
Nach langer, SEHR langer Zeit hatte ich heute einmal Zeit, mich dem Chasen zu widmen.
Mein "Blauer Blitz", alias Renault Laguna mit knapp 500.000km und Cellulites ob der vielen Chasings ist ja nicht mehr - und so war ich diesmal mit meinem ELEKTRO-Auto unterwegs - da das Wetter a fast "zu mir" kam und ich nicht weit fahren musste. Gut - 280km sollten nicht zamkommen

Irgendwann so kurz vor 14:00 setzte ich mich in Bewegung und fuhr von Fernitz nach Kalsdorf - und da auf die Autobahn A9 rauf.
Dank des elektrobedingten Umgehens des IGL100ers kam ich rasch voran, gegen 14:08 sah ich das "Schwammerl" des vorigen Aufbauzyklus - und den NEUEN Aufwindturm des neuen Zyklus... na das stimmte mich schon hochgradig interessiert.
14:08:

Über den Knoten Graz-West ging es dann auf die A2 Richtung Klagenfurt, der PLAN war, in Mooskirchen abzufahren - und einen Corepunch hinzulegen.
Hagelpeeling fürs Fahrzeug... so zu sagen...
Naja - das war der Plan...
Die Radarbilder stimmten mich dan kurz nachdenklich, denn von 14:10 auf 14:15 scherte es doch a bissl nach Südosten aus... und gleichzeitig erblickte ich eine recht tiiiiefe Wallcloud mit sehr dynnamischen Eingenschaften... ein Warnschuss.
Bild der Wallinger nicht das Beste... aber man dakennts.
14:10:

14:15

Wallcloud to the right... mit Zipferl...

Abgefahren in Mooskirchen (wollte ich) nach Hitzendorf weiter - um den Kern zu testen.
Je näher ich dem Kreisverkehr kam, umso mulmiger wurde mir - kamen mir doch Blätter, kleine Äste in zyklonaler Rotationsbewegung entgegen bzw. seitlich herum.
Kurzes Video - Qualität is leider mies, weil ich schnell via WhatsApp auf youtube laden musste...sorry...
Man sieht aber, wie sich de Bam biegen usw.
Und JA - mit dem freien Auge nach oben gerichtet, rotierte der Scheiss... Wohlfühlfaktor "bescheiden"...
Da war die Entscheidung, den Kreisverkehr nicht in Richtung KERN zu verlassen, sondern 1. ausfahrt Richtung Lieboch als richtig.
Irgendwo kurz vor Schadendorf (nomen est omen) bin ich kurz stehen geblieben, damit ich einen Blick drauf werfen kann.
Und ein Foto... damit das auhc dokuentiert ist.
Eingekringelt tanzten die Fracten ums Rotationszentrum. Na Bumm.... hätt nicht damit gerechnet.
Mittlerweile schon 14:28:

Somit weiter auf die A2 und Richtung...... Graz. ok - mal dorthin.
A2 Knoten kurz vor Graz-West erstmals Hinweise auf "gefrorenen Niederschlag" - der dann ab Autobahnabfahrt FELDKIRCHEN offensichtlich wurde.
Weitergefahren bis zur Abfahrt Graz-OST, da man aus Erfahrung weiß, dass da auf der Autobahn sicher KEINER weiterfährt, wenns hagelt.
Die Annahme war richtig, denn zwischen Graz-Ost und LaHö gings VOLL nieder.
...inzwischen zog das Hagelunwetter über den südlichen Teil von Graz (Puntigam-Liebenau-St. Peter) drüber - und entschied sich ca. auf Höhe Hart / Raaba einmal RICHTIG nach Südosten auszuscheren:
Das ging FIX, innerhalb von 15 Minuten.
14:35

14:40

14:45

14:50

Offensichtlich ein enormer Energieschub, Verstärkung und ein zusätzlicher Aufwindturm.
DER dürfte dann wohl dazu geführt haben, dass es in der Gegend richtig bösartig gehagelt hat.
Der Hagel vollführte aber ein lehrbuchmäßiges Erscheinungsbild:
- nahe des Aufwinds nicht viel Hagel - aber die größten Trümmer und
- näher des Kerns abnehmende Größe, aber große Mengen plus Windstrahleffekte.
Ich fuhr dann Graz Ost - Hausmannstätten über den himelreichtunnel Richtung Vasoldsberg - als ich dann in Breitenhilm eben jene erste "großen Trümmer" KLAREN Eises mit sehr guter Durchfrierung und Härte zusammengesammelt habe:
Für alle die es genau wissen wollen - war beim SPAR zwischen Wagersbach und Breitenhilm:

...danach kam der "Zentimeter" zum Einsatz, irgendwie wußte ich, dass ich den noch öfters brauchen werde:

Na klass... wenn es hier schon 4cm sind - das kann noch heiter werden.
Inzwischen... ja - da war die Zelle mit Eilzugstempo außer Reichweite.
Ich entschloss mich, einfach Vasoldsberg Richtung LaHö weiterzufahren und die weiteren "Relikte" zu dokumentieren.
Gleich nach Vasoldsberg (Brücke übern Ferbersbach - wer's kennt) der nächst STOP, denn offensichtlich sind die Dinger schon wieder größer.
Aussteigen, sammeln, messen..
Korrekt... 5cm und a bissl was.... krass...


Das geschulte Auge sieht:
- nicht viel Hagel, aber FETTE Trümmer...
Ergo:
- der Zugbahn folgen, ggf. sind knapp am Aufwindzentrum noch größere Relikte runtergekommen.
Beim "Marterl" (Pichl Kapelle für Ortskundige

Gratulation, 5,5cm hamma schon mal...

An sich wollte ich dann bis LaHö (Laßnitzhöhe) durchfahren, kam aber zum Schluss - auch weil es weniger, aber "glänzendere" Hagelschloße am Straßenrand lagen - noch einen Zwischenstopp einzulegen und nochmals zu suchen.
Das hohe Gras einer Wiese kam mir entgegen, hier dämpft es den Aufprall und schützt besser vorm schmelzen.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
7cm

Damit ich in meinem Dusel nicht vergesse, WO ich das gefunden habe - und auch den Eintrag im ESWD korrekt mache (DANKE an jfk dafür!) - schnell ein Screenshot vom GoogleMaps, dann geht auch nix mehr schief...
"DU PARKST HIER" bezieht sich auf den letzten Zwischenstopp



Interessant zu erwähnen ist die geografische Seite der Funde - das größte Hagelkorn demnach Nordöstlich des letzten Zwischenstopps, also eher ungewöhnlich.
Wie das geht und woran es liegt - KEINE Ahnung, aber es wirft die Frage auf, ob nicht noch mehr von den 7ern herumliegen - oder sogar größere irgendwo zwischen den beiden Punkten zu finden gewesen wären.
Gut - in Schemerlhöhe angekommen ging es nach LaHö weiter - auf die A2 wieder Richtung GRAZ, wobei es vor Graz-Ost staute und ich die Gelegenheit bekam, die Hinterlassenschaften des Hagelunwetters auf dem Straßenrand zu dokumentieren.
Das war auf Höhe Pachern / HArt bei Graz - dort wollte ich dann auch noch hin..
WIEDER in Graz-Ost abgefahren, Ausfahrt Graz-Raaba... und da lagen NOCH IMMER die HAgelkörner herum.
Sicher 1,5 Stunden (oder schon 2 ?) nachdem die Zelle durchgezogen war.
Eine Kurze ROT-Phase der Ampel ausgenutzt, schon hatte ich die nächsten "unfreiwilligen Dokumentationsobjekte" eingesammelt und abfotografiert.
Noch immer 4cm+ im Durchmesser, klares, festes Eis... unfassbar.
Kein Wunder, dass es da etliche Autos mit Dellen gab.

Von Raaba weiter über Zubringer Ost zum Kreisverkehr und meiner letzten Station - HArt bei Graz / Pachern, kurz vor dem Bahnübergang.
Zufall - der ging grad zu - daher wieder Zeit zum Suchen, Sammeln und Dokumentieren.
3 bis 4,5cm generell (nach 2h!), dichter und mehr davon - Analogie zur Autobahn.



So - das war's einmal.
Ein gelungener Auftakt, mehr als gedacht, heftiger als gedacht.... und UNERWARTET ob der Abschattung über den (fast) ganzen Tag.