Wie schon die Tage und Wochen zuvor, blieb der Tiefdruckeinfluss auch am Freitag in Mitteleuropa erhalten. Da die Lage aber erst recht kurzfristig aussichtsreich erschien und wir teils mit Arbeit eingebunden, entschlossen wir uns (Georg Pistotnik aus Wien, Harald/hhkes und ich) am späteren Nachmittag beim Airport Graz zu treffen.
Das Zentrum des wetterwirksamen Tiefdruckgebietes lag am frühen Nachmittag über Oberitalien:

Quelle: Wetterkarte GeoSphere Austria, https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/we ... &jahr=2024
Gegen 16:45 Uhr war die Gewitterlinie, die sich zwischen dem Osten Sloweniens und Westkroatien ausgebildet hat, schon sehr nah:

Quelle: Kachelmannwetter, https://kachelmannwetter.com/at/regenra ... 1445z.html



Quelle: Slowenisches Niederschlagsradar, https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/
Wir wussten, dass es sehr schwierig werden wird, noch die Vorderseite der Line zu erreichen.
Schon bald nach der österreichisch-slowenischen Grenze waren wir im teils starken Niederschlagsfeld der Zellen:

Auf der slowenischen A5 in Fahrtrichtung Osten intensiviert sich der Regen rasch.
Bei Lenart kamen wir bei der Unfallstelle vorbei. Ein Auto war durch Aquaplaning von der Fahrbahn abgekommen. Andere Verkehrsteilnehmer haben sich bereits um den Unfalllenker gekümmert.
Bei Murska Sobota befand sich zu diesem Zeitpunkt die stärkste Zelle der Linie, welche etwas langsamer zog als der Rest der Linie. Diese Zelle baute auch etwas nach hinten an:

Bei Turnišče erreichten wir gegen 18 Uhr den Kern der Zelle. Es hagelte intensiv, die größten Körner hatten 2 cm Durchmesser:
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Bis zur slowenisch-ungarischen Grenze bei Rédics mussten wir noch mehrere Starkregenkerne durchfahren:
Wir fuhren weiter auf der ungarischen Seite nach Nordosten:

Bald zeigte sich, dass sich der Nordteil der langen Linie Westkroatien-Südostösterreich, mit der Zugrichtung SSW-NNE, immer mehr „aufsteilte“. Ein Umstand, der uns half, doch noch die Vorderseite erreichen zu können:

Quelle: Slowenisches Niederschlagsradar, https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/
Unter immer stärkeren Windböen kam die Vorderseite deutlich näher.
Bei Zalalövö sahen wir dynamische Fracten und Scud-Clouds. Eine dieser Absenkungen rotierte auch, diese dürfte ein „unterkritischer Tornado“ (ohne Schäden) gewesen sein:


Bei Bagod nahe Zalaegerszeg waren wir nach 19 Uhr schließlich an der Vorderseite. Ein paar eindrucksvolle Strukturen wie eine Shelfcloud und ein Whalesmouth konnten wir noch beobachten:



Zugleich war dieser Teil der Zellen schon outflowdominant und schwächte sich bereits ab, weswegen wir uns entschieden uns hier überrollen zu lassen.
Mittlerweile war auch das Tiefdruckzentrum von der Adria zum ungarisch-österreichischen Grenzgebiet gezogen:

Quelle: Wetterkarte GeoSphere Austria, https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/we ... &jahr=2024
Wir fuhren darauf hin zurück nach Graz.
LG.