Gastkommentar von Dr. Andreas Kohl...

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_M_J_

Samstag 13. Dezember 2014, 09:26

Hallo,
gestern beim Durchblättern der Lokalnachrichten (Bezirkszeitung) staunte ich nicht schlecht, als mir vorliegender Kommentar in die Hände fiel. Meiner Meinung nach tritt hier eine liberal/libertäre Strömung (a la Republikaner) in der Wirtschaft zu Tage, die anscheinend schon die Politik erreicht hat. Ich selbst habe jedenfalls noch nie eine derart offene Anklageschrift der Wirtschaft an den Umweltschutz gelesen:
http://www.herpetofauna.at/forum/downlo ... &mode=view" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich möchte mich jetzt gar nicht weiter darüber auslassen, gehetzt wurde vermutlich schon genug. Was meint ihr dazu? Wart ihr auch über die Offenheit dieses Artikels erstaunt?
MfG
Max
PS: Wundert euch nicht über den Upload-Host ich habe den Artikel auch auf diesem Forum - mit Uploadfunktion - vorgestellt.
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Herfried
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Samstag 13. Dezember 2014, 11:18

Das ist eben der - bei sonst häufig ähnlichen Meinungen - SIGNIFIKANTE Unterschied zwischen den wertkonservativ-wirtschaftsliberalen (zumeist ÖVP, aber auch bei den Neos - dort aber trotz des Liberalismus moderater), und den Grünen.

Geht es nach der großen Finanz wird die Umwelt dem Geld zuliebe zerstört, wenn es sich rentiert.

Solche Kommentare zeigen mir einfach immer gut welche Partei ich nicht wählen kann, und sind somit wertvoll.
Dass sich die ÖVP immer weiter der Unwählbarkeitsintensität der FPÖ annähert ist traurig.
Und das obwohl ich mich in den letzten Jahren von eher Links deutlich in Richtung Mitte bewegt habe.

Vor der ÖVP kann man langsam echt auch nur mehr warnen (kannst ja gleich eine Tea Party stattdessen wählen). Schade... (wo sind die Zeiten als es dort Visionäre gab.... ojeojeoje...)
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
stefan

Dienstag 16. Dezember 2014, 09:20

Für mich ist dieser Artikel nicht offener als andere, steuernde und programmierende Artikel auch. Das, was in diesem Artikel geschrieben steht, dient im Endeffekt einzig und allein der Finanzwelt. Der einzelne Mensch und die Natur leiden darunter, sollten die von Kohl geforderten Techniken en Vogue werden.
Sehr gefährlich ist dieser Artikel in meinen Augen, wie viele andere der Massenmedien, weil viele das nachplappern werden und auch glauben werden.
Chachapoya
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Dienstag 16. Dezember 2014, 13:21

Sehr gefährlich ist dieser Artikel in meinen Augen, wie viele andere der Massenmedien, weil viele das nachplappern werden und auch glauben werden.
also aus meiner Sicht ist der Artikel überhaupt nicht gefährlich, da er so auffällig vereinfacht ist, dass ihn kaum jemand ernst nehmen wird. Entweder war das als Satire gemeint oder beim Verfasser machen sich schon deutliche Abnutzungserscheinungen im Zentralnervensystem bemerkbar. ;)

Wobei ich persönlich die pauschale Ablehnung der grünen Gentechnik auch nicht nachvollziehen kann. Denn es gäbe ja enormes Potenzial, zum Umweltschutz beizutragen, wenn man z.B. Pflanzen damit züchten kann, die keine oder viel weniger Pestizide benötigen. Wenn man sich ansieht, wie oft z.B. Apfel- oder Weinkulturen pro Jahr gegen alle möglichen Schädlinge gespritzt werden müssen. Auch "bio" ist da keine echte Alternative, da werden statt organisch-chemischer Pestizide eben Schwermetalle (Kupfer) verwendet, die sich im Boden anreichern und viele Bodenlebewesen schädigen. Wenn man z.B. die Pilzresistenz aus Amerikanerreben auf die europäische Rebe übertragen könnte (natürlich ohne den aufdringlichen Geschmack), dann wäre der Umwelt sehr stark geholfen.

Leider wird Gentechnik immer auf den schlimmstmöglichen Missbrauch à la Monsanto (Mais, der gegen Herbizide resistent ist, damit man alle anderen Pflanzen bedenkenlos totspritzen kann) reduziert ...

Grüße,
Gerald
_M_J_

Dienstag 16. Dezember 2014, 15:39

Hallo,
meiner Meinung nach ist gerade die Einfachheit des Artikels ein alarmierendes Zeichen, denn von welchem geistigen Zustand des Volkes geht man aus, wenn man so ein Gastkommentar schreibt? Das geht mir einfach schon viel zu sehr in Richtung - wie Herfried schon erwähnt hat - Tea Party Bewegung in den USA die es mit ähnlicher Argumentation immerhin geschafft hat, dass in Amerika die menschengemachte Klimaerwärmung oft immer noch als Verschwörung der "bösen" Demokraten und "Ökofundis" angesehen wird.
Bzgl. grüner Gentechnik: Pilzresistenzen sind vielleicht mit Gentechnik zu bekämpfen keine Frage, jedoch muss das Problem des Unkrauts und der Schadinsekten weiterhin mit Gift bekämpft werden, ob es die Pflanze nun extern draufgesprüht bekommt oder ob es pflanzenintern produziert wird. (bei sogenanntem "BT-Mais" übrigens nachweislich Raubinsekten schädigend, die den Schädling in der "gesunden" Wiese fressen würden)
MfG
Max
Chachapoya
Beiträge: 404
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Wohnort: 2123 Schleinbach / 1110 Wien

Dienstag 16. Dezember 2014, 15:56

Bzgl. grüner Gentechnik: Pilzresistenzen sind vielleicht mit Gentechnik zu bekämpfen keine Frage, jedoch muss das Problem des Unkrauts und der Schadinsekten weiterhin mit Gift bekämpft werden, ob es die Pflanze nun extern draufgesprüht bekommt oder ob es pflanzenintern produziert wird. (bei sogenanntem "BT-Mais" übrigens nachweislich Raubinsekten schädigend, die den Schädling in der "gesunden" Wiese fressen würden)
ich weiß natürlich nicht, wie das bei anderen Kulturen ist. Bei Wein bekommt man aber mit "bio" so gut wie alle Schädlinge ohne Pestizideinsatz in den Griff - außer eben die Pilze. Herbizide sind keineswegs notwendig, werden nur teilweise aus Kostengründen eingesetzt (mechanische Unkrautentfernung ist aufwändiger und damit teurer), Insektizide braucht man üblicherweise auch nicht - Pheromonfallen reichen meistens aus. Nur gerade jetzt mit der Kirschessigfliege gibt es Probleme, aber dafür wird sich auch eine umweltfreundiche Maßnahme finden lassen (engmaschige Netze würden jetzt schon gehen, sind aber wahrscheinlich zu teuer und zu viel Aufwand, um kostendeckend zu arbeiten).

Grüße,
Gerald
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