Ich denke es zeigt recht schön wie das Hitzetief über den Alpen entsteht und wie es sich auf die (bodennahe) Windrichtung auswirkt. Der Bereich von Interesse in diesem Zusammenhang liegt zwischen Kempten, Rosenheim und der Tiroler Landesgrenze. (Beitrag stellt nicht den Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit)
Zur Ausgangslage(9 Uhr):
Im zuvor genannten Bereich herrscht vorallem SW-Wind vor, im Alpenvorland sogar gänzlich auf West drehend. Man sieht also den Abfluss aus dem gebirgsnahen Bereich in Richtung flacheres Alpenvorland. Um 8 Uhr meldet die Station Garmisch Partenkirchen eine Temperatur von 15.9°C, Luftdruck: 1018 hPa während München zur selben Zeit 1016 hPa meldet (Quelle: meteo24.com). Die Strömung ist vom höheren zum niedrigeren Druck gerichtet, was auch die südwestlichen Winde erklärt. (Ich habe leider keinen Zugang zu einer genaueren Messung, oder ich habe die richtigen Seiten im Internet nicht gefunden)

10 Uhr
Hier noch keine große Veränderung ersichtlich. Weiterhin SW-liche Winde nördlich der Alpen nur der Westwind hat sich minimal in Richtung Alpen geschoben. Die Temperatur steigt jedoch mit zunehmender Sonneneinstrahlung.

Interessante Entwicklung 11 Uhr
Innerhalb der nächsten Stunde haben die Winde sich teilweise um 180° Grad gedreht, so herrscht nun nicht mehr Abfließen vom geneigten Nordrand der Alpen vor sondern Einfließen vom Alpenvorland in Richtung Alpen. Man erkennt aber noch eine leichte Westkomponente im Alpenvorland.
Warum?
Die Messwerte(11 Uhr) lassen es erahnen:
München 1015 hPa, Temperatur 27.5°C
Garmisch:1014 hPa, Temperatur 26.9°C-Garmisch liegt aber in etwa 200 m höher als München.
Die Strömung fließt wiederum vom hohen Druck zum niedrigeren Druck und da sich die Druckverhältnisse umgekehrt haben, herrscht nun genau entgegengesetzte Flussrichtung.

Lage 14 Uhr
Auch die Westkomponente im Alpenvorland ist verschwunden, es herrscht nun überall Wind aus nördlichen Richtungen vor, teilweise sogar nordöstlich.
Messwerte (wiederum Quelle:meteo24.com)
München:1012 hPa
Garmisch:1011 hPa

Auch an diesen Messwerten aus München sieht man gut den Windsprung:

Erklärung:
Es gibt mehrere Effekte die zur Entstehung des Hitzetiefs über den Alpen führen:
1.)Volumsunterschiede:
In der Ebene muss mehr Luftvolumen erhitzt werden als an der geneigten Fläche der Alpennordseite. Auch in den Alpentälern muss weniger Luft erhitzt werden und somit ist bei gleicher Energiezufuhr durch Sonneneinstrahlung die resultierende Erwärmung größer. Wärmere Luft hat eine geringere Dichte und damit fällt auch der Luftdruck.
2.)Neigung
Zur Sonne hin exponierte Hänge erwärmen sich schneller.
Falls etwas nicht richtig ist bitte ich um Korrektur.
EDIT: Druckverteilung laut Vera vor und nach dem Windsprung
10 Uhr

11Uhr
