23.06.2014 Schäden durch Hagelsturm Kärnten/Klagenfurt

Infos zu Unwetter-Schäden bekannt aus Medien & Schadensanalysen
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Berni79
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Dienstag 24. Juni 2014, 15:54

Bericht Kleine Zeitung mit Fotoserien
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/36 ... furt.story
Hagelsturm tobte über Klagenfurt

In der Klagenfurter Innenstadt ist Montagnachmittag ein heftiges Gewitter mit Hagelschlag niedergegangen. Überflutungen, Verkehrschaos und Sachschäden waren die Folge. Es gab mehr als 200 Feuerwehreinsätze.

Ein massiver Hagelschlag suchte am Montag gegen 15 Uhr das Stadtgebiet von Klagenfurt sowie die Bereiche Ebenthal, Gurnitz und Radsberg heim. Die zum Teil mehr als kirschgroßen Hagelkörner prasselten etwa 20 Minuten lang in unglaublicher Intensität vom Himmel. Die Straßen waren zentimeterhoch von Eiskörnern und von abgeschlagenen Blättern und Ästen bedeckt. Abflüsse wurden verstopft, die Fahrbahnen verwandelten sich in Seen. Es bildeten sich Staus, es kam zu einem Verkehrschaos.

Keller, Straßen und Wege wurden überflutet, Bäume stürzten um. Ein Baum fiel auf die ÖBB-Oberleitung im Bereich Minimundus, andere Bäume begruben geparkte Autos unter sich. Viele Autos wurden vom Hagel schwer beschädigt.
Im Kindergarten und Hort Herrenhaus in Fischl schlug der Hagel die Außenfensterscheiben ein und verwüstete den Garten. Zum Glück wurde keines der Kinder verletzt, da die Pädagoginnen umsichtig reagierten.

Einsätze

In der Leitstelle der Berufsfeuerwehr ging es rund. "Innerhalb kurzer Zeit gingen circa 120 Notrufe ein. Diese Einsätze aufzunehmen, zu disponieren und abzuarbeiten war eine logistische Meisterleistung der Leitstellendisponenten", betont Branddirektor Gottfried Strieder. "20 Mann der Berufsfeuerwehr Klagenfurt sowie die zehn Freiwilligen Feuerwehren von Klagenfurt mit insgesamt rund 70 Kräften standen stundenlang im Einsatz."

Ebenso im Einsatz standen rund 40 Mitarbeiter der Abteilungen Stadtgarten sowie Straßenbau und Verkehr. Es sind nicht nur die Blumen- und Parkanlagen sowie Rad- und Verkehrswege der Landeshauptstadt verwüstet, sondern es besteht auch Gefahr in Verzug wegen beschädigter Bäume, die umzustürzen drohen. "Wir werden ab Dienstag früh alles nach Prioritäten aufarbeiten", sagt Stadtgartenreferent Wolfgang Germ.

Schweren Hagelschlag gab es auch im Glantal. Am Abend zogen Unwetter mit Starkregen über Völkermarkt und Teile des Lavanttals.

Massive Ernteausfälle bei Getreide und Mais

"Die Tomaten und das andere Gemüse: Alles vom Hagel zerschlagen", klagt eine Klagenfurterin. Sie ist nicht die Einzige, die den Ernteausfall im Hausgarten bedauert. Noch schlimmer hat es Landwirte erwischt, deren Felder im schmalen Streifen liegen, über den das Hagelunwetter gestern hinweggezogen ist. "Das Getreide ist zum Teil kaputt", sagt Markus Tschischej, Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer. Auf einem Feld in Krastowitz steht er bis zum Knie im Wasser, als er erfährt, dass die Hagelkörner - und die Schäden - in St. Urban größer waren als anderswo im Land. Er fährt weiter nach Moosburg, Wölfnitz und Glanegg. Von dort wurden ebenfalls Schäden gemeldet. Einzige Hoffnung: "Der Mais ist regenerationsfähig. Da gibt es keinen Totalausfall." Trotzdem: Die Hagelversicherung beziffert die Schäden allein in der Landwirtschaft mit 600.000 Euro. "Und es muss nicht sein, dass das alles war", warnt Tschischej. "Es gibt auch für die nächsten Tage Hagelwarnungen."

So ein Hagelgewitter wie gestern gibt es in Klagenfurt nur alle 50 Jahre, sagt Meteorologe Christian Stefan. "In zehn Minuten fiel 24 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das ist sehr intensiv." Betroffen war ein schmaler Streifen des Glantals von Steuerberg bis Klagenfurt. "Schon im Süden und Westen der Hauptstadt ist kaum etwas passiert", sagt Stefan.
Links zu den Fotoserien:
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kl ... furt.story

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kl ... furt.story

Kleine Fotoserie zu den Aufräumarbeiten
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/mu ... ect=208045


Bericht orf online Kärnten
http://kaernten.orf.at/news/stories/2654136/
Hagelsturm zog über Kärnten
Am Montagnachmittag ist ein heftiges Gewitter über Teilen Mittelkärntens niedergegangen. Die Hagelkörner waren teilweise so groß wie Tischtennisbälle. Die Hagelversicherung beziffert den Schaden allein in der Landwitrschaft mit 600.000 Euro.

Die Fahrbahnen im Zentrum von Klagenfurt waren binnen Minuten weiß, der Verkehr kam für geraume Zeit zum Erliegen. Der Durchmesser der Hagelkörner betrug mehrere Zentimeter. Nach dem Hagelschauer bildeten sich auf den Fahrbahnen kleine Seen, da die Kanäle durch Eis und Blätter verstopft waren.

(Anmerkung Berni79: die nachfolgenden Bilder sind alle aus dem orf online beitrag übernommen)

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Hagelkörner auf dem Villacherring. ©ORF / Kopeinig

Klagenfurt: Bäume umgestürzt
Insgesamt verzeichnete die Berufsfeuerwehr in Klagenfurt 120 Notrufe. Etwa 90 Mann der freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr standen im Einsatz, um Keller auszupumpen und um umgestürzte Bäume zu beseitigen.

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Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle gingen nieder. ©Joachim Ronacher

Auch 40 Mitarbeiter der Abteilungen „Stadtgarten“ sowie „Straßenbau und Verkehr“ unterrstützten die Einsatzkräfte. In der Innenstadt gingen Fenster zu Bruch, ein Wohnhaus wurde abgedeckt, Bäume fielen auf Fahrzeuge, Hütten und Verkehrswege.

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Ein von einem Baum getroffenes Auto in Klagenfurt. ©ORF

Auch mehrere Autos wurden laut Feuerwehr durch umgestürzte Bäume beschädigt. In der Ebenthaler Straße stürzten mehrere Bäume auf Wohnhäuser.

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Überflutete Straßen in Klagenfurt. ©ORF / Kopeinig

Warnung: Nicht unter Bäumen aufhalten
Das Stadtgartenamt Klagenfurt ersuchte die Bevölkerung am Montagnachmittag, sich vorläufig nicht unter Bäumen aufzuhalten. Es musste erst überprüft werden, ob Gefahren durch herabstürzende Äste bestehen.

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Hagelbedeckte Straßen. ©ORF / Kopeinig

Bahnstrecke bei Krumpendorf unterbrochen
In Krumpendorf sind mehrere Bäume auf die Südbahnstrecke der ÖBB gestürzt. Die Bahnstrecke war am Nachmittag bis etwa 17.30 Uhr unterbrochen.

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Baum stürzte auf die Oberleitung der Bahn. ©ORF

Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Außerdem wurde durch einen umstürzenden Baum ein Triebwagen der ÖBB stark beschädigt.

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St. Urban Simonhöhe. ©Joachim Ronacher

Gewaltige Schäden bei Mais und Getreide
Von gewaltigen Schäden in der Landwirtschaft sprach der Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer, Markus Tschischej. Ganze Felder mit Mais und Getreide seien zerstört worden. Betroffen sind Gebiete in Klagenfurt und Umgebung, Glanegg, Moosburg, St. Urban und im Raum Feldkirchen.

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Hagelschlag in St. Urban. ©Joachim Ronacher -

Hagelversicherung: 600.000 Euro Schaden
Auch die Österreichische Hagelversicherung sprach von schweren Schäden in der Landwirtschaft in den Bezirken Klagenfurt (-Land), Sankt Veit an der Glan und Feldkirchen. Schäden seien vor allem an Getreide, Mais, Soja, Grünland und Gärtnereien entstanden. 2.400 hektar Agrarfläche seien betroffen. Der Schaden wird auf 600.000 Euro geschätzt. Die Schadensaufnahmen hätten bereits begonnen, damit die Entschädigungen umgehend ausbezahlt werden können, heißt es in der Aussendung der Hagelversicherung.

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Vom Hagel zerbrochenes Fenster im Hort Herrenhaus im Klagenfurter Stadtteil Fischl. ©Magistrat Klagenfurt

Agrarreferent: Hagelschäden nehmen zu
Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) appellierte angesichts der großen Schäden an die Landwirte sich zu versichern: „Die Wetterlagen werden immer unvorhersehbarer, die Zahl der Unwetter und die damit verbundenen Schäden nehmen zu“, sagte Benger.

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Klagenfurt Innenstadt. ©ORF/Petra Haas

Laut Wetterexperten gibt es einen so intensiven Regen - nämlich 25 Liter innerhalb von zehn Minuten - nur alle 40 bis 50 Jahre. Das Unwetter war kurz und heftig. Wenige Minuten nach dem Hagel schien in Klagenfurt teilweise wieder die Sonne.

Bericht orf online Kärnten – weiterer Bericht zu den Schäden
http://kaernten.orf.at/news/stories/2654220/
Millionenschaden nach Hagelsturm

Der Hagelsturm und die Unwetter haben am Montag in Kärnten einen Millionenschaden angerichtet. Experten schätzen den Gesamtschaden vorerst auf zehn bis 20 Millionen Euro. Der Schaden für die Bauern wird auf 600.000 Euro geschätzt.

Meteorologen sprechen von einem Rekord-Regenguss, der nur alle 50 Jahre einmal vorkommt. Am Abend zog das Unwetter weiter Richtung Osten nach St. Veit, zuvor hatte es im Bezirk Feldkirchen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In der Klagenfurter Innenstadt wurden durch die großen Hagelkörner sogar Fensterscheiben zerschlagen und Hunderte Autos beschädigt, nach dem Unwetter gingen über 120 Notrufe bei der Feuerwehr ein – mehr dazu in Hagelsturm zog über Kärnten. Schwere Schäden gab es auch in einigen Gärtnereien.

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Viele Bäume wurden entlaubt. ©ORF

Glashäuser, Folientunnel und Freilandkulturen wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Hagel hinterließ auch seine Spuren bei Obstbäumen und in Weingärten am Fuße des Ulrichsbergs.

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Zahlreiche Scheiben hielten dem Hagel nicht stand, wie hier an der Renner-Schule. Die Scheiben an der Nordseite des denkmalgeschützten Gebäudes sind kaputt. ©ORF/Kupper

1.000 Haushalte ohne Strom

In der Nacht verursachten dann schwere Gewitter weitere Schäden. Die Feuerwehren mussten zu fast 60 Einsätzen ausrücken, Keller standen unter Wasser, Bäume stürzten über Straßen und auch auf Stromleitungen. Im Bereich Klopeiner See, Steuerberg und Zammelsberg waren 1.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom, sagt Robert Schmaranz von der KELAG. Am Dienstag konnten im Jaun- und Lavanttal die letzten hundert Haushalte an die Stromversorgung angeschlossen werden.

Kindergartenkinder mussten umsiedeln

Der Kindergarten in der Klagenfurter Feldkirchner Straße wurde durch den Hagel beschädigt. Im alten Gebäudeteil wurde das Flachdach durchlöchert, Wasser drang ein. Da die oberste Geschoßdecke durchfeuchtet wurde, muss der Gebäudeteil für das restliche Kindergartenjahr gesperrt bleiben. Die Kinder siedelten nun in den neuen Trakt des Gebäudes um. Zum Zeitpunkt des Unwetter befand sich kein Kind im alten Trakt, so die Stadt in einer Aussendung.

600.000 Euro Schaden für Landwirte

Rund 2.400 Hektar Acker- und Grünlandflächen seien zerstört worden, schätzt Herbert Gernig von der Kärntner Hagelversicherung. Die Schadensumme werde derzeit auf 600.000 Euro geschätzt, eine genaue Summer werde es erst in den nächsten Tagen geben. 300 Schadensmeldungen gingen jedenfalls seit Montag bei der Österreichischen Hagelversicherung ein.

Laut Landwirtschaftsreferent Christian Benger (ÖVP) könne der Mais noch auswachsen, das Getreide sei jedoch vernichtet, da es in 14 Tagen eingebracht hätte werden sollen. „Der Hagel hat die Körner aus den Ähren geschlagen, die Ernte ist teilweise komplett verloren“, sagte Markus Tschischej, Referent für Planzen- und Ackerbau bei der Landwirtschaftskammer. Auf diesen Flächen können die betroffenen Landwirte höchstens Grünfutter anbauen. Auch die Wiesen standen kurz vor der Mahd. 90 Prozent der Ackerflächen in Kärnten sind zwar gegen Hagel versichert, trotzdem blute den Landwirten bei den zerstörten Flächen das Herz, sagt Tschischej.

Das große Aufräumen beginnt


In Klagenfurt begann am Dienstag nach dem Unwetter das große Aufräumen. Die Feuerwehr beseitigte zerborstene Scheiben, die nur noch in den Rahmen hingen und auf die Straße oder auf Passenten zu fallen drohten. Alle Mitarbeiter der Abteilung Stadtgarten sind derzeit im Einsatz, um die Wege freizumachen und gefährdete Bereiche abzusperren. Weiters müssen beschädigte Bäume entfernt und die Straßen gesäubert werden.

Auch für viele Garten- und Hausbesitzer gilt es nun, die Schäden zu beseitigen. Einige Carports und Gartenhäuschen benötigten ein neues Dach. Zahlreiche Autofahrer versuchten am Dienstag ihre beschädigten Fahrzeuge zum Karosserieschlosser zu bringen, wurden jedoch wegen langer Wartelisten auf Herbst vertröstet. 3.000 bis 5.000 Euro würden die Reparaturkosten in den meisten Fällen kosten, sagt Gregory Fritz von der Karosserie Fritz.

Der Klagenfurter Stadtgarten weist darauf hin, dass die Gehwege vom Laub befreit werden müssen, das muss der Hausbesitzer bzw. die Hausverwaltung übernehmen. Es gilt die gleiche Rechtslage wie beim Schneeschaufeln. Wenn jemand ausrutscht und sich verletzt, haftet der Hausbesitzer.

„Wie der Weltuntergang“

In der Gärntnerei Schilcher in Ebenthal sitzt der Schock noch tief. „Es war wie der Weltuntergang“, schildert Gärnterin Gerhild Seifried. Kübelweise schaufelten die Mitarbeiter Hagel und Regenwasser. Noch am Dienstag steht der Hagel zwischen Glashäusern mehrere Zentimeter hoch. Hunderte Blumentröge sind zerstört, die Dächer der Glashäuser schwer beschädigt. Jetzt wird der Schaden ermittelt, was die Versicherung zahlt, ist noch unklar.
LG, Bernhard

[x]Lienz (Nord), auf ca. 700 m
[] Seblas, Gde. Matrei in Osttriol, 975 m
[] Klagenfurt am Wörthersee, Welzenegg (Nordost), 439 m
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