Nach einem kurzen Mittagsschlaferl - gut, dass ich rechtzeitig munter wurde

Allmählich wurden tiefe Fracten von der Zelle eingesaugt und alsbald konnte man mit freiem Auge eindeutig Rotation erkennen - man musste gar nicht aufs Radar schauen um zu wissen, dass sich da etwas Böses formierte.
Die Zelle verstärkte sich weiter und bald war der rote Fleck am Radar fast so groß wie die Stadt Wien, die Rotation wurde dabei immer stärker und ich hatte Probleme, die ganze Zelle mit meiner Spiegelreflexkamera abzulichten

Die Zelle zog dann langsam in die südlichen Bezirke Wiens bzw. die angrenzenden Gebiete in Niederösterreich, in Gaaden wurde damit langsam die beeindruckende Rückseite samt riesigem Eisschirm sichtbar.
Ich war dann am Überlegen, was ich weiter machen sollte. Sollte ich der Zelle folgen, würde ich überhaupt noch so nah an sie herankommen? Oder sollte ich mich lieber mit dem bisher Gesehenen zufrieden geben? Zunächst entschied ich mich für letzeres (sah es doch so aus, als würde der Brummer direkt nach Wien ziehen und chasen in der Stadt ist aussichtslos, im wahrsten Sinne), nach einem kurzen Anruf von Georg (Pistotnik) aber, der "die Superzelle als die vielleicht extremste, die er je gesehen hat" betitelte, gab ich dem Chasing doch noch eine Chance

... und schon zu diesem Zeitpunkt war, leider relativ weit entfernt, eine trichterförmige Absenkung unter der Wallcloud erkennbar:
Da die Zelle allmählich begann, nach rechts (Osten) auszuscheren, beschloss ich, in die Gegend um Bruck/Leitha zu fahren und dabei an dem Südende der Zelle zu bleiben. Gleichzeitig ereilte mich ein Anruf von Mathias, der mir berichtete, dass er gerade eine Tornadosichtung nahe des Flughafens Wien-Schwechat gehabt hat - nicht schlecht, dachte ich mir




Für ein paar Minuten hielt sich der Schlauch, ehe er sich allmählich aufzulösen begann:
Ich traf mich dann mit Mathias und wir beschlossen, der Zelle nicht mehr zu folgen und stattdessen Schäden zu suchen. Die fanden wir nach kurzer Suche auch, und mittendrin Vereinsmitglied Morti


Rechts hinten schaut übrigens da Tower vira

Nachdem wir uns in dem abgedroschenen Acker die Schuhe schön mit nasser Erde befüllt haben

Ich versuchte stets am trockenen Südende der Linie zu bleiben und im Großen und Ganzen (mit Ausnahme des kurzen Downbursts) gelang mir das auch ganz gut. Als Belohnung gabs wirklich sehr tolle Strukturen beim Blick in den Nordwest- bzw. Nordsektor. Das folgende Foto entstand übrigens um 19 Uhr zwischen Himberg und Ebergassing:
Schöne Gewitterkulisse hinterm Radarturm in Rauchenwarth (bei Schwechat):
Nach der letzten Aufnahme um ca. 19:20 ging es aber dann wirklich nach Hause

Abschließend noch ein Radarloop der Zelle: