21.3.04 Gahnsüberschreitung von Payerbach nach Puchberg

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Exilfranke1

Samstag 22. März 2014, 12:27

Ursprünglich wollte ich von Puchberg über den Niederen und Hohen Hengst auf den Krummbachstein, verwarf diese Idee aber aufgrund des weglosen Aufstiegs, der bei Schneelage und mit Schneeschuhen wesentlich interessanter gewesen wäre. Im Nachhinein eine richtige Entscheidung, da ich spätestens am Krummbachsattel aufgrund der vorhandenen Schneelage gescheitert wäre.
Eckdaten:

Wegführung: Payerbach-Bf (500m, 9.15) - 4-Herrensitz (1100m, 10.40) - Saurüssel (1340m, 11.05) - Alpleck (1280m, 12.10) - Krummbachstein (1602m, 13.10) - Krummbachsattel (1280m, 14.20) - Hst. Baumgartner (1400m, 14.35) - Puchberg Bf. (580m, 16.15)
Länge: 24,0 km
Höhenmeter: 1400 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 7 Stunden

Ich startete am Bahnhof, mit dem Vorhaben, über Eng und Mitterbachgraben auf den Krummbachstein zu gehen.

Bild 1: Mitte März hält der Frühling Einzug!

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Bild 2: Panoramablick Richtung Preiner Gscheid

Ostseitig sind die Hänge bereits weit hinauf ausgeapert, nur die Raxenmäuer sind bedingt durch Triebschnee (Südwind) noch eingeschneit. Schneereste liegen nordseitig auch noch bis rund 1400 m herab, wie etwa am Tratenkogel (1565m) hinten links, während der Sitzbichl (1212m) am Preiner Gscheid komplett schneefrei ist.

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Bild 3: Alte Eiche

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Im letzten Moment entscheide ich mich gegen die Eng und für den Saurüssel, um mich dem Krummbachstein aus der Distanz zu nähern. Meine Hoffnung war, vom Saurüssel aus die Schneelage am Alpleck besser einschätzen zu können.

Bild 4: Tagpfauenauge

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Bild 5: Föhren und Laub zaubern eine kontrastreiche Kulisse

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Bild 6: Geschlossene Schneedecke am Stuhleck (1782m) gegenüber.

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Bild 7: Exponierte Stellen am Kamm bieten immer wieder schöne Ausblicke ins Schwarzatal und zur Rax

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Bild 8: Genug Holz für den nächsten Winter

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Bild 9: 4-Herrensitz

Auf recht genau 1100 m befindet sich ein kleiner benamter Felsvorsprung.

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Bild 10: Dann ist das Gahnsplateau erreicht.

Erste Schneefelder sichtete ich auf ca. 1250 m Höhe, der Aufstieg zum Saurüssel (Bildmitte) gestaltet sich problemlos

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Bild 11: Anstelle eines Gipfelkreuzes

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Bild 12: Gahnsplateau

Dunstiger als am Vortag, dennoch schön der weite Blick über das Gahnsplateau mit dem Lärchbaumriegel (1315m), den ich links umgehe, und der Bodenwiese (1140m) rechts unten, die größte Alm Niederösterreichs. Im Hintergrund die Gutensteiner Alpen.

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Bild 13: In der Bildmitte der Hohe Hengst (1450m), mein ursprüngliches Ziel

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Bild 14: Schneeberg und Krummbachstein

Im Vordergrund Krummbachstein mit Knofeleben (links am Fuß des Berges), rechts die Wiese mit Schneeresten, über die man vom Alpleck aufsteigt.
Im Hintergrund Klosterwappen und Waxriegel.

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Bild 15: Bis zum Alpleck galt es noch, einige Forstwegkilometer zurückzulegen

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Bild 16: Auf der Brandwiese

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Bild 17: ...wie in einer ausgestorbenen Welt

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Bild 18: Darth Invader

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Bild 19: Hinweistaferln

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Bild 20: Bürschhofsteig wäre eine Abstiegsoption gewesen

Ich entschied mich wegen der Steilheit des Steiges aber dagegen.

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Bild 21: Doppelbilder

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Bild 22: Das Alpleck ist erreicht.

Hier treffen sich gleich mehrere Wege: Richtung Knofeleben, Krummbachsattel, Krummbachstein, Lackabodengraben, ein unmarkierter Steig zum Bürschhof, und ein Weg zur Ternitzer Hütte.

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Bild 23: Wegen massivem Windwurf bleibe ich direkt am Kamm, über ein Meer aus Schneerosen steige ich hinauf.

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Bild 24: Auf rund 1450 m werden die Schneefelder unumgänglich.

Trittspuren erleichtern das Weiterkommen.

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Bild 25: Die Wiese ist zum Glück schon weitgehend ausgeapert.

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Bild 26: Rückblick zur Alm

Von links komme ich her, bei einem früheren Abstieg verging ich mich hier und stieg die Rinne rechts hinab, ehe ein Stacheldrahtzaun dieses Unterfangen vorzeitig beendete. Meine 1:25 000-Karte (Semmering-West) endete nämlich direkt am Krummbachstein-Gipfel, und auf der grober aufgelösteten Kompasskarte (1:50 000) erkannte ich die Wegführung links der Rinne nicht.

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Bild 27: Weil ich ein Trottel bin, gibts das Bild gleich zwei Mal.

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Bild 28: Bereits beim Schlussanstieg

Über eine geschlossene, durch Triebschnee mächtige Altschneedecke von rund 50 cm und mehr geht es sehr mühsam bis zur Alpenfreundehütte. Immer wieder breche ich im weichen Sulzschnee ein. Einmal bis zu den Knien. Hüfthohe Hohlräume verbergen sich jedoch zum Teil unter den eingeschneiten Latschen. Aufpassen heißt es da!

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Bild 29: Die letzten Meter direkt an den Felsabbrüchen sind wieder harmlos.

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Bild 30: Gipfel

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Bild 31: Höllental

Links Raxplateau, rechts Hochgang und Stadelwand, seit vergangenem Jahr mein Lieblingsanstieg (ca. 1500 hm sehr steil) auf das Klosterwappen.
Im Hintergrund blinzeln Dürrenstein und Ötscher aus dem Dunst. Am 23. Oktober 2012 sah ich hier noch den Großen Priel in 132 km Entfernung, heute sind es vielleicht 70 km.

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Bild 32: Traurige Schneeverhältnisse auf der Rax

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Bild 33: Rückblick auf die lange verschneite Querung, links Hst. Baumgartner.

Mächtige Altschneefelder, teils durch den starken Südwind überwechtet, verhindern den Direktabstieg zum Krummbachsattel. Ich muss daher übers Alpleck zurück.

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Bild 34: Beim Alpenfreundehaus gibt es nochmals eine schöne Aussicht nach Süden

Im Vordergrund links der Saurüssel, mittig Mitterbachgraben und Eng.

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Bild 35: Das Alpenfreundehaus, im Hintergrund links Klosterwappen, rechts Waxriegel.

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Bild 36: Der Sturm vom vergangenen Wochenende (15-16.3.) hat den Weg verlegt.

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Bild 37: Der malerische Rohrbachgraben.

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Bild 38: Nochmals etwas mühsamer die letzten Meter zum Krummbachsattel

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Bild 39: Viel Altschnee am Sattel (hier: 1280m)

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Der letzte Anstieg des Tages bis zur Haltestelle Baumgartner beginnt; nochmals 130 hm, die ich verbuchen darf. Nochmals entscheide ich mich um: Gegen das steile Mieseltal, weil ich die Knie schon spüre, und für den langen Hatscher auf dem Forstweg bis nach Puchberg.

Bild 40: Ameisen belagern diese Zauneidechse

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Bild 41: Die Füße brennen, weil ich ordentlich Tempo mache.

Weil die Natur relativ wenig hergibt, schalte ich meinen Mp3-Player ein. Normalerweise eine Todsünde beim Wandern, aber mit Pink Floyd geht es sich leichter. Im Hintergrund links Haltberg (1114m), mittig Hutberg (971m), rechts Himberg (948m).

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Bild 42: Kein Kommentar

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Um 16.15 erreiche den Bahnhof in Puchberg. Leider wird das Lokal am Bahnhof gerade renoviert, nichts war's mit dem verdienten Bier. Aber auch so bin ich überglücklich, in der Früh den zentnerschweren Schweinehund überwunden zu haben, der sich auf meine Bettdecke legte. Weiterschlafen war ungeheuer verlockend, gut, dass ich's nicht tat.
Zuletzt geändert von Exilfranke1 am Sonntag 23. März 2014, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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ThomasPf
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Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 15:50
Wohnort: Hart bei Graz/ Ragnitztal

Samstag 22. März 2014, 12:53

Schöne Eindrücke! *top* *super*

Wenig Schnee ist dort heuer. Es spielen aber, neben den geringen Neuschneemengen heuer, auch Expositionsunterschiede eine Rolle...

Nette Details: Das Tagpfauenauge und der von Ameisen befallene Lurch, aber auch die orangen Flechten bei den Felsen am Gipfel. :)
Zuletzt geändert von ThomasPf am Sonntag 23. März 2014, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


Meine Fotoalben
Wetterhexe

Samstag 22. März 2014, 14:22

Danke Dir für die schönen Eindrücke, Felix! Dafür hab ich mir jetzt genüsslich Zeit genommen...

3: Gut ist sie aber noch beinand, die alte Eiche! Der leicht schräge Stamm zum Anlehnen regt meine Phantasie an...

4: Sagt Ihr in Franken Fuchsauge zu diesem Schmetterling? :) Mir ist er als Tagpfauenauge bekannt.

11: "Anstelle eines Gipfelkreuzes": Der darin ansitzende Jager quasi "gottgleich" - manche fühlen sich eh so! *ggg*

15: Im Wienerwald bin ich viel auf solchen Forstwegen gewandert, halt mit Buchen als Hauptbaumart. Haben auch ihre Vorteile -
man ist mitten im Wald und trotzdem fast 100% vor Zecken sicher. ;) Dann bin ich, nicht nur meinen Füßen zuliebe, doch
immer wieder gerne auf echte, weiche Waldwege abgebogen.

16/17: Schöne Stimmung von Einsamkeit! Magst Du lieber Alleingänge oder Wanderungen in Gruppen? Meine Reihung wäre
a. zu zweit (mit passendem Partner, der die Stille der Natur nicht "zerredet". Wobei ma scho was reden darf, nur nicht
pausenlos - Du weißt sicher, was ich mein :) ), b. allein (aber nur leichte Touren), c. Gruppen (da schlägt leider die Soziophobie zu).

21: Du hast aber auch einen einzigartigen Blick für ungewöhnliche Motive! *super* :)

23: Ein Traum, dieser Schneerosenweg...
Ähnlich zahlreiche Schneerosen habe ich mehrmals an den bewaldeten Hängen des Göllers angetroffen. Unvergesslich!

27: *rofl*

28-30: Dieser Teil des Weges hätte mir auch sehr getaugt! :) Gefühl zunehmender Freiheit. Abheben. ;)

Insgesamt wirklich Respekt vor diesem ausgedehnten Alleingang! *top*
Hannes

Samstag 22. März 2014, 14:55

Toller Bericht aus einer interessanten Wetter gegend *top*

Felix das wäre ja ein toller Wohnort für dich überall schöne Berge zum Wandern und Schneeschuagei Biken usw....
Und das vor den Toren Wiens...
nadjap
Beiträge: 15280
Registriert: Samstag 14. März 2009, 22:54
Wohnort: Klosterneuburg-Scheiblingstein, Wienerwald, 489m

Montag 24. März 2014, 14:09

Gerne gesehener Bericht wieder! *super* Habe nicht gewusst, dass das Gahns-Plateau so groß ist!
Klosterneuburg-Scheiblingstein, 487 m (gemessen mit NÖGIS), Wienerwald, Bezirk Wien Umgebung


http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
http://www.facebook.com/NadjaPohlPhotography
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