Andi47 hat geschrieben:Auch wenn ich die Quizfrage leider nicht beantworten kann - Deine Beiträge um die Mythologie rund ums Wetter sind hochinteressant!

Das freut mich sehr, Andi! Dankeschön!
Zu meinem
Teil 3 habe ich noch etwas Interessantes gefunden, daher heute ein kleiner Nachtrag:
Windfüttern (Elementeopfer)
Früher stellten sich auch bei uns die Menschen die ganze Natur als beseelt vor: In den Gewässern schwammen die Wassermänner und Nixen, im Wald trieben sich Elfen und Wilde Frauen um, im Gebirge Riesen und Salige, in den Bäumen die Moosweiberl, in den Bergwerken die Zwerge, in den Lüften die Windsbräute usw. Man sah die Naturgewalten als etwas, das es zu besänftigen galt, mit dem man Kontakt aufnehmen konnte. So entstand u.a. der seltsame und doch auch anrührende Brauch des "Windfütterns", den, man munkelt es, ganz alte Leute am Land heute zuweilen noch immer ausüben – heimlich, damit sie von den Enkeln nicht ausgelacht werden.

Sie streuen Mehl in den Wind, um ihn zu besänftigen und Stürme fern zu halten. Wer mehr darüber lesen möchte, gebe in die Google-Suche "Elementeopfer in Oberösterreich" ein. Schon der erste Link des OÖ Landesmuseums ist ein Volltreffer!
Nachdem ich in Teil 1 nur weibliche Wettergeister vorgestellt habe, sind heute in
Teil 4
die männlichen Wettermachos mit den Rauschebärten dran, die uns zeigen, wo der Hammer hängt.
Interessant sind die interkulturellen Parallelen: Viele Wettergötter sind eng mit der Eiche verbunden und haben als Attribut eine Doppelaxt oder einen Doppelhammer. Kein Wunder, dass die Eiche mit den Wettergöttern assoziiert wird: Laut Internetseite des Landes Steiermark werden im geschlossenen Wald wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehalts tatsächlich Eichen etwa 60mal eher vom Blitz getroffen als Buchen! Bezüglich Doppelaxt und Doppelhammer betrifft die Gemeinsamkeit sogar zwei örtlich und kulturkreismäßig so immens weit voneinander entfernte Blitzgötter wie Thor (Nordeuropa) und Shango (Westafrika).
Wilde Jagd
Die Wilde Jagd ist ein Totenheer, das unter lautem Johlen, Rasseln, Hundegebell usw. vor allem während der Rauhnächte durch die Lüfte zieht. Männer, Frauen und Kinder nehmen an dem dämonischen Ritt teil. Manchmal werden auch Frau Holle bzw. die Percht als Teilnehmerinnen genannt, und der oberste Gott der Germanen,
Odin (Wotan),
als deren Anführer.
Mit dem Wetter hat die Wilde Jagd insofern zu tun, als sie wie ein wütender Sturm über den erschrockenen, nächtlichen Wanderer hinwegbraust. Unsere Sagen berichten, dass manche, die sich richtig verhielten, mit dem Schrecken davon kamen, andere jedoch, die sich arrogant gebärdeten, vom Wilden Heer streng bestraft wurden. Als Entstehungsursprung des Glaubens an die Wilde Jagd gilt die Angst der Menschen vor nächtlichen Winterstürmen.
Im Gebiet des Untersbergs im Salzburgischen gibt es heute noch einen Brauch, der sich das "Wilde Gjoad", die Wilde Jagd, nennt. In diesem Vor-Rauhnachtsbrauch gehen illustre Gestalten mit wie zum Beispiel die Habergoaß, die Baumpercht, das Moosweiberl, der Hahnengickerl und der Saurüssel.
Thor (Donar, "der Donnerer"):
Thor ist der eigentliche Gewitter- und Wettergott der Germanen. Sein Attribut ist der Doppelhammer (war u.a. ein Fruchtbarkeitssymbol und wurde als solches gerne von Frauen getragen). Er steht mit der Eiche in enger Verbindung. In der Hamburgischen Kirchengeschichte heißt es:
"Thor hat den Vorsitz in der Luft, er lenkt Donner und Blitz, gibt Wind und Regen, heiteres Wetter und Fruchtbarkeit."
Taranis
ist der keltische Himmelsgott, der "Donnerer". Zu seinem Attribut, dem Rad, gibt es u.a. eine sehr kühne Deutung als Kugelblitz (!). Dies scheint mir aber denn doch etwas sehr weit hergeholt zu sein. Vielleicht war der Keltenforscher, der diese Deutung aufbrachte, nebenberuflich ein begeisterter Gewitterjäger (ein früher "Stormchaser", wenn man so will).
Jupiter:
Jupiter, der oberste Gott der Römer, ist als alter Himmels- und Wettergott (Lichtbringer), wie sollte es anders sein, eng mit der Eiche verbunden. Jupiter Tonans bedeutet "der Donnerer", Jupiter Fulgur "Jupiter Blitz". Dem römischen Jupiter entspricht
Zeus,
der oberste Gott der Griechen. Sein heiliger Baum ist, wenig überraschend – die Eiche. Im Eichenorakel von Dodona gab der Gott des Wetters und des Blitzes Auskunft. Es gibt noch einen speziellen, griechischen Windgott, nämlich
Aiolos
Gatte der Eos, der Göttin der Morgenröte.
Petrus
Als Träger der Schlüssel zum Himmelreich und also Herrscher über den Himmel wird Petrus im Volksglauben für das Wetter, insbesondere das Regenwetter, verantwortlich gemacht.
So, das waren jetzt sozusagen die "Quotenmänner"

, und in Teil 5 wird das Geheimnis um die "Lady in Red" gelüftet. Da lasse ich euch aber noch ein bisschen zappeln!
