@Roland
Auch ein leidgeplagter der Trockenheit.
Als Nebenerwerbslandwirt kann ich nur unterstreichen welche teilweise verheerenden Folgen das Wetter für die Saison 2011/2012 im Osten Österreichs hatte.
Der Niederschlagsdurchschnitt liegt für die Jahre 2002 bis 2010 bei ca. 570mm pa. Begonnen hat das Drama für die Landwirte auf der Parndorfer Platte ab der 2. Augustwoche 2011. Bis dahin gab es bereits eine negative Abweichung vom Mittel von 80mm. Die Kultur mit der frühesten Aussaat (Winterraps) wird bei uns meist letzte August- bis erste Septemberwoche gemacht. Da lag der Abstand zum Mittel bereits bei rund -100mm. Niederschlag von rund 10mm Anfang September war zu wenig um für das Ankeimen des gesäten Raps vollständig zu reichen. Manche Körner bildeten erste Pflänzchen, manche nicht. Mitte September gabs wieder rund 10mm. Jetzt keimten auch die restlichen Körner, waren aber den ersten Pflanzen um 1,5 - 2 Wochen hinterher. Die Bestände zeigten alle ein extrem ungleichmäßiges Bild. Bis Anfang Oktober war der Abstand zum Durchschnittsniederschlag bereits auf rund 120mm angestiegen.
Die Futtergerste wurde in den Staub gesät, genauso wie Roggen und Weizen. Alles in der Hoffnung dass doch irgendwann Wasser kommen muss. Mitte Oktober dann Endlich rund 40mm. Teilweises Aufatmen. Die Kulturen erholten sich, bzw begannen zu wachsen.
Die Österreicher freuten sich über einen schönen Herbst mit angenehmen Temperaturen. Für die Landwirtschaft war es schlimm.
Nach diesem Niederschlag mitte Oktober wars das auch schon. Es kam einfach kein Nass mehr vom Himmel bis Jahresende. In Summe fehlten zum Jahresende rund 250mm Niederschlag zum Jahresmittel. (Und das bei durchschnittlich 570mm pa!)
Eisige Kälte ohne Schneedecke zu Jahresbeginn 2012 kostete vielen Pflanzen das Leben. Einige Flächen wurden sogar frisch bestellt mit einer anderen Kultur, weil der Winter einfach die Bestände zusehr ausgedünnt hatte.
Winterniederschläge? - Fehlanzeige. Bis Anfang April 2012 kamen bescheide 50mm zustande. Da halfen auch die verzweifeltsten Düngeversuche die vom Frost verschonten Pflanzen doch aufzupeppeln nichts. Ohne Wasser kein Wachstum, keine Nährstoffaufnahme. In dieser Zeit legt bei uns vor allem der Weizen seine Ertragsanlagen fest. Roggen zeichnete auch bereits, konnte sich aber noch besser mit den Bedingungen arrangieren. Raps konnte dank der tiefen Pfahlwurzel irgendwoher Wasser bekommen.
Bis April kein weiterer Niederschlag. Dann gabs auf zwei Tranchen in Summe 15mm. - Für den Weizenertrag leider zu spät. Spätestens jetzt kam auch der Roggen nicht mehr mit. Futtergerste war durch den Frost schon extrem dünn und zeichnete dann mit massivem Trockenstress.
Die 100mm Marke wurde erst Anfang Juni geknackt. Die Ernte begann. Die Erträge waren erschreckend.
Heute fehlen wieder rund 150mm auf das Jahresmittel. Mit einem mulmigen Gefühl erkenne ich parallelen zum letzten Jahr. Ich hoffe nicht, dass sich das letzte Jahr wiederholt, auch wenn die Karten heute nicht die Spur von Regen für unser Gebiet erkennen lassen.
2012 war die schlechteste Getreideernte seit 40 Jahren. - Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden.
Ich bin hier etwas der Spielverderber - ich mag Regen haben - bitte ganz unspektakulär ohne Blitz und Donner, schön langsam. 50mm wären ein Anfang, 100mm auch kein Problem.
Kann da keiner von euch was machen?
