Auch diesmal gab es in Kärnten, der Steiermark, dem Burgenland und in weiten Teilen Sloweniens heftige Gewitter mit beträchtlichen Schäden.
Ein Tief über dem Baltikum sorgte für feucht-labile Luft. Eine Kaltfront lag quer über dem östlichen Teil Österreichs:

Quelle: ZAMG
Relativ früh lösten die Gewitter aus. Schon am frühen Nachmittag zogen die erste Superzelle vom Mürztal ins Südburgenland. Weiter westlich in der Mur-Mürz-Furche zog eine Gewitterlinie Richtung SE, welche im Randgebirge neue Bildungen induzierte.
slowenisches Niederschlagsradar:

Quelle: radarska slika padavin
Blitzortungskarte:

Quelle: blitzortung.org
Feiertagsbedingt kam ich etwas später von Zu Hause weg.

Ab Graz-Puntigam, wo ich mit Harald traf, bis zur Slowenischen Grenze 3 Corepunches; zum Glück nur Starkregen ohne Großhagel auf der Autobahn A9.


Jetzt wurde es aber erst richtig interessant. Eine kräftige Zelle schien von der Weststeiermark in den Raum Maribor einzubrechen. Der Zeitpunkt war ideal um sie vorderseitig noch "abzufangen".
Bei der Abfahrt Maribor-Zrkovci gelang das erste richtige Aufnahme. Das Gewitter näherte sich von den Windischen Bühel unter Dauerdonnern und drang ins Drautal vor:


Quelle: blitzortung.org
Da es hier bald zu Tröpfeln begann fuhren weiter nach Maribor Rogoza - gegen 16 Uhr zeigte sich hier die Rotation der Mesozyklone, mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es um eine Superzelle- Blick auf den Pohorje W-NW:

Blick Richtung NE-E, einige Blitzeinschläge außerhalb des Niederschlagsfelds in diesem Bereich:

Die Absenkung erfasste immer stärker den Pohorje, bald war der Bergkamm eingehüllt:

wurde immer gewaltiger und gefährlicher für die Stadt Maribor:

bei der Weiterfahrt zum Südwestlichen Rand des Flughafengeländes Maribor:

man beachte Färbung und Niederschlagsvorhang:

das Vorderteil "wanderte" bereits östlich hinaus:

Die Fracten wurde aufgewirbelt, ganz tief die Wolkenbasis mittlerweile:

Jetzt heißt doch lieber weiterfahren


Auf den Weg Richtung Ptuj hat die Zelle bereits Maribor überrollt.
Südlich von Kidričevo gegen 16:30 Uhr:

Interessant wie die Wallcloud struktriert ist:


Der Kern befindet sich bereits südöstlich von Maribor zieht weiter südostwärts. Eine weiter Zelle hat sich bei Slov. Gradec neu entwickelt:

blitzortung.org

Radarska slika padavin

Lichtkontrast zwischen Gewitterwolke und gewitterfreier Zone südwestlich dahinter:

Der "Sicherheitsabstand" war auch hier bald unterschritten, teilweise kündigte ein Staubsturm die herannahende Zelle an:

Wir fuhren weiter nach Südosten. Bei einer Kreuzung zweigten wir falsch ab. Anstatt das Drautal entlang zu fahren, verirrten wir uns ins Bergland südlich davon.

Beim Schloss Trakoscan / Kroatien hatten wir genug Abstand die im Norden vorbeiziehende Zelle zu beobachten:


Da sich mittlerweile die Neubildung von Slov. Gradec verstärkte und SE-wärts zog und Zelle östlich Ptuj langsam abschwächte, beschlossen wir die westliche der beiden Zelle noch zu erreichen:

Quelle: radarska slika padavin
Blitzaktivität der Zelle östlich von Ptuj

Quelle: blitzortung.org
Wir fuhren Richtung Celje. Bei Kozminski der Blick auf die Mammaten der Zelle:
https://lh5.googleusercontent.com/-LPbY ... 2%2B-1.jpg
Leider regnete es schon mit einigen Naheinschlägen vor der eigentlichen Zelle, sodass wir nur vom Auto aus die knapp westlich von Rogaška Slatina vom Donačka Gora aus die vorbeiziehende Superzelle festhalten konnten:


Insgesamt verclusterten die Gewitter über Slowenien zusehends. Wir fuhren weite Strecken durch Regen. Bei Šmarje pri Jelšah zeigten sich die ersten Schäden (Bodenerosion) durch die vorher durchgezogene Superzelle.
Währenddessen zog eine weiter Gewitterstaffel von Unterkärnten her heran und südlich bildeten sich neue Zellen. Die Superzelle erreichte den Raum Krsko. Eine Art "Gewitterhalbkreis" bildete sich aus.

Quelle: radarska slika padavin

Quelle: blitzortung.org
Bei Dramlje nahe Celje noch ein Blick auf die Gewitter, Richtung N:

Richtung W / NW:

Bei der Rückfahrt auf der slowenischen A1 sahen wir noch am Talübergang bei Žiče Hagelanssammelungen von der vor 2 Stunden durchgezogenen Superzelle.
Wir fuhren nochmals ab um die Hageldeckenreste zu dokumentieren. Währenddessen zogen weitere Gewitter mit einzelnen Ambossblitzen durch. 1-2 cm großer Hagel zu diesem Zeitpunkt. der frische Hagel war sicher noch größer. Die Superzelle hatte bereits das Gebier südöstlich von Krsko ereicht und löste sich dort dann auf:


Bei der Nachhausefahrt nach Graz gab es bis zur Staatsgrenze Regen und immmer wieder Ambossblitze.
LG.
Kamera: Canon EOS 400D, Objektiv 18-135 mm