Am Montag entwickelten sich bei einer gradientschwachen Lage mit schwachem Höhentiefeinfluss zahlreiche lokale Gewitter.

Quelle: Wetterkarte ZAMG, https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/we ... spStat=yes
Schon bereits zu Mittag und am mittleren Nachmittag tauchten im Raum Graz erste stationäre kurzlebige Zellen auf. Diese verclusterten am Nachmittag zusehends und wurde langlebiger.
Diesmal herrschte keine typische Chasing Wetterlage vor - wir, Harald und ich, entschieden uns spontan die meist stationären Zellen trotzdem genauer vor Ort anzusehen
Wir fuhren um etwa 17 Uhr von Graz auf der A9 Richtung Süden - die Gewitter bildeten sich zu diesem Zeitpunkt an einer Konvergenzlinie, welche sich vom Raum Zagreb bis in die Oststeiermark erstreckte, aus. Die stärksten Zellen befanden sich stets am Südende der fast stehenden Linie. Gegen Norden schichteten die Gewitter Großteils aus, wobei einige Erdblitze in niederschlagärmeren oder -freien Gebieten einschlugen:
Bei der Autobahnabfahrt Kalsdorf: Richtung NW, Cu con (tCu) In der Weststeiermark:

Richtung S: Ein Cb der sich bereits auflöste:

Nur 1 Minute nach dem wir weiterfuhren, entlud sich ein positiver Erdblitz aus der eher harmlos wirkenden Wolke:

Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/blitze/ ... 1355z.html
Wir fuhren weiter, durch einige Reste alter Zellen, bis Vogau-Straß.
Blick nach NW um etwa 18 Uhr, imposante Quellwolken:

Auch im Drautal, westlich von Maribor, stand eine neue Gewitterzelle:

Da wir erkannten, dass die stärksten Zellen mittlerweile südlich von Maribor sich abregneten, fuhren wir weiter nach Slowenien.
Bei Maribor konnten wir tolle Lichstimmungen beim Porhorje. mitsamt einer tiefen Arcuswolke, einfangen:

Wir fuhren knapp an der stärksten Zelle des Tages im Südosten vorbei. Im Gebiet bei Kidričevo fielen über 100 mm Niederschlag durch eine längerlebige stationäre Zelle.
Bei Slovenska Bistrica konnten wir auf diese Zelle "zurückblicken":

Währenddessen bildete sich bei Celje ein neues Gewitter mit einer "Pseudowallcloud" aus:

Auch über dem Pohorje regnete sich ein Gewitter mit Fallstreifen ab:

Die heftigsten Zellen lagen aber stets genau entlang der Konvergenzlinie, welche östlich ins Sotlatal reichte:

Hier die angesprochene Konvergenzlinie auf der Veraflex-Analysekarte:

Quelle: https://www.univie.ac.at/amk/veraflex/t ... Index.html
Der Boč ist, aufgrund des starken Feuchtefeldes, mit einer Nebelhaube bedeckt. Weiter südlich und südöstlich geht die Post ab


Ein paar km weiter südlich, beim Pass Lovnik, haben um etwa 19 Uhr wir einen besseren Ausblick Richtung Süden.
Die Cirrenschirme sind von der Sonne beleuchtet. Auch tiefere flachere Quellungen ziehen davor durch:



Weiter westlich, südlich von Celje, bildeten sich neue Quellwolken aus:

Aber auch nördlich von uns donnerte es noch.
Wir fuhren weiter nach Šmarje pri Jelšah. Diesmal hatten wir ebenfalls Glück. In Bereich einer wenig niederschlagsaktiven Zelle, schlugen Blitze in der Umgebung knapp vor unserer Ankunft am Kirchberg Sveti Rok ein:

Quelle: https://kachelmannwetter.com/de/blitze/ ... 1400z.html
Die teils recht blitzaktiven, wenn auch kaum organisierten, Zellen zeigten immer wieder schöne Strukturen. In dem Fall einer kleiner Inflowbereich mit einem "Sauger":

Insgesamt ergaben sich immer wieder tolle Lichtstimmungen:

...auch an den ausgedehnten Cirrenschirmen:

nach Norden schichteten auch diese Gewitter, mittlerweile schon über dem Savetal liegend, aus...:

...nur etwas bodennahe Feuchte lag auf dem Bergen, wie dem Boč im NE, auf...:

...während sie stärker nach Westen anbauten:


Die Hauptaktivität lag im Sotla- und Savetal.:

Wir konnten immer wieder, während es bereits dämmrig wurde, kräftige Blitze sehen und ebenso starke Donnerschläge hören:

Quelle:https://kachelmannwetter.com/de/blitze/ ... 1400z.html
Ein paar Crawler verirrten sich bis zum Himmel ober uns. Hier machte sich eine Abendstimmung mit einigen Mammaten bemerkbar:

Noch eindrucksvoller war der Blick gegen W mit "tropischem" Gewölk am Horizont:

Nach 19:45 Uhr entschlossen wir uns nach Hause zu fahren. Die Gewitteraktivität dauerte im Bereich des Savetals noch einige Zeit an. Auch weiter westlich lösten noch einmal kurzlebige Zellen bei Ljubljana aus.
Alles in allem ein interessanter Gewittertag, obwohl es keine wirklich stärker organisierten Zellen gab.
Lokal waren wieder Schäden zu beklagen, etwa durch Starkregen und Kleinhagel bei dem stationären Gewitter von Kidričevo :
Bis über 130 mm Niederschlag lt. INCA-Analyse / ZAMG:

Quelle: https://www.zamg.ac.at/incaanalyse/
Hagelablagerungen lt. neurje.si:
https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5DCF8461
LG.