Arktische Ozonschicht massiv reduziert
Ein riesiges Ozonloch über der Arktis beunruhigt Wissenschaftler weltweit. Erstmals sei die Ozonschicht so weit zurückgegangen, dass von einem Ozonloch über dem Nordpol gesprochen werden könne, heißt es in einer am Sonntag im britischen Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie.
Das Loch von der fünffachen Größe Deutschlands habe sich aufgrund ungewöhnlicher Kälte am Nordpol gebildet und sei binnen zwei Wochen über Osteuropa, Russland und die Mongolei hinweggezogen. Dabei seien Menschen bisweilen hohen Strahlungen von ultraviolettem Licht ausgesetzt gewesen, heißt es in der Studie. Ein Ozonloch über der nördlichen Polkappe könnte so wie im Süden der Erdkugel auch in der nördlichen Erdhälfte Gefahren für Pflanzen und Tiere bedeuten.
Besonders kalter Winter schuld
Bereits im Frühjahr hatten Wissenschaftler Alarm geschlagen: Die Zerstörung der Ozonschicht über der Arktis sei in diesem Frühjahr so groß wie noch nie. Schuld daran seien Schadstoffe und ein sehr kalter Winter in der Stratosphäre, teilte die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf mit.
Die Auslöser
Auslöser für das Schwinden der Ozonschicht sind Abbauprodukte von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die sich in Verbindung mit großer Kälte zu ozonzerstörenden Substanzen entwickeln.
Messungen hätten ergeben, dass die Ozonmenge über der Arktis von Ende des Winters bis Ende März um etwa 40 Prozent zurückgegangen sei, hieß es in der Mitteilung der UNO-Organisation. Eine solch große Zerstörung der Ozonschicht habe es über der Arktis noch nie gegeben. Man habe aber mit ihr gerechnet, weil ein sehr kalter Winter in der Stratosphäre - der Schicht 15 bis 50 Kilometern über der Erdoberfläche - prognostiziert worden war.
Sonnenbrandgefahr steigt
Das Ozon absorbiert in der Stratosphäre das ultraviolette Licht. Der Mangel an Ozon, der durch freigesetzte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), aber vor allem durch extreme Kälte hervorgerufen wird, bedeutet eine verstärkte Sonneneinstrahlung, vor allem das aggressive und Sonnenbrand verursachende UV-B-Licht wird weniger gefiltert und erreicht vermehrt den Erdboden.
Die Entdeckung
Vor 26 Jahren veröffentlichten drei britische Forscher die ersten Belege für die Existenz eines Ozonlochs in der Atmosphäre.
Insgesamt ist der Rückgang der Ozonschicht über dem Südpol größer als in der Arktis, weil dort die Temperaturen sehr viel niedriger sind. Dort zeigte sich das Ozonloch erstmals vor 26 Jahren. FCKWs sind seit mehr als 20 Jahren weltweit verboten. Der Abbau der als Treibgas und Kühlmittel eingesetzten Chemikalien in der Atmosphäre dauert allerdings Jahrzehnte. Langfristig, ab der zweiten Jahrhunderthälfte, werde sich die Ozonschicht erholen, geben sich Experten vorsichtig optimistisch.
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- ThomasWWN
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