Tiefdruckrinne über Mitteleuropa:
Über den Südosten signifikante Feuchte und über dem Alpenostrand/Südalpen eindringende Kaltfront
Starke Gewitter mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel waren zu erwarten.

Quelle: GeoSphere Austria
Einige Tage zuvor hatten Harald und ich beschlossen, uns an diesem Tag zu treffen.
Treffpunkt war der Flughafen Graz, wo wir gegen 12:45 Uhr die aktuelle Wetterlage nochmals überprüften.
Aufgrund der Entwicklungen entschieden wir uns, in Richtung Süden aufzubrechen.
Bereits kurz nach 13:00 Uhr fuhren wir über die A9 in Richtung St. Veit am Vogau.
Nach einem kurzen Halt zur erneuten Lagebeurteilung bemerkten wir die Bildung einer Zelle über Celje
die nordostwärts Richtung Maribor zog – woraufhin wir sofort weiter in Richtung Maribor fuhren.
Rückblickend erwies sich diese Entscheidung als goldrichtig.
Airport Maribor. CGs in der Nähe. Wir mussten gleich weiter.

Blickrichtung E (Ungarn): Ausbildung weiter vorlaufender Zellen

Richtung SE mit schönem tCu

Weiter fuhren wir nach Kungota pri Ptuju wo wir um ca. 14.45 die Superzelle mit Downburst über Maribor beobachteten.
Es bildete schnell eine rotierende Wallcloud. Deutlich war das einsaugen von Scut Clouds erkennbar.
Aufgrund der besonders tiefen Wallcloud lag die Ausbildung eines Tornades im Bereich des möglichen.



Nach ca. 20 minutigem Auftenhalt entschlossen wir uns weiter entlang der A4 zu Fahren und nahmen
die Ausfahrt Ptuj Ost, von wo wir nach Ljutomer weiter fuhren, da sich die Zelle bereits nach Richtung Murska Sobota bewegte.

Quelle: https://meteo.arso.gov.si/
Gegen 16 Uhr waren wir in Križevci pri Ljutomeru wo wir die Zelle bereits über Murska Sobota sahen.
Zu diesem Zeitpunkt schwächelte die Zelle etwas.


Wir fuhren nun auf der A5 in Richtung Maribor und führten bei Sv. Trojica eine weitere Lagebesprechung durch.
Inzwischen hatte sich eine weitere Zelle bei Celje gebildet, die sich allmählich in Richtung Maribor verlagerte.
Wir beobachteten die Entwicklung aufmerksam und überlegten, ob wir die Zelle direkt ansteuern sollten.
Nach sorgfältiger Abwägung entschieden wir uns jedoch, die Rückfahrt zum Flughafen Graz anzutreten.
Eine Entscheidung, die sich in doppelter Hinsicht als richtig herausstellte:
Zum einen schwächte sich die Zelle auf dem Weg von Celje nach Maribor merklich ab,
zum anderen konnten wir auf dem Rückweg in Wagendorf einen letzten Halt einlegen und dort
zum Abschluss unseres Chasings eine weitere Zelle beobachten, die gerade über den Raum Lebring zog.



Vor Ort konnten wir die Zelle beobachten, die sich gerade im Bereich Lebring befand.
Parallel dazu zeigte ein Blick auf das NS-Radar, dass unsere erste Zelle, die sich zuvor im Raum Murska Sobota abgeschwächt hatte,
nahe der ungarischen Grenze wieder an Stärke gewann.

Unsere Rückkehr zum Flughafen Graz erfolgte gegen 18:30 Uhr. Rückblickend war es ein äußerst gelungenes Chasing – mit der richtigen Entscheidung, den Südenosten ins Visier zu nehmen. Für mich persönlich war es zudem ein besonderer Tag: Es war mein erster offizieller Einsatz im Chasingteam SE – ein gelungener Auftakt!
Fotomaterial @Harald und meine Wenigkeit