Sonneneruptionen: Wissenschaftler entdecken Spätphase mit starker Abstrahlung

Hier ist Platz für Themen die in kein anderes Forum passen. Zudem findest du hier News & Infos zum Verein. Max. 2 Bilder sind erlaubt!
Antworten
Benutzeravatar
ThomasWWN
Beiträge: 6327
Registriert: Sonntag 19. April 2009, 21:31
Rufzeichen: OE3STF
Wohnort: wochentags: 1030 Wien, Wochenende: 2603 Felixdorf
Kontaktdaten:

Dienstag 13. September 2011, 19:51

Wissenschaftler entdecken Spätphase mit starker Abstrahlung
Sonneneruptionen – Neue Phase entdeckt

Hamburg – Wissenschaftler der University of Colorado in Boulder haben eine vierte Phase bei Sonneneruptionen entdeckt. Bislang waren nur drei Phasen bekannt und dokumentiert. Mit Hilfe des „Extreme Ultraviolet Variability Experiments“ an Bord der NASA Sonde „Solar Dynamics Observatory“, die seit Mai 2010 kontinuierlich die Sonnenaktivität beobachtet, konnten bislang 191 Sonneneruptionen untersucht werden. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass circa 15 Prozent aller Eruptionen in eine vierte bislang unbekannte späte Phase übergehen, bei der noch einmal beträchtliche Mengen Strahlungsenergie freigesetzt wird.

Bild
Messungen ergeben: 15 Prozent der Sonneneruptionen sind intensiver als bisher gedacht wegen neu entdeckter Spätphase (Bild: Archivmaterial) [Bildrechte: NASA]

Sonneneruptionen bislang unterschätzt

Eine Sonneneruption ist auf eine lokale und abrupte Veränderung des Magnetfeldes der Sonne zurückzuführen, welche meist mit dem Auftreten von Sonnenflecken in Verbindung steht. Das hat zur Folge, dass hochenergetische Plasmateilchen an die Oberfläche der Sonne stürzen, sich erhitzen und in gewaltigen Schlaufen entlang der Magnetfeldlinien ausgeschleudert werden. Die drei bislang bekannten Phasen eines solchen Ausbruchs sind alle mit einem Ansteigen an Röntgenstrahlung verbunden. Anhand von Messungen dieser Strahlung wurden bisher der Zeitpunkt und die Stärke einer Sonneneruption vorhergesagt. In der vierten, etwas längeren Phase bleibt die Röntgenstrahlung jedoch unverändert, obwohl eine Gesamtstrahlung abgegeben wird, die der Haupteruptionsabstrahlung entspricht und damit die Erdatmosphäre ebenso beeinflusst. Wäre zum Beispiel bei einer starken Sonneneruption am 3.11.2010 nur der Hauptausbruch betrachtet worden, so läge die Intensität der freigesetzten Energie rund 70% unter der eigentlichen. Die neuen Untersuchungen lassen demnach die Schlussfolgerung zu, dass die Dauer und Stärke von Sonneneruptionen bislang unterschätzt wurden.

Neue Erkenntnisse verbessern Vorhersagbarkeit

Die bei einer Sonneneruption ins All geschleuderten Auswürfe werden auch als Sonnenstürme bezeichnet. Sie können Schäden an Satelliten hervorrufen und das Kommunikations- sowie Navigationsnetz stören. Um teure Geräte zu schützen und im Notfall auszuschalten, sind Vorhersagen dieser Sonnenstürme wichtig. Werden nun die neuen Erkenntnisse in Modelle für das Weltraumwetter mit eingebunden, können die Vorhersagen erheblich verbessert werden.

+++ Dieser Artikel wurde erstellt von Karoline Block vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation +++
Quelle: http://www.wetterspiegel.de/de/nachrich ... 83932.html
ESWD | Weitere Funktion: ESWD User Support bei European Severe Storms Laboratory (ESSL)
ESSL > ESWD
Wetterstation 1030 Wien: https://www.ecowitt.net/home/index?id=79484
Antworten