Eine über Österreich liegende und entlangschleifende Front sorgte auf der Vorderseite für viel Labilität in energiereichen Luftmassen. Es bildeten sich anscheinende kleine „Dry Lines“, an diesen entstanden heftige Gewitter:

Quelle: GeoSphere Austria (https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/we ... 024&utc=12)
Das ESTOFEX-Team entschied sich für ein LVL2 im SE von Österreich:

Quelle: ESTOFEX (https://www.estofex.org/)
Auch der Skywarn-Forecast von Gerald war entsprechend. Zum ersten Mal in der Saison wurde LVL3/4 aufgeboten:

Ich verabredete mich mit Thomas (Pf) für ein gemeinsames Chasing. Wir trafen uns gegen 14:15 Uhr im Süden von Graz. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich in der Weststeiermark bereits eine kräftige Gewitterzelle gebildet hatte. Da wird damit rechneten, dass die Zelle stark nach Süden ausscheren würde, brachen wir direkt über die A9 in Richtung Süden auf.

Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Die Zelle verstärkte sich und machte das, was wir erwarteten – sie scherte stark nach rechts aus:

Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Für uns ging es bis St. Veit am Vogau bei immer wieder stockendem Verkehr auf der A9 zäh dahin. Endlich am Zielort angekommen, konnten wir die Wallcloud der kräftigen „Weststeiermark-Superzelle“ dokumentieren (kurz nach 15:00 Uhr, Blickrichtung W):

Die Zuggeschwindigkeit der Superzelle war hoch, deshalb verloren wir keine Zeit und fuhren rasch weiter Richtung Süden. Den nächsten Halt gab es bei Pesnica, etwas nördlich von Maribor. Die Zelle zeigte dabei nach wie vor geniale Strukturen, auch wenn die Aufwind-Basis samt Wallcloud zu diesem Zeitpunkt etwas „rain-wrapped“ war (Kurz nach 15:30 Uhr, Blickrichtung NW):

Auch hier setzte Schirmregen ein, daher ging es weiter nach Süden auf die nordwestliche Seite des Airports Maribor. Der Aufwindbereich und die Wallcloud der Superzelle setzen dabei auf das Pohorje-Gebirge auf. Nicht das erste Mal, dass wir das beobachten konnten, aber es ist immer wieder spannend, was dadurch mit dem Aufwind passiert (ca. 15:50 – 16:00 Uhr, Blickrichtung NW):


Die Zelle umkurvte den Pohorje erfolgreich. Wenn man das Radar genau beobachtet, erkennt man, dass durch die Berge die Zelle sogar kurzzeitig Richtung Südwesten zog. Dazu waren die Radarsignaturen enorm:

Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Für uns war nun der Zeitpunkt einer Entscheidung gekommen. Wir fuhren über die A1 an der Superzelle im Norden liegend vorbei bis Slovenska Bistrica (Sever), von dort auf der Landesstraße etwas weiter südlich über Pragersko und Kidričevo nach Ptuj:

Quelle: Google Maps (Pfeile: eigene Bearbeitung; https://www.google.at/maps/dir/Ptuj/Flu ... entry=ttu=)
Damit schafften wir es, im US-Style den Aufwind der Zelle zweimal zu „intercepten“. Auf der Landesstraße nach Pragersko wagten wir den nächsten Fotostopp (ca. 16:20 Uhr, Blickrichtung N):



Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Kurz vor Kidričevo. Die Superzelle war nach wie vor sehr stark (ca. 16:35 Uhr, Blickrichtung NW):


Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Wir fuhren bis Ptuj (PT) weiter und ließen uns dort unter dem schützenden Dach einer Tankstelle überrollen. Ein letztes Bild von Scud-Clouds bzw. Pannus-Wolken im Aufwind (ca. 16:50 Uhr, Blickrichtung S):

Nach Abzug der Superzelle (in Ptuj gab es „nur“ Starkregen und einige, nähere positive GCs, die das Auto haben rütteln lassen





Der Cb der abziehenden Superzelle war enorm, im Vordergrund die überschwemmten Parkplätze (17:45 Uhr, Blickrichtung SE):

Die abziehende Zelle im Radar:

Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Auf der Heimfahrt hielten wir noch einmal bei Pesnica (Maribor). Dort sahen wir im Norden eine Multizelle mit teilweise organisierten Aufwinden und Asperitas-Strukturen (kurz nach 19:00 Uhr, Blickrichtung N):

Dort trafen wir dann zufällig den slowenischen Stormchaser Kristijan Cizerl (Neurje.si bzw. ZEVS). Wir unterhielten uns über den massiven Unwettertag sowie über die kommenden Schwergewitterlagen).
Never Stop Chasing!