Aktuell ists ja recht ruhig hier - das beschreibt aber ohnehin das momentane Wetter sehr gut.
Zur Zeit steht ein gewaltiger, stationärer Nordatlantiktrog und weit nördlich verlaufender Frontalzone einen Ast des Azorenhochs gegenüber. Der Alpenraum aktuell in der 560-570er Isohypse, denn uns beschäftigt noch ein Trog, der an der Ostflanke des Hochs ausgebrochen ist und uns zwei durchwachsene Tage mit ein wenig Feuchte liefert - speziell von Salzburg ostwärts.
Temp in 500hPa, 500hPa Geopot
In weiterer Folge wölbt sich über Mitteleuropa ein Höhenrücken auf - ruhig und teils föhniges Hochdruckwetter ist die Folge - in den Niederungen hält sich Mittag gerne Hochnebel. Spätestens nachmittags aber sonnig und warm.
Temp in 500hPa, 500hPa Geopot
Über Nordeuropa lässt sich aber schonwieder etwas neues erkennen: an der Ostflanke unseres Omegahochs macht sich ein weiterer Trog auf den Weg nach Südosten, vertieft sich in der Folge dann massiv, und bringt Nordosteuropa einen ersten Wintereinbruch. Als Gegenspieler weiter tiefes Geopotential über Neufundland und Grönland. Nord- und Mitteleuropa in der Mitte mit schwachen Fronten und unbeständigerer Witterung um die Wochenmitte.
Temp in 500hPa, 500hPa Geopot
Was danach passiert ist die Frage: wie liegt in der Mittelfrist ein etwaiges Skandihoch, findet an dessen Westflanke ordentliche WLA bis zum Nordkap statt, welches dieses stützt und kommt aus Nordosten her kontinentale Kaltluft in unsere Reichweite? EZ heute mit entsprechender Lösung, GFS immer wieder im Ansatz, mal im Hauptlauf, mal in den ENS.
Temp in 500hPa, 500hPa Geopot
Temp in 850hPa, 500hPa Geopot
Wind 300hPa, 300hPa Geopot
MSL Druck(hPa)
Was jetzt im Herbst für Nachtfröste und kühl-gemässigte Tageswerte in unseren Breiten sorgt, bringt im Hochwinter bei entsprechender Anzapfung von sibirischer Luftmasse, eine der kältesten Lagen, die Mitteleuropa zu bieten hat - zuletzt im Februar 2012, als nur eine kaum vorhandene Schneedecke und Bewölkung 1984/85 Verhältnisse verhindert haben.
Die aktuelle Vorhersage von meiner Homepage mal kurz zum Schluß - ohne Fachgefasel
"Die Wetterbesserung lässt sich ein wenig Zeit, denn von Norden kommen immer wieder dichte Wolken daher, die nicht überall für trockene Verhältnisse sorgen - phasenweise regnet es sogar minimal. Dazu recht frisch bei 13-15 Grad.
Morgen dann vormittags weiter bewölkt, letzte Tropfen fallen, am Nachmittag Winddrehung auf Ost und zunehmend auflockernde Bewölkung, Tageshöchstwerte dann 17-21°C.
Der Sonntag nach morgendlchem Frühnebel oft recht sonnig, im Flachland leichter Ostwind, an den Alpen leicht föhnig. In tiefen Lagen 18-22 Grad, im Salzkammergut bis 24, in 1500m Seehöhe um 14 Grad und damit recht ansprechendes Bergwetter.
Das ruhige Wetter dürfte bis nächste Woche Mittwoch weitergehen - schwache Fronten könnten aber um die Wochenmitte für etwas Regen sorgen - es bleibt aber mit 16-21Grad noch recht mild.
Eine weitere Abkühlung könnte vom Kontinent im Zuge einer lebhaften Ostströmung folgen - hier bieten aber sowohl das amerikanische Modell (GFS) als auch das europäische Modell (ECMWF) noch Unsicherheiten."
(verfällt nicht)
Aber auch an der Alpennordseite und im Osten werden derzeit 500-1000 J/kg berechnet - damit könnte uns für Mitte September ein halbwegs nennenswerter Gewittertag ins Haus stehen.
