Mittwoch 11. Mai 2011, 13:00
aus dem Gipfeltreffenforum rauskopiert:
Nach heutigem Stand werden die Schauer und Gewitter morgen, Donnerstag, schon deutlich nach Osten ausgreifen, und auch das Waldviertel und Unterkärnten erreichen. Auch im Wechsel-Semmeringgebiet würde ich erste Wärmegewitter nicht ausschließen.
Allgemein ziehen die Gewitter nur langsam ostnordostwärts und können streckenweise Starkregen und Hagel von 1-2 cm Durchmesser hervorbringen, bei langlebigen Zellen ist auch etwas größerer Hagel möglich.
In der Nacht auf Freitag verlagern sich die Schauer und Gewitter dann über die südliche Steiermark bis zum Weinviertel ostwärts, überqueren also ganz Österreich von West nach Ost.
Die Niederschlagszone ist an eine Kaltfront gekoppelt, die am Freitag bereits wieder rückläufig wird, d.h. von Südwesten her strömt erneut recht warme und zunehmend feuchte Luft in den Alpenraum. Nördlich der Alpen herrschen stabilere Luftmassen, sodass es vom Dachstein bis zum Schneeberg weitgehend bei flachen Quellwolken und geringer Gewitterneigung bleibt.
Die Modelle gehen auseinander, was die Gewitteraktivität im Süden und Westen betrifft. Bei GFS sind im gesamten Westalpenbogen, Norditalien und Westösterreich nachmittags und abends teils kräftige Gewitter möglich, bei EZMWF dagegen nur südlich des Alpenhauptkamms isolierte Wärmegewitter.
Tendenziell also nördlich der Alpen stabiler, im Süden schaueranfällig.
Ab Samstag stellt sich die Großwetterlage um: Von Großbritannien her stürzt Kaltluft über Frankreich ins westliche Mittelmeer, damit steilt sich die Strömung auf, sie dreht im Alpenraum auf Südwest und verstärkt sich, damit sinkt stetig der Luftdruck. Beide Modelle zeigen von Samstagabend bis Montagabend das Potential für Starkregen im gesamten Alpenraum, wobei der Schwerpunkt nördlich des Hauptkamms liegt, die Schneefallgrenze sinkt bis Montag nach beiden Modellen in den Nordalpen auf 800 bis 1200 m ab!
Zeitlich und räumlich lässt sich das vermutlich erst am Freitag eingrenzen, selbst dann bestehen erfahrungsgemäß noch Unsicherheiten.
Zusammenfassung:
Am Donnerstag Durchgang einer Kaltfront von Nordwest nach Südost, die abends auch die südöstlichen Alpengebiete erfasst und in der Nacht den Alpenraum verlässt.
Am Freitag wieder Vorstoß warmer und vor allem südlich des Alpenhauptkamms feuchter Luftmassen mit einzelnen Gewittern, im Norden stabiler.
Ab Samstag zunächst an der Alpennordseite, später im gesamten Alpenraum sich ausbreitender, anfangs gewittriger Regen, der länger anhalten und speziell in Westösterreich ergiebig ausfallen kann. In weiterer Folge markant sinkende Schneefallgrenze nördlich des Alpenhauptkamms.