September 2011: Oberösterreich genehmigt Pumpspeicherkraftwerk in MOLLN

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ThomasWWN
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Sonntag 18. September 2011, 19:30

Oberösterreich genehmigt Pumpspeicherkraftwerk

09. September 2011 13:52

Spatenstich für 300-Millionen-Euro-Projekt voraussichtlich 2012

Linz - Die zuständigen Behörden haben das Pumpspeicherkraftwerk Molln (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich genehmigt. Das Projekt, das 300 Megawatt Leistung bringen und rund 300 Millionen Euro kosten soll, wurde von der Baugruppe Bernegger eingereicht. Firmenchef Kurt Bernegger ist nun auf Partnersuche für den Betrieb der Anlage. Angepeilt wird eine österreichische Lösung, wie er und Umweltlandesrat Rudi Anschober in einer Pressekonferenz am Freitag bekräftigten.

Derzeit sind in Oberösterreich vier Pumpspeicherkraftwerke in Planung: Für jenes der Energie AG in Ebensee und das Verbund-Projekt in Riedl bei Jochenstein werden voraussichtlich 2012 die UVP beginnen, ein weiteres Vorhaben am Pfenningberg bei Linz ist noch weniger konkret. Das Bernegger-Projekt wurde im Jänner 2010 eingereicht. Es benötigt keine UVP, weil kein Wasser aus einem Fluss oder Bach entnommen, sondern lediglich zwischen zwei Speichern hin- und hergepumpt wird. Daher passierte es die Behördenverfahren am schnellsten.

Das Kraftwerk in Molln besteht aus einem Speichersee mit 1,8 Mio. Kubikmetern, der auf dem Areal einer ehemaligen Kiesgrube entsteht. Hinter dem Steinbruch Pfaffenboden werden fünf Speichertunnel im Berg gebaut, 1,5 Kilometer lang und 16 Meter im Durchmesser. Wenn andere Kraftwerke zu viel Strom produzieren, wird das Wasser aus dem See im Tal in die Hohlräume am Berg gepumpt und der Überschuss so gespeichert. Bei Engpässen lässt man das Wasser über eine unterirdische Turbine wieder ab. Bernegger bezeichnet es als "Akku-Batterie". Bei Volllast kann die Anlage 15.000 Haushalte versorgen, die Speicher reichen für einen maximal siebenstündigen Betrieb.

Fertigstellung für 2016 geplant

Im Herbst 2012 soll der Spatenstich erfolgen, erwartet Bernegger, die Bauzeit veranschlagt er mit 3,5 bis 4 Jahren. Für den Betrieb der Anlage sei er noch auf der Suche nach Partnern aus dem Energiebereich. "Ich kann Strom in dieser Dimension nicht handeln." Er sei aber zuversichtlich, dass eine österreichische Lösung zustande kommt, so der Firmenchef.

Die Austrian Energy Agency habe festgestellt, dass Oberösterreich ein bis zwei Pumpspeicherkraftwerke für die Eigenversorgung benötige, erklärte Anschober, für den Europäischen Markt sei der Bedarf weitaus höher. Man könne mit Spitzenstrom erzeugenden Anlagen gut am Austausch mit anderen, etwa wind- oder sonnenkraftstarken Regionen teilnehmen.

Landeshauptmann Josef Pühringer begrüßte in einer Presseaussendung die Genehmigung des Projektes. "Diese Technologie hat Zukunft. Sie ist ein wichtiger Beitrag in der oberösterreichischen Volkswirtschaft, einen nachhaltigen Energiestoffwechsel zu schaffen." Oberösterreich brauche noch mehrere derartige Pumpspeicherkraftwerke. Auch Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl ist dieser Ansicht: "Das Projekt in Molln ist der Anfang. Jetzt heißt es weiter dranbleiben, weitere zwei bis drei Pumpspeicherkraftwerke rasch zu genehmigen und umzusetzen", forderte Sigl. (APA)
Quelle: http://derstandard.at/1315005956220/Mol ... rkraftwerk
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