotografieren sie wie wild, und die Romantik des Kutschen fahren verliert an Kraft, geht unter in der Gier, die Sehenswürdigkeiten möglichst komplett ins Album der Erinnerungen zu befördern.
Dann wieder verspürt man diese komische Etwas, dass es nicht alles sein kann, diese irdische Welt. In der Inneren Stadt ist man ständig von diesen riesigen historischen Gebäuden umgeben, die Jahrhunderte überdauert haben. Erdbeben, Krieg, Naturkatastrophen - die Menschen starben, aber die Bausubstanz ist geblieben. Vor allem Kirchen finden sich zahlreiche im Stadtgebiet, die Kirchtürme wetteifern mit der Höhe, und so manch schlichter Bau wie die Michaelerkirche beeindruckt mehr als das gewaltische gotische Bauwerk des Stephansdoms. Von Menschenhand geschaffen, die längst verwest ist, und irgendwo anders.
Das ganze Ziel der Menschheit ist, zu überleben, die Erde zu erforschen, und die Erinnerungen mit ins Grab zu nehmen. Der ganze Reichtum, der einem in den Einkaufsmeilen wie der Kärntner Straße oder dem Graben begegnet, verblasst später, geht über auf andere, aber verlässt den Wirt für immer. Wir fragen uns schon lange nicht mehr, warum es so ist, warum wir uns gerade so entwickelt haben, zu dem, was wir heute sind. Es ist einfach so, und so sehr man auch über das warum grübelt, wird die Antwort nur für einen alleine bestimmt sein.