Wetterdiskussion Winter 2015/2016
- Herfried
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Der kühle Nordatlantik - einfach eine Folge der Wetterlagen* seit Jahren (wo bricht wieder und wieder Kaltluft aus) mag Winterfreundlich sein, in Kombination mit warmer Arktis und El Nino könnten sich erst einmal fade Blockadehochs einstellen, die nach warmen Herbst bei zunehmend negativer Strahlungsbilanz die Tür nach Osten öffnen, Randtiefs bei Europäisch-Asiatischem Kältehoch im Mittelmeerraum.
*: Kann aber auch sein dass, weils eben schon 2 Jahre so geht die Neigung zu Atlantiktiefs und SW Düsen weitergeht - Erhaltungsneigung ist oft ein Hund. Das sieht wohl CFC so.
Dennoch im Vergleich zu den letzten beiden Jahren stehen einige Marker auf kalt-
-kalt in Relation zum aktuellen Klima natürlich und nicht das was früher mal "kalt" hieß.
*: Kann aber auch sein dass, weils eben schon 2 Jahre so geht die Neigung zu Atlantiktiefs und SW Düsen weitergeht - Erhaltungsneigung ist oft ein Hund. Das sieht wohl CFC so.
Dennoch im Vergleich zu den letzten beiden Jahren stehen einige Marker auf kalt-
-kalt in Relation zum aktuellen Klima natürlich und nicht das was früher mal "kalt" hieß.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
- chris-kapfenberg
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Danke für die Eröffnung eines eigenen Forumsf-z hat geschrieben:
Alle genannten Parameter (bei weitem nicht vollständig) überlagern sich, beeinflussen sich gegenseitig.
Das Ergebniss kennen wir in 1/2 Jahr![]()
Trotzdem ein extrem spannendes Gebiet![]()
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Würd mich freuen, wenn sie heuer auch so daneben lägen!
L.G., chris-kapfenberg
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe
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Die Zamg sieht den November schon mal mit über 50% zu warm und nur 10& zu kalt, wie die Monate davor auch. Ich kann nur hoffen das Herfried mit seiner Einschätzung am nähesten liegt, dann würde es wenigstens in den Bergen schneien. Da sich ja ab dem Wochenende erneut das Zirkulationsmuster des Sommers einstellen sollte, bleibt nur zu hoffen es hält nicht bis in die Wintermonate an. Für Winterfreunde wird das Ganze immer hoffnungsloser, Wärme wohin man schaut.


lg Helmut Kalsdorf b. Graz
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Tendenziell wär mir eine 'zu kalt' prognose lieber, aber 'zu warm' könnte auch schneereiche südstaulagen bringen deshalb ist mir diese prognose eigentlich wurst 
Dieser winter wird sowieso anders als man denkt, ein starker "El nino" sorgt fürs öl im feuer.....
Ich glaub von saukalt bis hin zu 20grad bei föhnlagen wird alles vertreten sein und eher feucht als trocken mit überschwemmungen und schnee

Dieser winter wird sowieso anders als man denkt, ein starker "El nino" sorgt fürs öl im feuer.....
Ich glaub von saukalt bis hin zu 20grad bei föhnlagen wird alles vertreten sein und eher feucht als trocken mit überschwemmungen und schnee
Amlach(620m ü.n.N)/Oberkärnten-Bezirk Spittal-Oberes Drautal
Franz, "dein" CFS-Diagramm zeigt lediglich die Rohdaten der Anomalie-Outputs. Für Dez-Jän-Feb zB. schaut nach Normalisierung der Daten dann so aus (die zeitliche
Übereinstimmung der rückwirkenden Vorhersage- und aktuellen Beobachtungsergebnisse wird als "Brauchbarkeits-Maske" für die räumliche Anomalie-Darstellung verwendet) -
das heisst, dass wir für ME noch nix stichhaltiges vorhersagen können.

Übereinstimmung der rückwirkenden Vorhersage- und aktuellen Beobachtungsergebnisse wird als "Brauchbarkeits-Maske" für die räumliche Anomalie-Darstellung verwendet) -
das heisst, dass wir für ME noch nix stichhaltiges vorhersagen können.

- marcus_wien
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- Registriert: Dienstag 21. April 2009, 18:30
- Wohnort: wien2
Also lt hr. Haslinger und seinem königskerzen orakel wirds ein sehr schneereicher winter - er geht von einem " jartausendwinter " aus
Gestern im bayrischen rundfunk gesehen. .. - die letzten 3 jahre lag er angeblich richtig !
http://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/ ... 72618.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Na ja ... Schau ma mal
Gestern im bayrischen rundfunk gesehen. .. - die letzten 3 jahre lag er angeblich richtig !
http://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/ ... 72618.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Na ja ... Schau ma mal

marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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ich wette eine halbe tote sau dagegen.....
herrlich...


naja wir werdens ja bald wissen, die starken schneefälle sollen ja im Oktober schon losgehen..
in Wien sieht ma dzt no nix davon, just say.
in Wien sieht ma dzt no nix davon, just say.
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
- chris-kapfenberg
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Sorry, Franz, ich bin dir noch eine Antwort schuldig, habe ganz vergessen.f-z hat geschrieben:Ich weiß, trotzdem danke für den Hnweis: "Temporal correlations between hindcasts and observations are used as skill mask for spatial anomalies. Standard deviation to normalize anomalies is the average standard deviation of individual hindcast members"Nyuli hat geschrieben:Franz, "dein" CFS-Diagramm zeigt lediglich die Rohdaten der Anomalie-Outputs.
Hast du auch Info´s, wie und mit welchem Datenmaterial die "skill masks" gebildet werden?
Das Datenmaterial: Sie nehmen einerseits die aktuellen Beobachtungen, und erstellen für jeden Beobachtungspunkt und Zeitpunkt eine rückwirkende
Prognose und vergleichen diese mit der ursprünglichen Prognose (also eine Art Reanalyse), und zusätzlich werden die Daten auf eine bestimmte Klimaperiode gespiegelt.
Aufgrund der zeitlichen und örtlichen Übereinstimmung der prognostizierten und tatsächlichen Daten wird dann die Maske erstellt; es wurde eine "Brauchbarkeitsgrenze"
von 0,3 festgelegt; alle Daten innerhalb dieser Güte werden dann in den normalisierten Diagrammen farblich dargestellt, alles andere ist - wortwörtlich - Grauzone.
- Robert83
- Beiträge: 8979
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Bissl was von meiner Seite:
"Wenn man sich so umhört, gehen die letzten Wochen schon die wildesten Spekulationen zum kommenden Winter um.
"Ein Jahrhundert- oder gar Jahrtausendwinter sei zu erwarten" und "äußerst schneereich sollle er werden". Was ist dran? Und was weiß man wirklich? Gibt es überhaupt Anhaltspunkte?
Tier-, Pflanzen- und Naturbeobachter, die Aussagen übers die kalte Jahreszeit treffen, sind derzeit hoch im Kurs.
Ob nun Sepp Haslinger aus dem bayrischen Benediktbeuern, der anhand der "kleinblütigen Königskerze" seine Vorhersagen trifft oder Dipl-Ing. Horst Nöbl aus dem salzburgerischen Saalfelden, der sich auf Bienenflug, Honig und Tannenzapfen spezialisiert hat - die Liste könnte man beliebig fortsetzen: alle gehen quer durch die Bank von einem kalten und schneereichen Winter aus.
Was man beachten muss: alle sind sie "Lokalmatadore", die das Wetter für ihren Bereich vorhersagen. So muss ein schneereicher Winter im Gebirge auf 800m Seehöhe in Wels auf knapp über 300m beileibe nicht schneereich sein.
Und einen weiteren Kritikpunkt gibts noch zu beachten:
die Natur legt Wachstum und Verhalten nicht an zukünftigen Maßstäben fest, sondern präsentiert sich als Ergebnis vergangener Ereignisse. Und so verwundert es nicht, dass die Natur aufgrund eines Sommers, der fast 4 Grad über dem Normalwert abschloß, teils außerordentliches Wachstum zeigte, sofern die Vegetation nicht dem Trockentod zum Opfer fiel. Auch hat sich das Tierreich den Verhältnissen dementsprechend angepasst, was dann z.B. Ameisenhügel aufgrund des trockenen und störungsarmen Sommers besonders prächtig werden lässt.
Mehr Aufschluß geben da die Wettermodelle, die schon in den Bereich der Klimaforschung hineingehen. Saisonalprognosen sind eine vielbeachtete, höchst komplizierte und genauso umstrittene Disziplin in der Meteorologie.
So wurde der deutlich zu warme Sommer recht gut vorhergesagt, ebenso der bis dato temperaturtechnisch sehr am Normalwert orientierte Herbst, wo der September mit gerademal -0,1 Grad vom Mittelwert abschloß und ein vorausslichtlich ebenso unauffälliger Oktober folgt.
Sieht man sich die Karten der amerikanischen NOAA(amerikansiches Bundesministerium für Wetter- und Ozeanforschung), zeichnet sich folgendes Bild:
der November zeigt sich recht normaltemperiert im Alpenraum, was auf eher ruhigeres Wetter mit viel Hochnebel schließen lässt. Westlich und nördlich von uns allerdings schon eine Abweichung nach oben, eventuell ein Zeichen, dass der Atlantik sich in diesen Gebieten als aktiver Wetter- und Wärmebringer erweist.
Die Hochwintermonate von Dezember-Februar: zu warm, wohin das Auge reicht! Das heißt nicht, dass es nicht auch kältere und auch schneereichere Phasen geben kann. Aber zählt man alles zusammen, zeichnet sich so das Bild eines zu milden Winters und dieser kann besonders in höheren Lagen zusammen mit mehr Niederschlag durchaus auch viel Schnee bringen.
Der Wärmeüberschuss würde erst im Laufe des Monat März langsam abgebaut werden, der Übergangsmonat April wäre dann eher wieder unauffällig.
Und das wäre genau das, was die letzten Jahre immer mehr zur "Mode" wird:
die Kernmonate in der heißen und kalten Jahreszeit fast ausschließlich zu warm, die Übergangsmonate im Frühling und Herbst eher unauffällig und ganz und gar nicht den Klimaerwämungstrend zeigend.
Einen Joker haben Winterfreunde allerdings aus wissenschatlicher Sicht schon noch: das pazifische Meeresströmungsphänomen "El Nino", das sich heuer besonders kräftig austobt: neben Wirbelstürmen, Rekordhitze und auch Rekordregen hat es nach Aussagen einiger doch Einfluss auf das globale Wetter. Für Europa sind die Auswirkungen als recht unsicher einzustufen, tendenziell könnte der wärmebringende Atlantik aber ruhiger werden als in den letzten Jahren und auch ein eher warmes Nordamerika spräche eher für ein kälteres Europa.
Niemand weiß also, was uns im kommenden Winter wirklich erwartet.
Grafik: NOAA mit Temperaturabweichungen in 2m von November '15 bis April '16"
"Wenn man sich so umhört, gehen die letzten Wochen schon die wildesten Spekulationen zum kommenden Winter um.
"Ein Jahrhundert- oder gar Jahrtausendwinter sei zu erwarten" und "äußerst schneereich sollle er werden". Was ist dran? Und was weiß man wirklich? Gibt es überhaupt Anhaltspunkte?
Tier-, Pflanzen- und Naturbeobachter, die Aussagen übers die kalte Jahreszeit treffen, sind derzeit hoch im Kurs.
Ob nun Sepp Haslinger aus dem bayrischen Benediktbeuern, der anhand der "kleinblütigen Königskerze" seine Vorhersagen trifft oder Dipl-Ing. Horst Nöbl aus dem salzburgerischen Saalfelden, der sich auf Bienenflug, Honig und Tannenzapfen spezialisiert hat - die Liste könnte man beliebig fortsetzen: alle gehen quer durch die Bank von einem kalten und schneereichen Winter aus.
Was man beachten muss: alle sind sie "Lokalmatadore", die das Wetter für ihren Bereich vorhersagen. So muss ein schneereicher Winter im Gebirge auf 800m Seehöhe in Wels auf knapp über 300m beileibe nicht schneereich sein.
Und einen weiteren Kritikpunkt gibts noch zu beachten:
die Natur legt Wachstum und Verhalten nicht an zukünftigen Maßstäben fest, sondern präsentiert sich als Ergebnis vergangener Ereignisse. Und so verwundert es nicht, dass die Natur aufgrund eines Sommers, der fast 4 Grad über dem Normalwert abschloß, teils außerordentliches Wachstum zeigte, sofern die Vegetation nicht dem Trockentod zum Opfer fiel. Auch hat sich das Tierreich den Verhältnissen dementsprechend angepasst, was dann z.B. Ameisenhügel aufgrund des trockenen und störungsarmen Sommers besonders prächtig werden lässt.
Mehr Aufschluß geben da die Wettermodelle, die schon in den Bereich der Klimaforschung hineingehen. Saisonalprognosen sind eine vielbeachtete, höchst komplizierte und genauso umstrittene Disziplin in der Meteorologie.
So wurde der deutlich zu warme Sommer recht gut vorhergesagt, ebenso der bis dato temperaturtechnisch sehr am Normalwert orientierte Herbst, wo der September mit gerademal -0,1 Grad vom Mittelwert abschloß und ein vorausslichtlich ebenso unauffälliger Oktober folgt.
Sieht man sich die Karten der amerikanischen NOAA(amerikansiches Bundesministerium für Wetter- und Ozeanforschung), zeichnet sich folgendes Bild:
der November zeigt sich recht normaltemperiert im Alpenraum, was auf eher ruhigeres Wetter mit viel Hochnebel schließen lässt. Westlich und nördlich von uns allerdings schon eine Abweichung nach oben, eventuell ein Zeichen, dass der Atlantik sich in diesen Gebieten als aktiver Wetter- und Wärmebringer erweist.
Die Hochwintermonate von Dezember-Februar: zu warm, wohin das Auge reicht! Das heißt nicht, dass es nicht auch kältere und auch schneereichere Phasen geben kann. Aber zählt man alles zusammen, zeichnet sich so das Bild eines zu milden Winters und dieser kann besonders in höheren Lagen zusammen mit mehr Niederschlag durchaus auch viel Schnee bringen.
Der Wärmeüberschuss würde erst im Laufe des Monat März langsam abgebaut werden, der Übergangsmonat April wäre dann eher wieder unauffällig.
Und das wäre genau das, was die letzten Jahre immer mehr zur "Mode" wird:
die Kernmonate in der heißen und kalten Jahreszeit fast ausschließlich zu warm, die Übergangsmonate im Frühling und Herbst eher unauffällig und ganz und gar nicht den Klimaerwämungstrend zeigend.
Einen Joker haben Winterfreunde allerdings aus wissenschatlicher Sicht schon noch: das pazifische Meeresströmungsphänomen "El Nino", das sich heuer besonders kräftig austobt: neben Wirbelstürmen, Rekordhitze und auch Rekordregen hat es nach Aussagen einiger doch Einfluss auf das globale Wetter. Für Europa sind die Auswirkungen als recht unsicher einzustufen, tendenziell könnte der wärmebringende Atlantik aber ruhiger werden als in den letzten Jahren und auch ein eher warmes Nordamerika spräche eher für ein kälteres Europa.
Niemand weiß also, was uns im kommenden Winter wirklich erwartet.
Grafik: NOAA mit Temperaturabweichungen in 2m von November '15 bis April '16"
Ich denke, Herr H. hat durchaus eine hohe Trefferquote, aber halt nur für seine Gegend, wo er wohnt.marcus_wien hat geschrieben:Also lt hr. Haslinger und seinem königskerzen orakel wirds ein sehr schneereicher winter - er geht von einem " jartausendwinter " aus
Gestern im bayrischen rundfunk gesehen. .. - die letzten 3 jahre lag er angeblich richtig !
http://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/ ... 72618.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Na ja ... Schau ma mal
Wenn er von einem schneereichen Winter spricht, dann heißt das ja noch lange nicht, dass es in Wien auch schneereich wird.

Was ich zumindest heuer erwähnenswert finde, ist dass es in den letzten Wochen sukzessive auf den Bergen Meter für Meter weiter runter schneit.
Also kein krasser Wintereinbruch bis in die Täler, sondern zuerst mal im Hochgebirge und jetzt aktuell halt Schritt für Schritt bis in höhere Täler.
Gilt natürlich nur für meine Wohngegend!

[Edit] Hab jetzt erst Roberts Beitrag gelesen. Im Endeffekt spiegelt sich bei Robert meine Aussage wider!

- Robert83
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Was ein Jahrhundert oder Jahrtausendwinter ist, kann man sich garnicht mehr vorstellen. Da wird mit Begriffen herumgeschmissen, ohne dass man allgemein weiß, was das überhaupt bedeutet:
die kältesten Winter des 20.Jahrhundertes zeigten Phasen mit selbst unter -20 Grad Tagesschnitt in Wien und einem Monatschnitt von rund -7.
Die kätestens Nächte der Jahre 1929, 1942, 1956, 1963 und 1985 und teils ein letztes Mal 1987 brachten Werte von damals flächigen -30 bis -35 Grad, die Rekordnacht vom 12.2.1929 in Zwettl mit -36,6 Grad brachte in Kältelöchern mit Sicherheit unter -40. In Tschechien wurde der damalige Rekord bei Budweis(Litvínovice, 389m) mit -42,2 Grad aufgestellt.
Der kälteste Winter dürfte seit Aufzeichnungsbeginn jener um 1740/41 gewesen sein, als z.B Prag im Dezember und Jänner jeweils einen Monatsschnitt von -13 Grad hatte - also 12 Grad kälter als "normal". Weitet man das Ganze noch aufs 17. Jahrhundert aus mit einer weiteren Kaltphase um die Jahretausendwende um 1100, so zeigt sich, dass ein damaliger Winter wohl vergleichweise die Ausdauer hatte, wie derzeit am mittleren Ural.
Immerhin wird in Flachlandchroniken nicht umsonst von Einwinterung mit beinhart geforenem Boden Ende September und einer Schneedecke von Mitte Oktober bis Ende April berichtet, stehende Gewässer waren oftmals erst weit im Mai eisfrei. Vor Jahren habe ich mal ein Bild unseres damaligen Dorfbrunnens aus dem Jänner 1929 gesehen, als darauf eine gewaltige Schneehaube platziert war und ringsum eine wohl 1 m mächtige Schneedecke lag.
Herfried schreib mal, dass die Welt während der Periode der kleinen Eiszeit nur haarscharf einer neuen Eiszeit entging.
Somit kein Wunder, dass man damals bei derartigen Verhältnissen mit großer Ehrfurcht die kalte Jahreszeit empfing.
die kältesten Winter des 20.Jahrhundertes zeigten Phasen mit selbst unter -20 Grad Tagesschnitt in Wien und einem Monatschnitt von rund -7.
Die kätestens Nächte der Jahre 1929, 1942, 1956, 1963 und 1985 und teils ein letztes Mal 1987 brachten Werte von damals flächigen -30 bis -35 Grad, die Rekordnacht vom 12.2.1929 in Zwettl mit -36,6 Grad brachte in Kältelöchern mit Sicherheit unter -40. In Tschechien wurde der damalige Rekord bei Budweis(Litvínovice, 389m) mit -42,2 Grad aufgestellt.
Der kälteste Winter dürfte seit Aufzeichnungsbeginn jener um 1740/41 gewesen sein, als z.B Prag im Dezember und Jänner jeweils einen Monatsschnitt von -13 Grad hatte - also 12 Grad kälter als "normal". Weitet man das Ganze noch aufs 17. Jahrhundert aus mit einer weiteren Kaltphase um die Jahretausendwende um 1100, so zeigt sich, dass ein damaliger Winter wohl vergleichweise die Ausdauer hatte, wie derzeit am mittleren Ural.
Immerhin wird in Flachlandchroniken nicht umsonst von Einwinterung mit beinhart geforenem Boden Ende September und einer Schneedecke von Mitte Oktober bis Ende April berichtet, stehende Gewässer waren oftmals erst weit im Mai eisfrei. Vor Jahren habe ich mal ein Bild unseres damaligen Dorfbrunnens aus dem Jänner 1929 gesehen, als darauf eine gewaltige Schneehaube platziert war und ringsum eine wohl 1 m mächtige Schneedecke lag.
Herfried schreib mal, dass die Welt während der Periode der kleinen Eiszeit nur haarscharf einer neuen Eiszeit entging.
Somit kein Wunder, dass man damals bei derartigen Verhältnissen mit großer Ehrfurcht die kalte Jahreszeit empfing.
- ManuelW4
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Apropos warmes Nordamerika, hier die Vorhersage für eben dort (Quelle: http://www.noaanews.noaa.gov/stories201 ... ather.html" onclick="window.open(this.href);return false; - sehr interessanter Artikel!)f-z hat geschrieben:Robert, danke für die treffende Zusammenschau der diversen Winterfantasien![]()
Die neg. Temperaturanomalie im Nordatlantik könnte stabilisierend wirken und Blockinglagen begünstigen.Robert83 hat geschrieben: Einen Joker haben Winterfreunde allerdings aus wissenschatlicher Sicht schon noch: das pazifische Meeresströmungsphänomen "El Nino", das sich heuer besonders kräftig austobt: neben Wirbelstürmen, Rekordhitze und auch Rekordregen hat es nach Aussagen einiger doch Einfluss auf das globale Wetter. Für Europa sind die Auswirkungen als recht unsicher einzustufen, tendenziell könnte der wärmebringende Atlantik aber ruhiger werden als in den letzten Jahren und auch ein eher warmes Nordamerika spräche eher für ein kälteres Europa.
Wenn Nordamerika einen Temperaturüberhang aufweist, muss die Kälte woanders runterkommen. Im Kontext mit stabileren Verhältnissen am Nordatlantik liegt dann Europa auf der Hand.
Ist natürlich sehr spekulativ, aber die Randfaktoren, die für einen normalen bis kalten Winter bei uns sprechen, sehen heuer besser aus, als im letzten Jahr.

- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m
>>http://www.wetter-waldviertel.at
>>https://www.facebook.com/WetterWaldviertel
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m
>>http://www.wetter-waldviertel.at
>>https://www.facebook.com/WetterWaldviertel
Vergleicht man den kommenden Winter mit den Wintern der nächsten 100 Jahre, dann könnte es sich tatsächlich um einen Jahrhundertwinter handeln
.

- chris-kapfenberg
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Hallo!
Die Zamg hat den Dezember zu 70 % für zu warm prognostiziert:

Wäre interessant, auf welchen Parametern dies berechnet wurde...
Auffällig derzeit das Muster mit den (winterfeindlichen) Kaltluftausbrüchen Richtung Nordostkanada....
L.G., chris-kapfenberg
Die Zamg hat den Dezember zu 70 % für zu warm prognostiziert:

Wäre interessant, auf welchen Parametern dies berechnet wurde...
Auffällig derzeit das Muster mit den (winterfeindlichen) Kaltluftausbrüchen Richtung Nordostkanada....

L.G., chris-kapfenberg
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe
Also ich bin ja Laie und meist nur Mitleser aber in den Karten scheint sich schon wieder dieses grausige WLA-Muster der letzten beiden Winter zu etablieren. Vielleicht heuer mit etwas anderen Vorzeichen aber mit dem gleichen Effekt... Bis wann muss oder sollte sich eigentlich ein winterfreundliches Zirkulationsmuster einstellen, sodaß noch die Möglichkeit eines "knackigen" Winters bestehen bleibt? Wenns kein Jahrtausendwinter wird, tröst ich mich halt mit der halben Sau, die ich dann vom Haslinger einfordere... Na im Ernst: Wann sollte sich optimalerweise eine winterfreundliche Zirkulation einstellen?
- Herfried
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Der unorganisierte Polarwirbel, die Neigung zu Hochdruckgebieten über Europa, eher schwache Atlantiktiefs - das könnte einen Winter begünstigen.
Hat durchaus mit warmer Arktis, kühlem (auch wenn die Anomalie fast weg ist) mittlerem Nordatlantik und El Nino zu tun.
Gleichzeitig ist natürlich wie mittlerweile typisch einfach wenig Kaltluft zugegen zu Saisonstart, bricht Sibirien dann nach Osten hin aus, schiebt der Pazifik dann in Alaska warm an, und im Gegenzug Kanada kalt im Atlantik, dann haben wir ganz rasch den Mildwinter, trotz winterfreundlicher WACCY
Hat durchaus mit warmer Arktis, kühlem (auch wenn die Anomalie fast weg ist) mittlerem Nordatlantik und El Nino zu tun.
Gleichzeitig ist natürlich wie mittlerweile typisch einfach wenig Kaltluft zugegen zu Saisonstart, bricht Sibirien dann nach Osten hin aus, schiebt der Pazifik dann in Alaska warm an, und im Gegenzug Kanada kalt im Atlantik, dann haben wir ganz rasch den Mildwinter, trotz winterfreundlicher WACCY
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
http://at.wetter.com/wettertvat/Kolumne ... 73568b4577" onclick="window.open(this.href);return false;
Ab Minute 1:30 sehr interessant und auch sehr professionell analysiert.
Ich persönlich denke auch, dass es wieder ein Mildwinter werden wird (auch wenn ich es natürlich nicht weiß). Aber es ist doch jedes Jahr das selbe. Jetzt heißt es 'Naja, warten wir ab - der Jänner und Februar können noch eisig kalt werden' und dann im Februar stellen wir fest, dass es doch wieder ein Flop war.
Ab Minute 1:30 sehr interessant und auch sehr professionell analysiert.
Ich persönlich denke auch, dass es wieder ein Mildwinter werden wird (auch wenn ich es natürlich nicht weiß). Aber es ist doch jedes Jahr das selbe. Jetzt heißt es 'Naja, warten wir ab - der Jänner und Februar können noch eisig kalt werden' und dann im Februar stellen wir fest, dass es doch wieder ein Flop war.
- Herfried
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Derzeit auffällig frühe hemisphärische Schneebedeckung

Das hat noch nicht allzuviel zu bedeuten, aber zumindest kann Sibirien damit zeitig abkühlen.
Kritisch wäre dasselbe Spiel wiederum im Osten Kanadas.
WLA über Amerika kann wenn sie nicht alles abräumt auch zum Vorjahrsspiel führen: West warm, Ost kalt, aktiver Atlantik, West (Asien, Europa) warm, Ostasien kalt, aktiver Pazifik.
Günstiger wäre generell weniger KLA gen Ozean und weniger Tiefdruckgebiete dort, dann kann Kaltluftmasse schon mal am Kontinent gen Süden und Westen fließen. Die Hoffnung darauf wäre eigentlich durch El Nino bedingte Kühlung von Gewässern mittlerer Breiten (deren Warmwasserschub kommt erst im späten Ereignis, gegen Winterende, Frühling)

Das hat noch nicht allzuviel zu bedeuten, aber zumindest kann Sibirien damit zeitig abkühlen.
Kritisch wäre dasselbe Spiel wiederum im Osten Kanadas.
WLA über Amerika kann wenn sie nicht alles abräumt auch zum Vorjahrsspiel führen: West warm, Ost kalt, aktiver Atlantik, West (Asien, Europa) warm, Ostasien kalt, aktiver Pazifik.
Günstiger wäre generell weniger KLA gen Ozean und weniger Tiefdruckgebiete dort, dann kann Kaltluftmasse schon mal am Kontinent gen Süden und Westen fließen. Die Hoffnung darauf wäre eigentlich durch El Nino bedingte Kühlung von Gewässern mittlerer Breiten (deren Warmwasserschub kommt erst im späten Ereignis, gegen Winterende, Frühling)
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Das mit der Schneebedeckung erinnert irgendwie an letztes Jahr und da wurde ja oftmals der OPI (October Pattern Index) erwähnt. Die Schneebedeckung spielte aber dann anscheinend doch nicht die entscheidende Rolle und heuer finde ich keine Prognose des OPI mehr. Weiß jemand mehr darüber?
Hier noch ein Link über den ich gestoßen bin:
http://www.wxmaps.org/pix/temp4.html
Speziell die überdurchschnittlichen Temperaturen in Nordeuropa/Skandinavien sind beträchtlich.
Bin gespannt ob sich dieser Temperaturüberschuss im November noch abbaut.
Edit: "Die Wetterprognose für den kommenden Winter, vom Saalfeldener Spezialisten Nöbl": http://www.saalfelden.at/Winterprognose_2015_16
Kurzfassung:
Der Winter wird nicht allzu kalt, aber mit viel Schnee im Gebirge.
Würde ich sofort nehmen

Hier noch ein Link über den ich gestoßen bin:
http://www.wxmaps.org/pix/temp4.html
Speziell die überdurchschnittlichen Temperaturen in Nordeuropa/Skandinavien sind beträchtlich.
Bin gespannt ob sich dieser Temperaturüberschuss im November noch abbaut.
Edit: "Die Wetterprognose für den kommenden Winter, vom Saalfeldener Spezialisten Nöbl": http://www.saalfelden.at/Winterprognose_2015_16
Kurzfassung:
Der Winter wird nicht allzu kalt, aber mit viel Schnee im Gebirge.
Würde ich sofort nehmen



- chris-kapfenberg
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- Wohnort: Kapfenberg/Parschlug
Hier ein Zitat der aktuellen Einschätzung von wetteronline.de:
"Das Langfristmodell reagiert weiterhin auf die aktuelle Wetterentwicklung und simuliert in seiner heutigen Wetterprognose für den November eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +2/+4 Grad und das für weite Teile von Europa (!!!). Für die Winterprognose der Monate Dezember, Januar und Februar simuliert das Langfristmodell eine gegenüber den letzten Wochen gleichbleibend hohe Abweichung der Temperaturen von +1/+3 Grad, so dass sich an der leicht zu warmen bis deutlich zu warmen Winterprognose des Langfristmodells nichts verändert. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich für November über dem Norden noch ein normaler Trend gegenüber dem vieljährigen Soll, während es mit jedem Kilometer in Richtung Süden zu trocken wird. Für die Monate von Dezember bis Februar ist nach der Simulation des Langfristmodells eine positive Niederschlagserwartung gegeben (zu nass). So weit, so schlecht für alle unter Ihnen, welche sich einen "knackigen" Winter wünschen. Ein "Hoffnungsschimmer" bleibt das in diesem Jahr günstige Setup der sogenannten Randfaktoren, welche "blockierende" Hochdrucksysteme mit anschließender Trogneigung über der nördlichen Hemisphäre stützen können - allerdings gibt es bei einem Trog nicht nur eine kühle Variante, sondern auch die warme Vorder-, bzw. Rückseite."
Ich glaub nicht, dass die Wintermonate im Kasten sind. Denn auf der gleichen Seite wurde noch Anfang des Monats der November "unauffällig und normaltemperiert" prognostiziert. Wenn also nicht einmal ein Monat vorherzusagen ist...
L.G., chris-kapfenberg
"Das Langfristmodell reagiert weiterhin auf die aktuelle Wetterentwicklung und simuliert in seiner heutigen Wetterprognose für den November eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +2/+4 Grad und das für weite Teile von Europa (!!!). Für die Winterprognose der Monate Dezember, Januar und Februar simuliert das Langfristmodell eine gegenüber den letzten Wochen gleichbleibend hohe Abweichung der Temperaturen von +1/+3 Grad, so dass sich an der leicht zu warmen bis deutlich zu warmen Winterprognose des Langfristmodells nichts verändert. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich für November über dem Norden noch ein normaler Trend gegenüber dem vieljährigen Soll, während es mit jedem Kilometer in Richtung Süden zu trocken wird. Für die Monate von Dezember bis Februar ist nach der Simulation des Langfristmodells eine positive Niederschlagserwartung gegeben (zu nass). So weit, so schlecht für alle unter Ihnen, welche sich einen "knackigen" Winter wünschen. Ein "Hoffnungsschimmer" bleibt das in diesem Jahr günstige Setup der sogenannten Randfaktoren, welche "blockierende" Hochdrucksysteme mit anschließender Trogneigung über der nördlichen Hemisphäre stützen können - allerdings gibt es bei einem Trog nicht nur eine kühle Variante, sondern auch die warme Vorder-, bzw. Rückseite."
Ich glaub nicht, dass die Wintermonate im Kasten sind. Denn auf der gleichen Seite wurde noch Anfang des Monats der November "unauffällig und normaltemperiert" prognostiziert. Wenn also nicht einmal ein Monat vorherzusagen ist...
L.G., chris-kapfenberg
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe