Beitrag von Gitte/Wolkenfahnderin
EHEC, steht für entero-hämorrhagische Escherichia coli.
Die Erkrankung zählt zu den Zoonosen, d.h. es sind von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten.
So sieht der harmlose Escherichia coli Erreger unter dem Mikroskop aus: http://youtu.be/BWVHGviSiMs" onclick="window.open(this.href);return false;
Normalerweise gehört EC zu den harmlosen Varianten der Darmbakterien und ist auch recht wichtig für den menschlichen Körper, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Escherichia_coli" onclick="window.open(this.href);return false;
Die nun abgewandelte Variante, bildet Giftstoffe die den menschlichen Körper stark angreifen. Es verursacht wässrigen Durchfall, teilweise mit Fieber und ist für hohen Flüssigkeitsverlust im Körper verantwortlich. Bei manchen ist er so aggressiv das es neben der Diarrhoe zu einem Bluten der Darmschleimhaut kommt (daher hämorrhagisch = Übertritt von Blut aus dem Körper an die Außenwelt). Bei weiterem Auftreten von Komplikationen führt das Ganze zu einem Nierenversagen, zu einer „künstlichen“ Anämie (innerliches Verbluten, durch „Auslaufen“ der roten Blutkörperchen, dadurch kein Sauerstofftransport mehr möglich). Wenn die Krankheit nicht gestoppt wird zum Tod.
Viele weitere Informationen findet man hier:
http://www.zoonosen.net/NewsundPresse/t ... hland.aspx" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/ehe ... -5233.html" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauch ... i_ehec.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauch ... i_ehec.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Dies sind absolut vertrauenswürdige Quellen, die mit Sicherheit keinen Hype verbreiten. In jedem Fall ist mit einer Infektion mit EHEC nicht zu spaßen.
Beitrag von Herfried - Wzforum
Wenn 1000/ Jahr normal sind, dann sind hunderte in wenigen Tagen in einer Region nicht normal.
...und dann muss man sich um die Ursache Gedanken machen.
Escherichia coli ist ja eigentlich ein nützlicher Symbiont, der unsere Verdauung um Welten effektiver macht, und den Befall mit Schadbakterien verhindert. Der Geruch mag unsympathisch sein, Kot riecht nach E.coli, nicht umgekehrt, aber für unser Leben ist das Bakterium sehr bedeutend.
Nun gibts etliche Varianten davon, die niucht so toll sind, aus einem oder anderen Grund Durchfälle auslösen, pathogen wirken, ja den Menschen massiv befallen können.
Und eben diese Art nun, welche massiv Giftstoffe im Darm freisetzt, damit die Schleimhäute dermaßen zerstört, dass Durchfall und blutiger Durchfall die Folge sind.
Übrigens: veschiedene E.coli Stämme können enterohämoragisch wirken, verantwortliche Geninformation auch an andere Stämme weitergegeben werden (neue Kombinationen).
Und keine der Wirkweisen ist witzig. Eine frißt Darmschleimhaut wie die Ruhr, andere geht ins Blut und wirkt als systemische Bakterieninfektion, die da nun vergiftet mit lebensgefährlicher Dosierung. Kombinationen der Wirkweisen sind ebenfalls denkbar.
Es ist also kein witziges Zeug, und wenn mit einem Schlag eine Epidemie ausbricht, dann gilt es die Ursache in der Lebensmittelherstellung - da kommts nämlich her - zu finden und abzustellen. Sonst gibts Tote.
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Zwei Fragen:
1. Kann man durch gründliches Waschen sicher sein, dass der Keim komplett ausgewaschen wird?
2. Wie lässt sich das HUS bzw. Nierenversagenstadium intensivmedizinisch verhindern?
EHEC
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Sobald man Nierenversagen hat, ist man automatisch Intensivpatient. Wichtig ist, dass kein Multiorganversagen dazu kommt - dann hilft nicht mehr viel ...
Klosterneuburg-Scheiblingstein, 487 m (gemessen mit NÖGIS), Wienerwald, Bezirk Wien Umgebung
http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
http://www.facebook.com/NadjaPohlPhotography
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jep hab ich auch grad gelesen:
http://www.gmx.net/themen/oesterreich/n ... -ausloeser" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.gmx.net/themen/oesterreich/n ... -ausloeser" onclick="window.open(this.href);return false;
bei der hohen frauenquote unter den betroffenen? wohl kaum.Mulvane hat geschrieben:Vielleicht hats ja einen terroristischen Hintergrund.![]()
die trockenheit in norddeutschland dürfte eine große rolle spielen.
Nach der Vogelgrippe kam die Schweinegrippe.
Nach der Schweinegrippe gibts jetzt EHEC.
Naja ich sehs eh scho kommen was passiert. Irgendwer zaubert wieder einen Impfstoff her wie bei der Schweinegrippe und das kostet wieder Millionen. Weil die Schweinegrippe Impfstoffe waren ja auch so wichtig. Aber von da Schweinegrippe ließt man dann eh wieder spätestens im Herbst.
Meine Meinung dazu!
Nach der Schweinegrippe gibts jetzt EHEC.
Naja ich sehs eh scho kommen was passiert. Irgendwer zaubert wieder einen Impfstoff her wie bei der Schweinegrippe und das kostet wieder Millionen. Weil die Schweinegrippe Impfstoffe waren ja auch so wichtig. Aber von da Schweinegrippe ließt man dann eh wieder spätestens im Herbst.
Meine Meinung dazu!
Wien 1020
http://www.wetter-hohenau.at" onclick="window.open(this.href);return false;
http://wetter-hausruckviertel.at/scharn ... rsicht.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
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ehec und grippe kann man nicht vergleichen.
1. E-Coli ist ein Bakterium, während Grippe durch Viren ausgelöst wird. Antibiotika kann man bei EHEC keine geben, weil beim Zugrundegehen des EHEC massenhaft Toxine (Giftstoffe) freigesetzt werden, die lebensgefährliche Auswirkungen haben.
2. Bei der Schweinegrippe betrug die Inkubationszeit meist nur einige Stunden bis wenige Tage, bei EHEC sind es 2 bis 10 Tage, d.h. man hat sich möglicherweise infiziert und merkt es nicht einmal.
3. Der Schweinegrippe-Erreger wird von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (Anhusten) übertragen, bei EHEC dagegen via Schmierinfektion (Berührung kontaminierter Gegenstände), also hauptsächlich über infizierte Oberflächen, Gegenstände, Nahrungsmittel.
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1. E-Coli ist ein Bakterium, während Grippe durch Viren ausgelöst wird. Antibiotika kann man bei EHEC keine geben, weil beim Zugrundegehen des EHEC massenhaft Toxine (Giftstoffe) freigesetzt werden, die lebensgefährliche Auswirkungen haben.
2. Bei der Schweinegrippe betrug die Inkubationszeit meist nur einige Stunden bis wenige Tage, bei EHEC sind es 2 bis 10 Tage, d.h. man hat sich möglicherweise infiziert und merkt es nicht einmal.
3. Der Schweinegrippe-Erreger wird von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (Anhusten) übertragen, bei EHEC dagegen via Schmierinfektion (Berührung kontaminierter Gegenstände), also hauptsächlich über infizierte Oberflächen, Gegenstände, Nahrungsmittel.
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WHO: Neuer, unbekannter EHEC-Stamm isoliert
Für die zahlreichen Darminfektionen durch den EHEC-Erreger in Europa ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein neuer, noch nie zuvor entdeckter Stamm von E. coli verantwortlich. Die WHO erklärte heute, vorläufige genetische Untersuchungen hätten ergeben, dass der Stamm eine mutierte Form aus zwei E.-coli-Bakterien ist.
Die WHO-Expertin für Lebensmittelsicherheit, Hilde Kruse, sagte, ein solcher Stamm sei noch nie bei Patienten isoliert worden. Der neue Stamm weise Merkmale auf, die ihn mehr Giftstoffe produzieren ließen. Bisher hat der Erreger in Deutschland mindestens 17 Menschen das Leben gekostet. Erst heute gab die Universitätsklinik in Hamburg bekannt, dass eine ältere Patientin an den Folgen einer Infektion mit EHEC-Bakterien gestorben sei.
QUELLE: http://www.orf.at/stories/2061630/
Gewitter sind die Rockmusik der Natur. 

Was mich eigentlich am meisten beunruhigt ist, dass gut ein Drittel der Betroffenen den schwerwiegenden Krankheitsverlauf mit möglicher Todesfolge, zumindest aber mit schweren Nierenschäden entwickeln. Das ist nicht vergleichbar mit der Schweinegrippe, wo es vielleicht 10 % oder noch viel weniger waren, die Lungenprobleme hatten und ums Leben rangen. Zudem sind auch vollkommen gesunde Betroffene von dem schwerwiegenden Verlauf betroffen. In Österreich kann einem das bisher ja egal sein, aber wenn man Verwandte oder Bekannte in den derzeit am stärksten betroffenen Gebieten Deutschlands hat, sieht man das naturgemäß anders. Darüber hinaus ist es ja nicht so, dass es ausreicht, infizierte Personen zu meiden (von denen man nicht einmal weiß, ob sie infiziert sind, wegen der langen Inkubationszeit), sondern nicht einmal bekannt ist, welcher Nahrungsbestandteil jetzt den Erreger überträgt.
Insgesamt viele Fragezeichen. Schlimm ist allerdings auch, dass nachweislich nicht betroffene Gemüsesorten tonnenweise vernichtet werden müssen.
Das im Kontext stark steigender Grundnahrungsmittelpreise und Zunahme von Armut in den Entwicklungsländern. Die würden sich über unser nun sinnlos weggeworfenes Gemüse sehr freuen.
Insgesamt viele Fragezeichen. Schlimm ist allerdings auch, dass nachweislich nicht betroffene Gemüsesorten tonnenweise vernichtet werden müssen.
Das im Kontext stark steigender Grundnahrungsmittelpreise und Zunahme von Armut in den Entwicklungsländern. Die würden sich über unser nun sinnlos weggeworfenes Gemüse sehr freuen.
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Ist auch schön langsam die Frage, ob der Erreger wirklich im Gemüse steckt oder von woanders herkommt (Wasserleitung etc.) - mittlerweile sinds ja schon 1 Woche, und es kommt weiterhin zu Neuerkrankungen, bei einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen ... das macht mir Sorgen.
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- Daniel Loretto
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Meine Vermutung ist, dass er nicht aus dem Gemüse kommen muss, aber man brauchte schnell einen Verantwortlichen, den man bekämpfen kann, um die leute zu beruhigen. Jetzt werden täglich Tonnen von Gemüse sinnlos vernichtet, schrecklich 
Momentan kann wohl keiner sagen, was die Quelle war, vielleicht wars Gemüse, vielleicht auch nicht.

Momentan kann wohl keiner sagen, was die Quelle war, vielleicht wars Gemüse, vielleicht auch nicht.
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Liebe Grüße von Daniel aus Rabnitz bei Kumberg
https://stationsweb.awekas.at/index.php?id=34902
Liebe Grüße von Daniel aus Rabnitz bei Kumberg
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Die etwas andere Sichtweise.....
Von Durchfällen im Sommer und dem Phantom EHEC
Sind Durchfallerkrankungen im Sommer ungewöhnlich?
Ist das eine Epidemie?
Wer sind die Kranken? Waren sie vor der Krankheit ganz gesund?
Was ist eine Vergiftung und was ist eine Ansteckung?
Sind Bakteriologen Ärzte? Wer sind die Experten?
Was wissen die Ärzte? Was wissen die Gesundheitsbehörden?
Können Bakterien Gift absondern? Woher kommen sie?
Überlegungen eines Allgemeinmediziners zu EHEC
Am Beginn des Sommers kommt es viel häufiger zu Erbrechen und Durchfall. Früher nannten das die Ärzte Sommerdurchfälle oder Bauchgrippe.
Die Nahrungsmittel verderben bei höheren Temperaturen viel rascher. Der Organismus kann verdorbene Speisen nicht in den Stoffwechsel einbauen. Je nach Gesundheitszustand versucht nun der Körper das belastende Gift loszuwerden und erzeugt daher leichte oder schwerere
Durchfälle. Im Sommer sind Menschen mit geschwächtem Kreislauf anfälliger.
Wenn in einem Land mit 80 Millionen Einwohnern hundert Menschen im Laufe einer Woche sterben, haben wir es innerhalb einer Woche mit einem Todesfall unter einer Million Menschen zu tun.
Haben wir es also zahlenmäßig mit einer bedrohlichen Krankheit zu tun, über welche die Medien täglich berichten müssen?
Dabei müssen wir auch an die Nebenwirkung der Medikamente und weiteren Eingriffen denken, welche diese Patienten erhalten haben.
Bei geschwächten und kränklichen Menschen ist die Kreislauffunktion eingeschränkt. Es kann eine sonst harmlose Durchfallerkrankung bei solchen Menschen zum Tod führen. Das ist nichts Neues. Wenn bei Patienten bestimmte Organsysteme, z.B. die Nieren angegriffen sind, wird
eine Lebensmittelvergiftung anders verlaufen als bei sonst gesunden Menschen. In diesem Fall werden auch im Darm andere Bakterien gebildet werden als bei leichten Erkrankungen.
Durchfälle, die mit Blutbeimengungen (hämorrhagisch) einhergehen, finden sich allgemein bei schweren Vergiftungen.
Da wird dann behauptet, das Entero-Hämorrhagische Escherichia Coli Bakterium sondere ein Nierengift ab. Das kann aber nicht stimmen. Ein Bakterium verfügt nicht über Giftdrüsen und kann daher auch kein Gift erzeugen.
Wie so oft in der Medizin wird die Folge mit der Ursache verwechselt.
In diesem Falle wird behauptet, das EHEC Bakterium sei die Ursache. Es ist aber genau umgekehrt. Diese Bakterien werden eben nur im Organismus bestimmter Menschen mit einer herabgesetzten mImmunabwehr nachgewiesen. Dieser Sachverhalt ist der modernen Mikrobiologie längst bekannt.
Die Suche nach der Quelle dieses Bakteriums ist daher von vorne herein vergeblich. Es handelt sich nämlich nicht um eine übertragbare und ansteckende Krankheit, sondern um eine Vergiftung. Die Vorstellung, ein bösartiges Bakterium breite sich aus, gelangt in den Darm,
vermehrt sich dort und tötet wehrlose Menschen, geht wohl auf den noch immer herrschenden Dämonenglauben der Vergangenheit zurück.
Es handelt sich nämlich nicht um eine übertragbare und ansteckende Krankheit,
sondern um eine Lebensmittelvergiftung.
Schon der bedeutende Hygieniker Professor Max Pettenkofer hatte erklärt: „Bakteriologen sind Leute, die nicht über Dampftopf, Wärmeschrank und Mikroskop hinausschauen.“
In den Medien werden uns kaum Bilder von Patienten, dafür aber viel mehr Bilder von modernsten Laboratorien und allwissenden Forschern gezeigt. Die fast sakralen Bilder von Labors mit weiß gekleideten Menschen ohne Ton vermitteln uns den Eindruck, als wäre dort die letzte Wahrheit zu Hause.
Die Gesundheitsbehörden sind ratlos. Alles, was die zuständigen Mediziner über EHEC wissen, erfahren sie aus den Medien. Danach treffen sie folgenschwere Entscheidungen, die sachlich unbegründet sind. Meinungen von einseitigen Spezialisten und fachspezifischen Experten gelten als die einzig verlässliche Wahrheit. Ärzte, die über gesunden Menschverstand verfügen und
den Überblick über eine komplexe Materie bewahren, werden nicht angehört. Die Aufsplitterung der Medizin in immer kleinere Teilbereiche hat dazu geführt, dass die Gesamtschau verloren ging.
Was ist nun zu bedenken und was ist zu tun?
Über EHEC gibt es wenig sicheres Wissen, aber gehörige Ratlosigkeit.
Die Medien verbreiten Panikstimmung über eine Krankheit, die im Verhältnis zur Zahl der erkrankten Menschen nicht begründet ist.
Diese Medienberichte veranlassen inkompetente Behörden und überforderte Politiker zu Fehlentscheidungen mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen.
Viele Menschen, die leichtgläubig und ängstlich sind, leiden unter schweren Ängsten. Menschen mit leichtesten Formen von Durchfällen landen mit Todesängsten in den Spitälern.
Es ist sorgfältig zu prüfen, welche Menschen es sind, die unter der Diagnose EHEC Infektion schwer erkrankt und gestorben sind. Wie alt waren diese Menschen, welche Vorerkrankungen und Grundleiden hatten sie?
Und vor allem ist auch zu untersuchen, welche Medikamente und Behandlungen sie erhalten haben.
Die Medien sollen angehalten werden, nur sachlich und auch beruhigend über EHEC zu berichten. Gelingt das nicht, müssen wir annehmen, dass mächtige Interessensgruppen hinter der Panikmache mit dem Phantom EHEC stehen.
6. Juni 2011
Dr. Johann Loibner
Arzt für Allgemeinmedizin i.R.
Steiermark
Von Durchfällen im Sommer und dem Phantom EHEC
Sind Durchfallerkrankungen im Sommer ungewöhnlich?
Ist das eine Epidemie?
Wer sind die Kranken? Waren sie vor der Krankheit ganz gesund?
Was ist eine Vergiftung und was ist eine Ansteckung?
Sind Bakteriologen Ärzte? Wer sind die Experten?
Was wissen die Ärzte? Was wissen die Gesundheitsbehörden?
Können Bakterien Gift absondern? Woher kommen sie?
Überlegungen eines Allgemeinmediziners zu EHEC
Am Beginn des Sommers kommt es viel häufiger zu Erbrechen und Durchfall. Früher nannten das die Ärzte Sommerdurchfälle oder Bauchgrippe.
Die Nahrungsmittel verderben bei höheren Temperaturen viel rascher. Der Organismus kann verdorbene Speisen nicht in den Stoffwechsel einbauen. Je nach Gesundheitszustand versucht nun der Körper das belastende Gift loszuwerden und erzeugt daher leichte oder schwerere
Durchfälle. Im Sommer sind Menschen mit geschwächtem Kreislauf anfälliger.
Wenn in einem Land mit 80 Millionen Einwohnern hundert Menschen im Laufe einer Woche sterben, haben wir es innerhalb einer Woche mit einem Todesfall unter einer Million Menschen zu tun.
Haben wir es also zahlenmäßig mit einer bedrohlichen Krankheit zu tun, über welche die Medien täglich berichten müssen?
Dabei müssen wir auch an die Nebenwirkung der Medikamente und weiteren Eingriffen denken, welche diese Patienten erhalten haben.
Bei geschwächten und kränklichen Menschen ist die Kreislauffunktion eingeschränkt. Es kann eine sonst harmlose Durchfallerkrankung bei solchen Menschen zum Tod führen. Das ist nichts Neues. Wenn bei Patienten bestimmte Organsysteme, z.B. die Nieren angegriffen sind, wird
eine Lebensmittelvergiftung anders verlaufen als bei sonst gesunden Menschen. In diesem Fall werden auch im Darm andere Bakterien gebildet werden als bei leichten Erkrankungen.
Durchfälle, die mit Blutbeimengungen (hämorrhagisch) einhergehen, finden sich allgemein bei schweren Vergiftungen.
Da wird dann behauptet, das Entero-Hämorrhagische Escherichia Coli Bakterium sondere ein Nierengift ab. Das kann aber nicht stimmen. Ein Bakterium verfügt nicht über Giftdrüsen und kann daher auch kein Gift erzeugen.
Wie so oft in der Medizin wird die Folge mit der Ursache verwechselt.
In diesem Falle wird behauptet, das EHEC Bakterium sei die Ursache. Es ist aber genau umgekehrt. Diese Bakterien werden eben nur im Organismus bestimmter Menschen mit einer herabgesetzten mImmunabwehr nachgewiesen. Dieser Sachverhalt ist der modernen Mikrobiologie längst bekannt.
Die Suche nach der Quelle dieses Bakteriums ist daher von vorne herein vergeblich. Es handelt sich nämlich nicht um eine übertragbare und ansteckende Krankheit, sondern um eine Vergiftung. Die Vorstellung, ein bösartiges Bakterium breite sich aus, gelangt in den Darm,
vermehrt sich dort und tötet wehrlose Menschen, geht wohl auf den noch immer herrschenden Dämonenglauben der Vergangenheit zurück.
Es handelt sich nämlich nicht um eine übertragbare und ansteckende Krankheit,
sondern um eine Lebensmittelvergiftung.
Schon der bedeutende Hygieniker Professor Max Pettenkofer hatte erklärt: „Bakteriologen sind Leute, die nicht über Dampftopf, Wärmeschrank und Mikroskop hinausschauen.“
In den Medien werden uns kaum Bilder von Patienten, dafür aber viel mehr Bilder von modernsten Laboratorien und allwissenden Forschern gezeigt. Die fast sakralen Bilder von Labors mit weiß gekleideten Menschen ohne Ton vermitteln uns den Eindruck, als wäre dort die letzte Wahrheit zu Hause.
Die Gesundheitsbehörden sind ratlos. Alles, was die zuständigen Mediziner über EHEC wissen, erfahren sie aus den Medien. Danach treffen sie folgenschwere Entscheidungen, die sachlich unbegründet sind. Meinungen von einseitigen Spezialisten und fachspezifischen Experten gelten als die einzig verlässliche Wahrheit. Ärzte, die über gesunden Menschverstand verfügen und
den Überblick über eine komplexe Materie bewahren, werden nicht angehört. Die Aufsplitterung der Medizin in immer kleinere Teilbereiche hat dazu geführt, dass die Gesamtschau verloren ging.
Was ist nun zu bedenken und was ist zu tun?
Über EHEC gibt es wenig sicheres Wissen, aber gehörige Ratlosigkeit.
Die Medien verbreiten Panikstimmung über eine Krankheit, die im Verhältnis zur Zahl der erkrankten Menschen nicht begründet ist.
Diese Medienberichte veranlassen inkompetente Behörden und überforderte Politiker zu Fehlentscheidungen mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen.
Viele Menschen, die leichtgläubig und ängstlich sind, leiden unter schweren Ängsten. Menschen mit leichtesten Formen von Durchfällen landen mit Todesängsten in den Spitälern.
Es ist sorgfältig zu prüfen, welche Menschen es sind, die unter der Diagnose EHEC Infektion schwer erkrankt und gestorben sind. Wie alt waren diese Menschen, welche Vorerkrankungen und Grundleiden hatten sie?
Und vor allem ist auch zu untersuchen, welche Medikamente und Behandlungen sie erhalten haben.
Die Medien sollen angehalten werden, nur sachlich und auch beruhigend über EHEC zu berichten. Gelingt das nicht, müssen wir annehmen, dass mächtige Interessensgruppen hinter der Panikmache mit dem Phantom EHEC stehen.
6. Juni 2011
Dr. Johann Loibner
Arzt für Allgemeinmedizin i.R.
Steiermark