Nach einem Sommer, der alles andere als optimal für mich gelaufen ist und zu allem Überfluss auch noch ohne Gewitter

fahren. Ziel war erst einmal für ein paar Tage das nördliche Pantanal und dann noch eine Woche in einem Hotel SW von Rio. Los gings am 7. September,
war irgendwie schlecht geplant, da ich sehr gerne zur 10 Jahres Feier gekommen wäre.
Die Anreise war lang und mühsam, erst gings mit Austrian (A320) nach Paris, von dort dann mit Air France (B777-300) nach Sao Paulo und von dort mit GOL
(B737-800) nach Cuiaba ins Pantanal. Wäre das noch nicht genug gabs dann noch eine 2,5h Busfahrt zur Lodge, die fernab der Zivilisation in der Wildnis liegt.
Gesamtreisezeit betrug 31 Stunden.
Die Tage dort sind von der Früh bis zum Abend durchorganisiert. Nach dem Frühstück gibt es eine Tour am Vormittag, dann eine Mittagspause mit Mittagessen
und eine Tour am Nachmittag, am Abend dann Abendessen, so läuft jeder Tag ab. Wetter war perfekt, durchwegs sonnig und Temperaturen lagen zwischen
35 und 40 Grad. Die Vögel fangen dort immer um 5 Uhr 30 zum lärmen an und die sind wirklich richtig laut, also wer lange schlafen will ist dort eher am falschen
Ort, aber man will ja was von der dortigen Flora und Fauna sehen, also passt das schon.
Der 9. September war dann der erste von 3 genialen Tagen im Pantanal. Man wird dort in kleinen Gruppen (es waren insgesamt aber fast keine Leute dort) von
einem Guide, der sehr gut Englisch kann und ein wirklich gewaltiges Fachwissen über die Gegend hat, herumgeführt.
Gut, dann mal zu den Fotos, es gibt dort sehr sehr viele Vögel, daher sind auch meine Bilder ziemlich vogellastig

die erste Tour war eine kleine 3 stündige Wanderung in der Nähe der Lodge.
der Vogel ist gut getarnt im Baum und von unten gar nicht leicht zu erkennen.
Great Potoo (Nyctibius grandis)

Rotfußseriema (Cariama cristata)

am Nachmittag gings dann mit einem kleinem Motorboot weiter auf dem Rio Mutung.
Black collared Hawk (Busarellus nigricollis)

Zweifarbenfischer (Chloroceryle inda)

Jabiru (Jabiru mycteria)

So sehen die weit verzweigten Wasserwege dort aus:

Sonnenuntergang am Rio Mutung

sind am Abend auch noch zu einem Riesenotterbau mit dem Boot gefahren, zu sehen waren die Otter zwar aber sehr weit weg, haben sich auch nicht näher getraut.
Unser Guide sagte dann als Scherz, dass wir es morgen früh um 4 Uhr 30 einfach nochmal versuchen und mit dem Kajak zum Bau paddeln (eine ziemlich weite Strecke).
Ja, da haben wir alle erst mal gelacht, aber Scherz war das keiner.
Tag 2 im Pantanal, raus aus dem Bett gings um 4 Uhr und dann Kajakfahrt auf dem Fluss. War natürlich noch stockdunkel und im Licht der Taschenlampen
konnte man überall am Ufer die Augen der Alligatoren leuchten sehen. Die Otter bekamen wir aber leider wieder nur in der Ferne zu sehen. Zumindest wars
auf der Rückfahrt dann wieder halbwegs hell und die Vögel zeigten sich wieder

Speerreiher (Agamia agami)

zurück in der Lodge gabs auch eine Versammlung von Vögeln:
Red capped Cardinal (Paroaria gularis), Chaco Chachalaca (Ortalis canicollis) - ist der große Vogel und der schwarze ist ein Shiny Cowbird (Molochrus bonariensis)

Nach dem Frühstück gings dann wieder mit dem Motorboot weiter.
Capybara (Hydrochoerus hydrochaeris) - ist das größte rezente Nagetier der Erde

Rufous-tailed Jacamar (Galbula ruficouda)

ein schwarzer Kapuziner (Cebus nigritus) auf einem Jenipapo Baum (Genipa americana)

Die Nachmittagstour ging dann mit dem Jeep ein wenig querfeldein.
Savanna Hawk (Buteogallus meridionalis)

Hyazinth-Ara (Anodorhynchus hyacinthinus)

ein Braunohrarassari (Pteroglossus castanotis)

ein blühender Tabebuia Baum

ein Kaninchenkauz mit Jungem (Athene cunicularia)

Gelbbrustara (Ara ararauna)

Am dritten und letzten Tag im Pantanal gings am Vormittag per Pferd durch den Sumpf.
Jabiru Nest, war nicht einfach zu fotografieren, da mein Pferd nicht so recht das machte was ich wollte und ständig einen Ast im Gesicht hatte.

Am Nachmittag gabs dann wieder eine Bootsfahrt zu einem See. Dabei gibt es in einem Flussabschnitt auf dem Weg dorthin extrem viele springende Fische, die
auch ins Boot und auf die Leute springen

Die Fische die ins Boot gesprungen sind, dienten dann später als Köder für das Piranha fischen. Leider ist mir so ein Fisch auch mitten auf meine Kamera gesprungen
und die hinterlassen ganz schön viel Schleim

ein black collared Hawk beim Beutefang:

Grüner Leguan (Iguana iguana)

Brillenkaiman (Caiman yacare) - gehört zur Familie der Alligatoren

die springenden Fische:

ein junger Marmorreiher (Tigrisoma lineatum) - die erwachsenen Vögel sehen deutlich anders aus

am Abend sammeln sich immer einige Alligatoren am Ufer

Am nächsten Tag (Tag 6 der gesamten Reise) ging es dann vom Pantanal nach Rio und von dort ins etwa 100 km südwestlich gelegene Hotel. Obwohl die
Distanz eigentlich gar nicht so weit ist dauerte das Ganze 12 Stunden, im Hotel war ich dann kurz vor Mitternacht. Leider ging es ab hier mit dem Urlaub
bergab. Das erste was mir im Hotel gleich einmal sehr negativ auffiel war, dass praktisch niemand hier Englisch konnte und ich kein Portugisisch
Spanisch wäre auch noch gegangen, aber kann ich auch nicht

Tags darauf war dann erst einmal am Strand liegen angesagt, das war auch herrlich, sehr schöner Strand, knapp 30°C und fast keine Leute
der Hotelstrand:

Da ich in der Woche nach dem Urlaub zwei Prüfungen hatte, war ich auch erst mal zufrieden, da ich gemühtlich und vor allem in Ruhe am Strand liegend lernen
konnte. Allerdings sollte ich an diesem Tag, war ein Freitag (der 13.) die Urlaubsgewohnheiten der Brasilianer kennen lernen.
Die kamen dann am Nachmittag, unmengen Familien mit noch mehr Kindern. Die blieben dann bis Sonntagnachmittag und dann waren alle wieder weg.
Und die waren übelst laut und zwar Tag und Nacht.
Das Hotel bot leider auch kaum Ausflüge an, bis auf ein paar ganz kurze und nur am Strand liegen wird mir dann dorch recht schnell langweilig.
Am Tag 8 machte ich dann nur einen kurzen Ausflug in den nahen Wald, Dauer war gerade mal 2h, den Rest des Tages lag ich wieder am Strand rum.
Der atlantische Regenwald ist aber sehr sehenswert.
Stark mit Epiphyten bewachsene Vegetation:

Der Sonntag lief dann wie der Samstag, kurzer Ausflug, Rest des Tages Strand. Dummerweise war in der Nähe ein Waldbrand ausgebrochen und verrauchte den
Strand.
Was an dem Ausflug interessant war, war dass es gegrillte Palmenblätter zu essen gab. Man isst das innere der Blattstiele, schmeckt sogar recht gut, wie Spargel.
die Palmen:

Tag 10, im Hotel war wieder Ruhe eingekehrt. An dem Tag ging es dann per Boot zu einer nahegelegenen Insel, der Ilha Grande.

Bei dem Affen müsste es sich um einen Schwarzbüschelaffen (Callithrix penicillata) handeln.

Blick vom angeblich schönsten Strand Brasiliens aufs Meer:

Die restlichen Tage hat dann das Wetter nicht mehr mitgespielt, es war windig, regnerisch und sehr kühl.
Am Dienstag gings aber noch in einen 2 Stunden entfernten kleinen Ort namens Paraty. Wäre bei Sonne sicher recht nett gewesen, aber bei trüben Regenwetter
ist die Laune dann doch eher im Keller. Weiters wurde auch ein Englisch sprechender Guide versprochen, leider war dem nicht so, konnte nur Portugisisch und
Spanisch und das ist anstrengend.
Kapella de N. S. das Dores

Straße im Ort, die Überflutung kommt vom Meer, da der Ort sehr tief liegt und dadurch die Straßen bei Flut unter Wasser sind.

Die restlichen Tage blieb das Wetter leider sehr schlecht, damit blieb mir nichts anderes übrig als auf dem Zimmer zu bleiben und für meine Prüfungen zu lernen.
Am Freitag gings dann von Rio mit Air France (B747-400) zurück nach Paris und dann nach Wien.
Blick auf die Aussenbezirke von Rio kurz nach dem Start:

Ich hoffe die Bilder gefallen euch.