Ein Jahr ist wieder geschafft, aber was für ein Jahr?
Der Herbst und Frühwinter war ganz nach dem Interesse des Eiskargletschers! Viel Niederschlag und das Ganze in wechslender Form: Schnee-Regen-Schnee-Regen. Dazwischen einige Frostperioden. Damit war bis zum Jahreswechsel ein mächtiges Schneefundament geschaffen.
Und das war auch nötig. Denn im Jahr 2011 kam es nur mehr Mitte März zu wirklich ergiebigen Schneefällen. Im außergewöhnlich warmen April setzte bereits Schneeschmelze ein, welche sich ohne große Unterbrechungen bis jetzt hinzieht. Der "kalte" Juli war machte Hoffnung auf einen halbwegs erträglichen Sommerverlust der Winterschneedecke, der heiße August machte aber dem einen Strich durch die Rechnung. Normalerweise sind Juni und Juli im Eiskargletscher die "Schneekiller" Nummer 1. Heuer war es mit bis zu -4,5m Schneerückgang der August!
Fazit:
Seite Ende Mai hat die Schneehöhe um bis zu 10m abgenommen. Aktuell liegen aber am Wandfuß noch immer bis zu 3m Schnee! An einigen Stellen tritt aufgrund der hohen Augusttemperaturen Firn aus den Jahren 2008/09 bzw. 2009/10 zu Tage. Blankeis ist jedoch keines zu sehen.
Von den 3 gebohrten Eispegel war nur einer schneefrei und an diesem sank die Gletscheroberfläche seit September um 45cm ein (2010: -50cm).
Von den insgesamt 7 Messmarken war nur eine, in unmittelbarer Nähe zum freien Eispegel, schneefrei und die Längenänderung beträgt dort -0,9m.
Über den gesamten Gletscher betrachtet dürfte sich für das Haushaltsjahr 2010/11 ein leichter Massenverlust ergeben. Im Vergleich zum Jahr 2007 dürfte der Gletscher aufgrund des Winters 2008/09 noch immer etwas mehr an Masse haben.
Anbei ein paar Vergleiche (2007 mit 2011):


Überblick von Osten (oben 2007 unten 2011)


Wandfuß, höchster Punkt (oben 2007 unten 2011)


Gletscherzunge Blickrichtung Wandfuß (oben 2007 unten 2011)
Mehr Infos zu den Aktivitäten und Messungen der letzten Jahre gibt es unter:
http://feiersinger.jimdo.com/eiskar/
mfg Gerhard