Der heutige Dienstag brachte eines der besten Chasings der letzten Jahre im SE. Bereits gestern am Abend bzw. spätestens heute am Vormittag kristallisierte sich heraus, dass es im SE und E des Landes zu massiven Unwettern kommen wird. Daher brach ich bereits um ca. 14:30 Uhr nach Graz auf und wartete dort an der ZAMG auf Papa Harald (hhkes) und Thomas (Pf). Dabei erkannten die Meteorologen vor Ort und ich, dass sich bereits eine stärkere Zelle bei Slovenje Gradec (SG) gebildet hatte, etwas nach rechts ausscherte und in die SE Steiermark "abbog":

Für diese Zellen waren wir aber schon zu spät, deshalb konzentrierten wir uns auf die Zellen, welche im Gebiet um Ljubljana entstanden waren und ebenfalls gen Slovenje Gradec zogen. Um ca. 16:00 Uhr gelangen diese Aufnahmen zwischen Spielfeld und Maribor, Blickrichtung W/NW:

Da zumindest der Aufwindbereich der Zelle etwas nach E/SE auszuscheren schien, machten wir wenig später einen Zwischenstopp bei unserm bekannten "Platzerl" in Pesnica (nördlich von Maribor). Die Zelle sah gut organisiert aus:



Danach ging's weiter auf der A5 Richtung Lendava, mit einem Stopp bei Sveta Trojica, um die schöne Zelle weiter zu beobachten:




Da die Zelle nun doch wieder stärker nach NE zog, beschlossen wir an diesem Standort abzuwarten. Dabei beobachteten wir ein mögliche Neuentwicklung, die aber noch nicht so recht wollte (ca. 17:00 Uhr, Blickrichtung NW):

Doch plötzlich ging's ganz schnell, und ein "wallcloud-ähnlicher" Aufwindbereich entwickelte sich:


Die Pufferzone zur Zelle war recht gering, daher fuhren wir ein paar Kilometer weiter östlich nach Sveti Jurij ob Ščavnici, wo wir eine "roll-cloud" als "Versorgungslinie" dokumentieren konnten.

Auch diese Zelle verabschiedete sich nach NE, daher ging's weiter nach Rakičan (etwas südöstlich von Murska Sobota (MS)), um einen umfassenden Blick auf die aktuelle Situation zu erhalten:

Auch direkt über uns quellte es immer wieder auf, die Dynamik war enormst. Auch hier, in diesem Fall fast über uns, war der eine oder andere rotierende "Schlauch" zu erkennen:

Nun lag die Konzentration aber wieder voll und ganz auf Zellen, die sich bereits im Bereich Maribor gebildet hatten und direkt auf uns zusteuerten:


Der südliche Teil verstärkte sich ziemlich (ca. 18:00 Uhr):


Plötzlich verstärkte sich v.a. der mittlere Teil der Zelle exorbitant, eine HP-Superzelle entwickelte sich vor unseren Augen. Auch die Radarechos waren immens:







Der Wind drehte auf E/SE (



Wir "flüchteten" dann Richtung Lendava und blieben etwas südlich von dort stehen, um die extrem schnell ziehende Superzelle schadlos dokumentieren zu können. Der Wind drehte nun auf NW, der kalte Outflow-Sturm brachte ordentliche Böen:


Nun, nachdem die Superzelle weiter nach E abzog, fuhren wir weiter nach S, durchquerten dabei noch zwei Zellen, die sich als "Begleitzellen" zu "unserer" Superzelle gebildet hatten, und sahen schließlich bei Pušćine (zwischen Čakovec und Varaždin) die Rückseite der südlichsten Zelle des Tages (19:00 - 19:15 Uhr):


Auch diese Zelle verzog sich nach NE, deshalb machten wir uns auf den Weg nach Hause. Alles in Allem ein unglaublicher Chasingtag - leider werden Schäden nicht ausgeblieben sein...

(Quellen Radardaten: Radarska Slika Padavin (http://www.arso.gov.si/vreme/napovedi%2 ... radar.html bzw. http://pro-vreme.net/index.php?id=5)